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Stimmungshoch im tiefen Süden

fk; 12. Feb 2015, 22:10 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Im Bürgerhaus Ellingen ging es hoch her.
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Stimmungshoch im tiefen Süden

fk; 12. Feb 2015, 22:10 Uhr
Morsbach/Reichshof - Der Ruf 'Wennerschen deheem“ ließ das Bürgerhaus in Ellingen erbeben - In der Wildberger Glück-auf-Halle bekam das 'starke' Geschlecht sein Fett weg und groß gefeiert wurde selbstverständlich auch.
Im idyllischen und sonst so ruhigen Örtchen Morsbach-Ellingen platzte das Bürgerhaus wieder einmal aus allen Nähten, denn der Damenelferrat Wenderhagen hatte zur traditionellen Weiberfastnachtssitzung geladen. Rund 150 jecke Wiever saßen, standen, schunkelten und tanzten dicht an dicht im Bürgerhaus. Kleine und große Anekdoten aus dem Leben hatten die Damen um die Vereinsvorsitzende Roswitha Huhn zusammengetragen und ein volles Programm auf die Beine gestellt.



Flotten Schrittes walkte Roswitha Huhn mit Nordic-Walking-Stöcken bewaffnet auf die Bühne. „Das hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen“, erzählte „Oma“ Roswitha. Als ihr erstes Enkelkind geboren wurde, sagte ihr Mann, sie müssten sich fit machen. Als erstes kaufte Opa Reiner Rollerblades. Oma landete in der Hecke und hatte blaue Flecken, doch Rollerblade-Opa musste sechs Wochen im Streckbett verbringen. Als Geschwisterchen wünschte sich Enkel Justus ein Feuerwehrauto mit Drehleiter, „wenn’s der Mama nicht zu schwer wird“. Beim Zähneputzen zur Nacht erklärte die Oma: „Ich und meine Zähne schlafen schon länger getrennt.“ Dass Tomatenmark eine Alternative zu Puder-Rouge ist, Margarine zur Gesichtspflegecreme und Maggi zum Parfüm, demonstrierten Kerstin Arnold und Lydia Müller. Yogastunde, Modenschau und vieles mehr nahmen die Damen aufs Korn. Der Beifall zeigte, dass viele das eine oder andere auch selbst erlebt hatten.


[Margarine statt Spezial-Hautcreme – eine günstige Alternative.]
   
Besuch erhielten die jecken Weiber vom Morsbacher Prinz Rolf I. mit Gefolge und dem Denklinger Dreigestirn Prinz Eric I., Bauer Calli und ihrer Lieblichkeit Jungfrau Tabea. Es ginge das Gerücht, die Bühne wäre unterbaut worden, scherzte Bauer Calli, schließlich seien sie ja das schwergewichtigste Dreigestirn des Universums - nach Präsident Hansi Welter.  „Es wurde extra eine neue für dich gebaut“, konterte Roswitha Huhn schmunzelnd. Das Bürgerhaus bebte, als dann alle gemeinsam zu den Sessionsliedern tanzten und schunkelten. „Ihr habt zwar den kleinsten Saal, aber die größte Stimmung!“ rief Prinz Eric I. ein dreifaches „Wennerschen deheem!“ auf den Damenelferrat Wendershagen.

Hoch her ging es auch in der Glück-auf-Halle in Reichshof-Wildberg. Rund 200 Frauen feierten ausgelassen bis in die Nacht hinein. Hatten die Damen der KG „Tolle Elf“ Wildberg schon am Vormittag den Schlüssel im Rathaus Denklingen erobert, konnte sich das Programm zur Weiberfastnacht sehen lassen. Aus den eigenen Reihen kamen Sketsche und Liedvorträge mit viel Lokalkolorit. Eins steht fest: In Wildberg werden neue Männer gebraucht. Bis auf eine Ausnahme: Präsident Leander Zielenbach moderierte souverän von Beginn an die Veranstaltung.


[Eine Prise Chili-Schoten für die Schärfe...]

„Einfach katastrophal“ seien die Männer, beklagten sich vier Frauen. Der eine verstehe nicht, dass Schuhe ein Grundnahrungsmittel für Frauen seien, bei einem anderen kringelte sich nach einer Frischzellenkur ein gewisser Körperteil und weitere würden behaupten, dass alle Lineale nicht stimmen würden. „Wir backen uns einen neuen Mann!“ Gesagt, getan und „in der Karnevalsbäckerei“ mischten die Damen diverse Zutaten: Trockenhefe für einen schönen Körper, XXL-Bio-Ei für die Potenz, Bier für die Bauchmuskulatur und Chili-Schoten für die Schärfe.

Den Tanzgarden der KG „Tolle Elf“ merkte keiner an, dass sie schon seit morgens auf den Beinen waren und viele Auftritte in Reichshofer Kindergärten und Seniorenheimen absolviert hatten. Von der Minigarde angefangen über die Teeniegarde, die Große Garde und die Alte Prinzengarde eroberten sie tanzend die Bühne und die Herzen der Frauen. Jubelnd begrüßten die feiernden Damen das Dreigestirn Prinz Frank I., Bauer Kiki und Jungfrau Shortina sowie die KG Waldbröl. Zu späterer Stunde durften auch die Herren der Schöpfung dazukommen.
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