Gummersbach – Jäger demonstrierten beim Jahresempfang der Gummersbacher SPD -Regierungspräsidentin im Gespräch mit der Kreisjägerschaft.

Groß ist der Unmut in Nordrhein-Westfalen bei Jägern und Naturschützern über die Pläne der NRW-Landesregierung, die ein neues Jagdgesetz verabschieden will. Mehrere 10.000 Menschen haben bereits durch Unterschriften oder bei entsprechenden Versammlungen Farbe gegen die neu verfassten Inhalte durch Umweltminister Remmel (Grüne) in der Novellierung des Gesetzes bekannt. Die Kreisjägerschaft Oberberg nutzte nun die Gunst der Stunde, um beim Jahresempfang der SPD Gummersbach, an dem auch Regierungspräsidentin Gisela Walsken sowie der Landtagsabgeordnete der SPD Oberberg, Dr. Roland Adelmann teilnahmen, gegen diese Reform zu demonstrieren. 


[Regierungspräsidentin Gisela Walsken nahm sich Zeit für die Anliegen der oberbergischen Jäger.]

Nachdem die Regierungspräsidentin zunächst den Nebeneingang nutzte, um in die Halle 32 zu gelangen, zeigte sie nach einem über 20 Minuten dauernden Jagdhornbläserkonzert der „Grünen“ vor der Halle doch Bereitschaft zu einem Gedankenaustausch, zu dem dann zwei Vertreter der Kreisjägerschaft (KJSO) zugelassen wurden. KJSO-Vorsitzender Manfred Kind und sein Vorgänger Heinz Kreiensiek nutzten dieses kurze Gespräch, um auf die Problematik der Reform-Inhalte und ihre Bedeutung für den ländlichen Bereich hinzuweisen.


Neben den geplanten vielfältigen Änderungen (www.kjso.de)  brachten Kind und Kreiensiek vor allem die Jagdsteuer zur Sprache. Derzeit versorgen Jagdpächter auf Straßen verunfalltes Wild entgeldlos, was nach der Reform dann den Kommunen Kosten in sechsstelliger Höhe verursachen würde, befürchten die Jäger. Nach einem intensiven Gedankenaustausch versprach die Regierungspräsidentin, diese Problematik in den nächsten Tagen mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu erörtern.



Landtagsabgeordneter Dr. Roland Adelmann zog sich als Zeichen der Solidarität für die anwesenden Jäger eine rote Jagdkappe auf und informierte sich über die Situation und den Stand der Dinge. Auch er wird bei der für Mittwoch anberaumten Großdemonstration in Düsseldorf vor Ort sein, bei der über 10.000 Jäger erwartet werden. Heinz Kreiensiek brachte die Sorgen der Jäger auf den Punkt. „Lippenbekenntnisse haben wir genug, wir brauchen Taten und unsere Abgeordneten stimmen über dieses Gesetz ab. Wir hoffen doch das es dann keinen Fraktionszwang bei der Stimmabgabe gibt.“