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Nümbrecht schwimmen im Abstiegskampf die Felle davon

pn; 15. Mar 2015, 19:10 Uhr
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Nümbrecht schwimmen im Abstiegskampf die Felle davon

pn; 15. Mar 2015, 19:10 Uhr
Oberberg - Während Strombach einen gewaltigen Schritt Richtung Klassenerhalt macht, wird die Luft für den SSV immer dünner - TuS siegt - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga. (AKTUALISIERT)

TV Strombach – TV Birkesdorf 34:28 (19:18).

Des einen Freud, des anderen Leid. Während der TV Strombach nach dem Sieg über Ligaschlusslicht Birkesdorf weiter mit Siebenmeilenstiefeln Richtung Klassenerhalt marschiert, steht der Abstieg der Gäste aus dem Aachener Kreis nun auch rechnerisch fest. Die Mannschaft von Jozo Petrovic ergab sich in Gummersbach aber keineswegs in ihr Schicksal, sondern bot dem TV Strombach vor allem vor der Pause erbitterte Gegenwehr. In der ersten Hälfte sparten beide Teams ihre Kräfte für die Offensive auf und ließen die Defensivarbeit meist zweite Geige spielen. Ein dementsprechend torreiches Spektakel bekamen die Zuschauer zu sehen. Dabei führten allerdings meist die Gäste, nachdem auch Marek Wrobel nicht seinen besten Tag im Strombacher Gehäuse erwischte.



Erst die Einwechslung von Adam Turowski beim 14:16 (25.)  sorgte für eine Wende in der Partie. Der Pole kassierte bis zur Pause lediglich noch zwei Treffer und war auch nach dem Seitenwechsel nur selten zu überwinden. Zusätzlich stellte TVS-Coach Maik Thiele seine Deckung auf einer 5:1-Variante mit Robin Teppich als Indianer um, was die gegnerischen Angriffsbemühungen ebenfalls fast vollständig zum Erliegen brachte. Strombach erhöhte im zweiten Durchgang über 21:18 schnell auf 27:22 (45.) und hatte die Begegnung fortan fest im Griff. In der Schlussphase versuchte Birkesdorf es zwar noch einmal mit einer offenen Manndeckung, hatte dabei aber die Rechnung ohne die Agilität Teppichs gemacht, der vier der letzten fünf TVS-Treffer erzielte. „Es macht einfach Spaß ihm zuzuschauen“, verteilte Thiele die weiteren Bestnoten an Dennis Hermann und Joscha Jaeger.

Strombach: Dennis Hermann (8), Dominik Heimes (8/1), Robin Teppich (6), Joscha Jaeger (5/1), Nico Blech (3), Sebastian Raymund (2), Philip Jonas Wilhelm, Jan Höfer (je 1).



BTB Aachen – SSV Nümbrecht 33:27 (16:14).

Schwer enttäuscht mussten die Nümbrechter Handballer die Heimreise aus der Aachener Kaiserstadt antreten. Denn nach dem TV Strombach am Freitagabend holte auch die Dormagener Zweitligareserve Samstagmittag überraschend zwei Zähler gegen Rheinbach-Wormersdorf. So wiegt der enttäuschende SSV-Auftritt in Aachen gleich doppelt schwer bei nunmehr drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer sowie der Hypothek des abgesagten Spiels in Longerich. „Jetzt wird es natürlich extrem schwer die Klasse zu halten“, weiß Trainer Mario Jatzke, dass auf sein Team im Saisonendspurt eine Herkulesaufgabe wartet. Dabei nagte aber insbesondere der Auftritt seiner Mannschaft an Jatzkes Trainerseele. „Das war ein klarer Rückschritt zur Vorwoche“, vermisste er die Einstellung und Leidenschaft aus dem letzten Heimspiel.

Bereits im ersten Durchgang lagen die Oberberger kontinuierlich in Rückstand, konnten bis zur Pause aber stets auf Blickkontakt bleiben. Doch den Start in die zweite Hälfte verschliefen die Gäste völlig. Bereits beim 21:16 (40.) nahm Jatzke seine Auszeit, versuchte es noch einmal mit einer Abwehrumstellung, jedoch ohne Erfolg. „Wir mussten etwas anders machen, aber wir konnten das Ergebnis einfach nicht mehr verkürzen“, zählte der Coach insgesamt 21 Fehlwürfe und zwei verworfene Siebenmeter. Hinzukam, dass sich Nümbrecht in der Defensive meist zu überhastet zeigte und so dem Aachener Kreisläufer viele Freiräume gab. Ans aufgeben will Jatzke aber noch längst nicht denken: „Natürlich sind wir enttäuscht, werden aber auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken!“

Nümbrecht: Stefan Ufer (9/3), Harry Roth (6/4), Kevin Schieferdecker, Mario Weissner (je 4), Christoph Bitzer, Björn Lefherz, Max Riegert, Marcel Samel (je 1).
     
  
TuS Derschlag – Pulheimer SC 26:19 (12:9).

Gut erholt zeigte sich der TuS Derschlag von der unnötigen Derbyniederlage in Strombach. „Wir haben wieder das abgerufen, was uns letzte Woche gefehlt hat“, ordnete TuS-Trainer Michiel Lochtenbergh den souveränen Heimsieg über den Pulheimer SC ein. Dabei mussten die Gastgeber mit Alexandre Brüning, Jonas Bergerhoff und Marko Curcic auf drei Stammkräfte verzichten, konnten dafür aber auf die Gummersbacher A-Jugendlichen zurückgreifen. Dementsprechend knirschte es allerdings zunächst auch noch im Derschlager Angriffsmotor. „Wir haben ein wenig Zeit benötigt, um uns zu finden“, suchten Lochtenberghs Spieler anfangs noch ihren Spielrhythmus.

[Gregor Pohl hat dem Verein unter der Woche mitgeteilt zur kommenden Woche zum kommenden Oberligaaufsteiger aus Jahn Wahn Köln zu wechseln.]

Echte Probleme bereitete zudem die unorthodoxe Spielweise der Gäste, die zahlreiche Abwehrformationen spielten und so dafür sorgten, dass Derschlag meist reagierte, statt agierte. „Wir konnten nicht so dominieren, wie ich mir das gewünscht hätte, hatten aber dennoch immer die richtige Antwort“, parat“, analysierte Lochtenbergh weiter. Nach dem Seitenwechsel machte sich dies auch schnell am Ergebnis bemerkbar, nachdem der TuS sich schnell auf sechs Tore absetzen konnte. Zwar konnte das Team von Kelvin Tacke noch einmal auf 19:16 verkürzen, in der Schlussphase ließen die Hausherren aber nichts mehr anbrennen. Die Bestnoten verdienten sich Philip Pfeil sowie VfL-Leihgabe Sebastian Schöneseifen.

Derschlag: Philip Pfeil (9/3), Sebastian Schöneseifen (5), Lukas Bader, Vladislav Vesselinov, Jaeger (je 3), Simon Lubberich (2), Gregor Pohl (1).
  

Ergebnisse und Tabelle
  
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