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Platz vier im Länderpokal - HVM-Auswahl überzeugt

Red; 16. Mar 2015, 14:22 Uhr
Bild: Carsten Schlotmann --- Die Nachwuchshandballer vom Mittelrhein zeigten in Berlin eine hervorragende Leistung.
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Platz vier im Länderpokal - HVM-Auswahl überzeugt

Red; 16. Mar 2015, 14:22 Uhr
Oberberg - Mit insgesamt fünf VfL-Akademie-Spielern spielt die männliche HVM-Auswahl Jahrgang 1998 ein tolles Turnier - Halbfinal-Aus erst nach Siebenmeterwerfen.
„Wir haben uns sehr, sehr gut verkauft. Ich bin beeindruckt von der emotionalen Leistung, die die Jungs geboten haben“, bilanzierte Trainer Rainer Jäckel ein tolles Wochenende beim Länderpokal-Finale in Berlin. Nachdem bereits in der Vorrunde überzeugend gespielt wurde, setzten die Spieler des Jahrgangs 1998 in der Bundeshauptstadt noch einmal einen drauf. Gegen Berlin und Südbaden konnte man schon am ersten Tag gewinnen, gegen Westfalen wurde nur knapp verloren und im Halbfinale scheiterte die Mannschaft erst nach einer grandiosen Aufholjagd im Siebenmeterwerfen.
  
Vorrundenspiele

Gleich im ersten Spiel setzten die Mittelrheiner gegen die körperlich überlegenen Gastgeber um ihren Trainer, DHB-Vizepräsident Bob Hanning, ein formidables Ausrufezeichen. Eigentlich immer im Rückstand, gab das HVM-Team aber zu keinem Zeitpunkt auf, kämpfte sich heran und konnte am Ende Berlin sogar noch überflügeln. „Wir waren emotional stärker und das hat dann natürlich gepusht“, jubelte Rainer Jäckel über den 20:18-Auftaktsieg. Entsprechend selbstbewusst ging es am Freitagnachmittag in die zweite Partie gegen den Südbadischen HV. Hier zeigte sich schnell, dass die Mittelrheiner besser waren, allerdings tat man sich lange schwer. „Im Angriff konnten wir uns im Vergleich zum ersten Match spielerisch erheblich steigern“, lobte Jäckels Trainerkollege Jamal Naji die Mannschaft. Mit 27:21 ging die Partie an den HVM.


Auf Grund der Ergebnisse der Konkurrenz war schon vor dem letzten Gruppenspiel am Samstagmorgen gegen den ewigen Konkurrenten aus Westfalen klar, dass die Mittelrheiner Gruppensieger werden würden. Entsprechend verteilte das Trainerteam im „Derby“ ein wenig die Kräfte, setzte viele Spieler ein und sah eine gute Angriffsleistung. „Leider sind wir freistehend zu häufig an den starken Torhütern gescheitert“, analysierte Naji die Leistung seines Teams. Aber erneut gab die Mannschaft nicht auf und wäre nach einem großen Rückstand beinahe noch zurückgekommen. Am Ende ging das Match mit 22:23 verloren.

Finalspiele


[Der ehemalige Bergneustädter Trainer Rainer Jäckel betreut jetzt die HVM-Auswahl-Mannschaften]

Etwas eingeschränkt wurde dann am Abend die Vorbereitung auf das Halbfinale. Kurzfristig tauschte Spielleiter Carsten Korte die Hallen für die beiden Spiele, sodass die Mittelrheiner erstmals in der größeren und noch ungewohnten Halle des Sportforums Berlin spielen mussten. Kurios ging es dann auch in der Partie weiter. So stürzte unter anderem der PC des Kampfgerichts ab und auf einmal war ein Tor mehr auf dem Konto des HVM-Gegners Niedersachsen. „Insgesamt hatten wir eigentlich keine Chance“, sah Rainer Jäckel neben den Begleitumständen 30 Minuten lang auch eine schwache Leistung seiner Mannschaft. Beim 11:19 waren die HVM-Spieler auf der Verliererstraße und kaum einer der mitgereisten Fans um HVM-Präsident Lutz Rohmer wettete noch auf das Team. Nach einer Auszeit bekam die Mannschaft aber noch einmal einen „Kick“, die Trainer beorderten Janis Boieck ins Tor und dieser vernagelte in den nächsten Minuten seinen Kasten. Mit einem 8:1-Lauf erzwang man eine Verlängerung.

Und, wie auch sonst in diesem Spiel, blieb es kurios. Der Mittelrhein ging sogar mit drei Toren in Führung, erst in der zweiten Halbzeit der Verlängerung konnte Niedersachsen wieder verkürzen. Aber selbst zehn Sekunden vor Ende sah das HVM-Team noch wie der sichere Sieger aus, gegen eine offensiven Deckung der Norddeutschen ging der Ball aber verloren und in allerletzter Sekunde würgten diese die Kugel noch ins Tor. Im folgenden Siebenmeterwerfen trafen die ersten zehn Schützen alle, sodass es zum Sudden Death kam. Hier scheiterte der HVM-Schütze, Niedersachsen traf und zog ins Finale ein.

„Irgendeiner musste den Fehler machen, ob von denen oder von uns“, machte Jäckel den Jungs keinen Vorwurf. „Nach einem Acht-Tore-Rückstand 20 Minuten vor Schluss habe ich selten eine Mannschaft so aufopferungsvoll kämpfen sehen wie es dieses Team gemacht hat. Die Emotionen die im Spiel waren, haben das Team beflügelt“, war Jamal Naji mächtig stolz auf sein Team, trotz des 31:32 gegen den HVN.

Am Sonntagmittag war dann im Spiel um Platz drei erneut Berlin der Gegner und bei den Mittelrheinern die Luft ein wenig raus. Mit 17:24 verlor man gegen die Hauptstädter, die sich damit immerhin noch den dritten Platz sichern konnten. Trotzdem fiel das Fazit von Rainer Jäckel rundum positiv aus: „Handballerisch waren wir aktiv und innovativ, nur von den körperlichen Voraussetzungen ein wenig unterlegen. Das war ein toller Jahrgang, wir sind gespannt, wie sich die Jungs weiterentwickeln.“ Eloy Morante Maldonado (TuS 82 Opladen) wurde sogar ins All Star Team gewählt und machte ebenso wie viel andere Spieler die anwesenden DHB-Trainer auf sich aufmerksam. Abschließend bedankten Jäckel und Naji sich auch bei ihrem „Team hinter dem Team“: Mentalcoach Arno Margraf („Mit ihm haben wir neue Wege beschritten, vieles ist sein Verdienst“), HVM-Vizepräsident Jugend, Kalle Breuer, der als Delegationsleiter dem Mittelrhein-Tross vorstand und auch bei Physiotherapeutin Diana Kirschmann, die man kurzfristig ins Team holen konnte.

HVM-Auswahl Jungen 1998:

Torhüter: Janis Boieck, Tim-Dominik Hottgenroth (beide TSV Bayer Dormagen) und Elias Hoven (TuS 82 Opladen); Feld: Oliver Dasburg, Eloy Morante Maldonado, Lukas Stutzke, Björn Danz, Alexander Krause, Lars Jagieniak und Florian Genn (alle TuS 82 Opladen), Magnus Neitsch, Tobias Weiler, Philipp Krefting, Damian Toromanovic und Marcel Timm (alle VfL Gummersbach) und Oliver Dziendziol (HSG Siebengebirge/Thomasberg).

Trainer: Jamal Naji und Rainer Jäckel

Mentaltrainer: Arno Margraf

Physiotherapeutin: Diana Kirschmann

Delegationsleiter: Kalle Breuer


Ergebnisse der Länderpokal-Endrunde


Gruppe 1
HV Mittelrhein – HV Berlin 20:18 (8:9).
Südbadischer HV – HV Mittelrhein 21:27 (10:11).
HV Mittelrhein – HV Westfalen 22:23 (9:11).

Halbfinale
HV Mittelrhein – HV Niedersachsen 31:32 nach Siebenmeterwerfen (9:15, 20:20, 26:26).

Spiel um Platz 3
HV Mittelrhein – HV Berlin 17:24 (6:12).

Endergebnis Länderpokal 2015

1.       HV Niedersachsen
2.       Hessischer HV
3.       HV Berlin
4.       HV Mittelrhein
5.       HV Westfalen
6.       Südbadischer HV
7.       Bayrischer HV
8.       HV Sachsen-Anhalt
  
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