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Kämpfen, Kratzen, Beißen im Südderby

pn; 1. Mar 2015, 19:59 Uhr
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Kämpfen, Kratzen, Beißen im Südderby

pn; 1. Mar 2015, 19:59 Uhr
Oberberg - Der Pfosten verhindert den TVO-Ausgleich gegen Nümbrecht - Strombach kann TVB nur eine Hälfte ärgern - Hühn-Verletzung überschattet CVJM-Sieg - HSG verliert erneut.
TV Bergneustadt – TV Strombach II 28:21 (11:13).

Zwei völlig gegensätzliche Hälften erlebten die Zuschauer auf dem Bergneustädter Bursten. Während TVS-Coach Arthur Kunkel die starke Defensivleistung seiner Mannschaft vor der Pause hervorhob, haderte TVB-Trainer Ralph Weinheimer mit seiner Angriffsreihe. „Wir haben offensiv eigentlich ständig die falsche Entscheidung getroffen, waren nicht aggressiv und präsent“, lag sein Team zur Pause völlig verdient im Hintertreffen. Strombach wartete bis zu diesem Zeitpunkt geduldig auf seine Chancen und zwang die Hausherren stets zu Fehlern. In der Kabine hatte Weinheimer nun aber die goldene Idee, die dem Spiel eine Wendung gab.

Fortan deckte Thorben Schneider als Indianer in einer 5:1-Defensive und brachte Strombach damit völlig aus dem Konzept. Den Gästen gelang 14 Minuten lang kein Treffer, während Bergneustadt einen 10:0-Run aufs Parkett zauberte. „Danach konnten wir munter durchwechseln“, verteilte Weinheimer die Bestnoten an Mathias Kakuschki, Schneider sowie Kreisläufer Nico Ries. Kunkel analysierte die Niederlage dagegen nüchtern: „Wir haben nach der Pause keine Laufbereitschaft mehr gezeigt, uns an keine Vorgaben mehr gehalten und so verliert man nicht nur gegen Bergneustadt. Wir hätten sie eigentlich wesentlich länger ärgern können.“

Bergneustadt: Mathias Kakuschki (10/5), Thorben Schneider (6/1), Nico Ries (4), Holger Magdzack, Christian Schneider, Marcel Neese (je 2), Patrick Kunert (1), Thomas Voss (1/1).

Strombach: Felix Moddemann (5), Christian Georgewitsch (5/3), Dawid Golluch (4/3), Tom Bonfiglio (2), Marvin Straub, Steffen Jarrausch, Michiel Töpfer, Alexander Nitsch, Mathias Jarrausch (je 1).

 


CVJM Oberwiehl II – Neukirchener TV 37:27 (16:10).

Einen teuer erkauften Heimsieg feierte die CVJM-Reserve über den Aufsteiger aus Neukirchen. Denn mit Nils Hühn verlor die Mannschaft von Rolf Schuster ihren Kapitän. Der Abwehrchef brach sich bei einer unglücklichen Aktion mehrfach einen Finger und dürfte für den Rest der Saison ausfallen. Die Verletzung erwies sich aber auch als Wecker für seine Mitspieler, die bis zum 5:1 noch gut vorgelegt hatten, in der Folge bis zum 9:9 (20.) aber eine katastrophale Chancenverwertung an den Tag legten. Ohne Hühn machten die Südkreisler dann aber schnell kurzen Prozess mit überforderten Gästen. Zur Pause betrug der Vorsprung komfortable sechs Tore und wurde im zweiten Durchgang bis auf 35:22 ausgebaut. „Nach dem Ausfall von Nils und der ständigen Manndeckung gegen Bastian Schneider kann man die Leistung der restlichen Spieler gar nicht hoch genug einschätzen“, hatte Schuster mehrfach vier A-Jugendliche gleichzeitig auf dem Feld.

Oberwiehl: Joshua Grabek (6), Bastian Schneider (6/3), Philip Halstenbach (5), Florian Born, Jan Sonka, Jonas Hesener (je 4), Andreas Waldmüller (3), Simon Schanz, Jan Bluhm (je 2), Julian Klein (1).


HSG Marienheide/Müllenbach – SC Fortuna Köln II 25:28 (13:12).

„Diese Niederlage muss ich auch auf mich nehmen“, übte sich HSG-Coach Eduard Debnar nach der Niederlage gegen Abstiegskandidat Fortuna Köln in Selbstkritik. „Die Nachwirkungen der letzten Woche waren zu spüren“, hatte die HSG die Derbyschmach gegen Strombach noch nicht aus den Kleidern geschüttelt. Das Spiel der Gastgeber war von Nervosität geprägt, während die Gäste sich aus ihrer starken dritten Mannschaft mit einigen Routiniers verstärkt hatten. Bis zum 4:8 dauerte es, ehe Sascha Heer im HSG-Gehäuse warmlief und fortan seinen Kasten geradezu vernagelte. Doch aus der knappen Pausenführung wussten die Gastgeber nichts zu machen. Zahlreiche Fehler sorgten dafür, dass Köln stets führte, auch weil die Debnar-Schützlinge vier glasklare Chancen und zwei Siebenmeter ungenutzt ließ. „Das war heute nicht unmöglich, wir hatten unsere Chancen, haben diese aber nicht genutzt“, so das ernüchternde Fazit Debnars.

Marienheide/Müllenbach: Thilo Rein, Christian Daase (je 5), Marco Krause (5/1), Lutz Lichtinghagen, Christopher Kreutzer , Philipe Gienczek (je 2), Timo Krause, Lucas Röhrig, Justin Beinlich, Holger Fischer (je 1).

TV Oberbantenberg – SSV Nümbrecht II 24:25 (12:12).

Kampf, Härte, Emotionen. Das oberbergische Derby war nicht von spielerischer Klasse geprägt, sondern vor allem von Leidenschaft und Defensivarbeit auf beiden Seiten. Die Schiedsrichter hatten mit der harten Gangart beider Teams ihre liebe Not und waren laut TVO-Trainer Dirk Heppe auch nicht immer Herr der Lage. Insgesamt 15 Zeitstrafen notierten die Statistiker nach dem Abpfiff. „Das war ein Derby, wie man es sich vorstellt“, hatte SSV-Coach Patrick Seebaum dennoch seinen Spaß an der Partie. Sein Team ging zügig mit zwei Toren in Führung, verpasste es aber auch diese auszubauen. Oberbantenberg konterte seinerseits und blieb bis zur Pause auf Augenhöhe.

Nach dem Seitenwechsel legte Nümbrecht erneut zum 16:18 (41.) vor, legte aber auch wieder nicht nach. „Wir haben das Spiel unnötig spannend gehalten“, ärgerte sich Seebaum über den späteren 21:20-Zwischenstand (49.). Nun verweigerten die Unparteiischen dem TVO einen aus Heppes Sicht klaren Siebenmeter und Nümbrecht drehte die Partie wiederrum. Dennoch blieb es spannend bis zum Schluss. Der finale Wurf von Luca Schrabe landete aber nur am Pfosten. „Diesen Wurf hätte der Torhüter niemals gesehen. Am Ende hat nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen“, haderte Heppe mit dem Schicksal. Seebaum atmete hingegen tief durch. „Wir lagen meist in Führung, daher denke ich, dass der Sieg in Ordnung geht. Auch die Manndeckung gegen Marcel Samel hat zum Glück kaum etwas gebracht“, so der SSV-Coach abschließend.

Oberbantenberg: Marcel Baier (7), Robin Ziegler (5/2), Lukas Sievers (4), Manuel Kreter (3), Luca Schrabe, Nils Schwabroh (je 2), Tobias Wohlfromm (1).

Nümbrecht: Marcel Samel (11/6), Marcus Schwemke (4), Janik Lang, Lucas Söntgerath (je 3), Gunnar Jürges, Ben Schieferdecker (je 2).

Ergebnisse und Tabelle
  
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