Archiv

Der VfL Gummersbach und viele ungelöste Fragen

bv; 5. Mar 2015, 11:00 Uhr
ARCHIV

Der VfL Gummersbach und viele ungelöste Fragen

bv; 5. Mar 2015, 11:00 Uhr
Gummersbach – Suche nach dem Königsweg zwischen Zweitspielrechten und Kooperationen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

Wohin führt der Weg des VfL Gummersbach? In der Bundesliga scheint derzeit alles klar zu sein, die Verträge von Trainer und wichtigen Spielern wurden bereits verlängert, dort sieht man sich gut aufgestellt und will in der kommenden Saison die derzeitige Tabellensituation noch verbessern. Doch hinter dem Bundesligateam gibt es jede Menge Fragezeichen – und wenig Antworten. Klar ist, dass die Verantwortlichen den Weg der Zweitspielrechte gehen wollen und zu diesem Zweck mit Zweitligisten zusammenarbeiten, was für Erstligisten kein ungewöhnlicher Weg ist.


Bei Philipp Jaeger war bereits länger klar, dass er sich über Spielpraxis in einem anderen Verein für das Bundesligateam des VfL qualifizieren soll. Ähnliches ist nach Informationen von Oberberg-Aktuell auch bei Tobias Schröter, Andreas Heyme und Srdjan Predragovic vorgesehen. Außerdem sollen weitere junge, talentierte Akteure an den VfL vertraglich gebunden und dann ausgeliehen werden. Neben den Zweitligisten aus Hamm und Essen ist wohl auch der TuS Ferndorf, der derzeit an der Spitze der Dritten Liga steht und voraussichtlich in die Zweite Bundesliga aufsteigt, ein enger Kooperationspartner des VfL.

Wenn dieser Weg beschritten wird, wofür vieles spricht, wird man beim VfL jedoch auch völlig neu über die Ausrichtung der zweiten Mannschaft nachdenken müssen, denn ohne die dann ausgeliehenen Leistungsträger ist das Team nicht mehr drittligatauglich. Dem VfL blieben drei Möglichkeiten, die allesamt jedoch mit Risiken behaftet sind. Möglich erscheint eine Spielgemeinschaft mit einem Nachbarverein, um gemeinsam in der Dritten Liga eine gute Rolle zu spielen, jungen Talenten erste Bewährungsmöglichkeiten im Seniorenbereich zu geben und vor allem die Kosten nicht ausufern zu lassen. Erste Gespräche hat es in diese Richtung wohl auch bereits gegeben. Denkbar ist natürlich auch eine weitere VfL-Saison in der Dritten Liga, doch dazu benötigt man neue Spieler, vor allem aber auch neue Geldgeber. Schließlich – selbst das wird bei den Blau-Weißen offenbar nicht gänzlich ausgeschlossen – könnte auch ein Rückzug in die Oberliga eine Option sein, um sich dann für die Nordrheinliga 2016 zu qualifizieren.

Ob der Kurs, talentierte Spieler  auszuleihen und sie damit für das eigene Bundesligateam zu qualifizieren, erfolgreich ist, welche Spielklasse für die Akteure, die mittelfristig aus der A-Jugend-Bundesliga in den Seniorenbereich kommen, geeignet ist, ob Spieler und Vereine Kooperationen akzeptieren – die Fragezeichen sind noch groß, doch die Entscheidungen müssen bald fallen. Spätestens am 1. April wollen die Verbände wissen, welche Mannschaften für welche Klasse gemeldet werden.



WERBUNG