Bergneustadt - Krisengespräch mit positivem Ausgang - SSV Bergneustadt wird die Saison zu Ende spielen - Tezcan Arslan scheidet aus - Volker und Ingo Haselbach unterstützen.

Von Jürgen Lorenz

Am Sonntagabend herrschte Katerstimmung bei den Verantwortlichen des SSV Bergneustadt. Kurz nach der deutlichen 0:7-Klatsche gegen den SV Altenberg hatten sowohl Trainer Sebahattin Yilmaz, als auch Co-Trainer Ruhsen Soylu ihren sofortigen Rücktritt erklärt. Unabhängig vom Ausgang der Partie, drei SSV-Platzverweise inklusive, stand der Entschluss des (Ex-)Trainers aufgrund der aktuellen Lage beim punktlosen Tabellenschlusslicht der Kreisliga A fest. Yilmaz stieß dabei besonders die Einstellung bei vielen seiner ehemaligen Schützlinge auf. Unter diesen Umständen sah er sich nicht mehr imstande, das Amt weiter zu bekleiden.



Unmittelbar nach der Partie setzte sich der Vorstand bereits zu einer ersten Bestandsaufnahme zusammen. Man werde „das Messer nicht in der Sau stecken lassen“, gab sich Bergneustadts Vorsitzender Wolfgang Lenz bereits da kämpferisch. Am gestrigen Abend traf man sich nun in größerer Runde, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Außerdem habe man auch noch einmal mit der Mannschaft gesprochen. „Wir wollen die Saison unter allen Umständen zu Ende spielen“, erklärte Lenz auf Nachfrage von Oberberg-Aktuell. „Rückzug ist keine Option“, sei das eindeutige Ergebnis dieser äußerst positiven Gespräche gewesen. Man werde sicherlich am kommenden Sonntag im Kellerduell gegen den Tabellenvorletzten Union Rösrath personell noch große Probleme kriegen, aber trotzdem alles versuchen, eine Mannschaft aufs Feld zu schicken. Gleich fünf Akteure sind laut Lenz aktuell verletzt, mit Joseph Adodo (Rot), Tom Haselbach und Egzon Haklay (beide Gelb-Rot) stehen zudem die drei Übeltäter vom vergangenen Sonntag nicht zur Verfügung.

Vorerst wird Interimstrainer Tobias Breilmann die Mannschaft betreuen. Gespräche mit einem möglichen Nachfolger für Sebahattin Yilmaz sollen kurzfristig geführt werden. „Da sind wir bereits auf einem guten Weg“, glaubt Lenz. Ob der mögliche Nachfolger noch in der laufenden Serie einsteigt oder erst bei dem wahrscheinlichen Neustart in der Kreisliga B im nächsten Jahr, ließ der Vorsitzende offen. Der vierte Abstieg in Folge werde wohl nicht mehr zu vermeiden sein, gibt sich der Verein realistisch.

Klar geregelt sind allerdings andere Personalien. So hat der bisherige sportliche Leiter Tezcan Arslan sein Amt am gestrigen Abend ebenfalls zur Verfügung gestellt. Ob und wie diese vakante Position neu besetzt wird, ist noch nicht klar. Mit Volker und Ingo Haselbach wollen dafür zwei „Ur-Bergneustädter“ den Verein künftig wieder intensiv unter die Arme greifen. „Sie haben uns ihre Hilfe zugesagt“, freut sich Lenz sehr über die kompetente Rückendeckung. Außerdem gibt es auch noch in der Führungsetage des SSV ein positives Signal: Timo Diercks wird aktuell als Geschäftsführer im Verein eingearbeitet und wird sich im April bei den Vorstandswahlen um dieses aktuell vakante Amt bewerben. „Endlich können wir auch mal positive Nachrichten verkünden“, freut sich Lenz.