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Kesser Aufsteiger mit unorthodoxer Spielweise

uk; 19. Feb 2015, 13:54 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Christoph Schindler (Mitte) hat noch mit den Folgen einer Ellenbogenverletzung zu kämpfen.
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Kesser Aufsteiger mit unorthodoxer Spielweise

uk; 19. Feb 2015, 13:54 Uhr
Oberberg - Der VfL Gummersbach trifft im ersten Heimspiel nach der WM-Pause auf den HC Erlangen (Samstag, 19 Uhr) - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein

Nein, Emir Kutagic will nicht mehr nachkarten: "Natürlich haben wir uns geärgert. Denn da war mehr drin. Letztendlich  haben wir aber zu viele Fehler gemacht und waren einfach nicht gut genug", kommentiert der Trainer des VfL Gummersbach die 28:33-Niederlage seines Teams am vergangenen Sonntag beim Traditionsduell in Magdeburg gelassen. Viel mehr als die Nullnummer an der Elbe interessiert den Handballlehrer das Match am Samstag, 19 Uhr, gegen den HC Erlangen. Im Heimspiel gegen den kessen Aufsteiger sollen nicht nur zwei Punkte her und damit der Platz in der oberen Hälfte der Handballbundesliga zementiert werden. Kurtagic will mit seinem Team blau-weiße Werbung  für das Handballjahr 2015 machen: "Wir haben uns in der laufenden Saison bisher als geschlossene, ausgeglichene Mannschaft präsentiert. Natürlich wollen wir daran anknüpfen und unserem tollen Publikum eine engagierte Vorstellung bieten."

So weit, so gut: Der Coach weiß freilich ganz genau, dass das Kräftemessen mit den Franken eine stressige Angelegenheit werden dürfte.  Die Erlanger konnten in ihrem Debütjahr in der Eliteliga unter anderem Klassenprimus Rhein Neckar Löwen bezwingen, klauten einen Punkt  bei den Füchsen in Berlin und standen beim großen THW Kiel vor einem Sensationscoup, ehe sie in allerletzter Minute noch vom  Abonnementmeister abgefangen wurden. Und auch der VfL  machte  schon seine unerfreulichen Erfahrungen mit den Süddeutschen. Im Hinspiel unterlagen die Gummersbacher dem HC mit 24:25, "weil wir in der Schlussphase  ein halbes Dutzend klarster Chancen ausgelassen  haben", grämt sich Kurtagic heute noch.



Dass seine Jungs damals mit leeren Händen in die Heimat reisen mussten, hat nach der Analyse  des Trainers mit dem unorthodoxen Auftreten des Gegners zu tun. "Die spielen einen Stil wie kein anderes Team in der Bundesliga", sagt Kurtagic und erläutert seine Erkenntnisse: "Sie spielen im Angriff sehr, sehr  lange und diszipliniert. Und in der Abwehr verwickeln sie die Gegenspieler permanent in Zweikämpfe, so dass  irgendwann Hektik  bei der gegnerischen Mannschaft entsteht und diese nicht selten den Kopf verliert. Zudem haben die Erlanger einen unglaublichen Willen."


Die Willensfrage hat der VfL-Cheftrainer denn auch zum entscheidenden Faktor für den Ausgang den Samstagabends ausgemacht: "Erlangen darf den Sieg nicht mehr wollen als. Wir entscheiden letztlich, in welche Richtung sich die Partie entwickeln  wird. Dazu müssen wir in den sensiblen Spielphasen einfach intelligenter agieren als unser Gast." Engagement und Souveränität laute nach Einschätzung des 34-Jährigen also die Formel für einen Erfolg über das Team des Ex Gummersbachers Ole  Rahmel, das trotz aller Überraschungserfolge mit aktuell 15:31 Zählern noch tief im Abstiegskampf steckt. Allerdings plagen den VfL Verletzungssorgen. So sind mit Alexander Becker und Joakim Larsson beide Kreisläufer angeschlagen. Und Christoph Schindler plagt sich immer noch mit den Folgen einer Ellenbogenverletzung herum, die ihn in der WM-Pause dreieinhalb Wochen Vorbereitungszeit kostete. Erst eine Woche vor dem Magdeburg-Spiel kehrte der Kapitän in den Trainingsbetrieb zurück.


  
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