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'Wilberch Hoi Boi' schon seit 40.000 Jahren

fk; 8. Feb 2015, 14:49 Uhr
Friederike Klein --- Die Steinzeitgarde mit Dreigestirn vom Stamme Hoiboi legte eine heiße Sohle aufs Parkett
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'Wilberch Hoi Boi' schon seit 40.000 Jahren

fk; 8. Feb 2015, 14:49 Uhr
Reichshof - Zum 40. Jubiläum feierten rund 400 Narren bei der Großen Karnevalssitzung in der Glück-Auf-Halle bis früh am Morgen - Die Alte Garde machte den Narren derweil weis, dass es schon der 40.000 Geburtstag sei.
Von Friederike Klein

„Der Karneval im Grubendorf hat Tradition und das seit 40 Jahren schon. So feiert mit uns die Narrenzeit, habt Spaß und Freude, wir sind bereit“ lautet das diesjährige  Motto zum Jubiläum der KG „Tolle Elf“ Wildberg. Noch kein bisschen eingerostet trotz des Alters präsentierte sich die KG gestern bei ihrer großen Karnevalssitzung. Rund 400 Narren begrüßte Präsident Leander Zielenbach in der Glück-auf-Halle.

1975 gegründet, gab es 1979 das erste Mal einen Karnevalsprinzen und 1994 das erste Dreigestirn, so Zielenbach. An seiner Seite gab „sinn Pänz“ Nick sein Debüt als Co-Moderator. 



Tanzen, das steht spätestens seit gestern Abend fest, können die Wildberger. Sechs Garden hat die „Tolle Elf“ zu bieten und alle zeigten ihr Können. Ob es die Mini-Garde mit ihrem Eröffnungstanz und dem Showtanz als Löwen waren, die Wildberger Prinzengarde und ihr berühmter Gardetanz, die Teeniegarde oder auch die Große Garde – alle wirbelten über die Bühne und erhielten „Standing Ovation“.

Den Clou hatte wieder die Alte Garde im Gepäck. Wie Ausgrabungen und gefundene Artefakte in der Nähe der Glück-auf-Halle zeigten, wurde Karneval in Wildberg schon vor mehr als 40.000 Jahren zelebriert. Eine fellbesetzte Prinzenmütze, ein Schlegel mit Totenkopf und Dinosaurier-Knochen und eine aus Flachs geflochtene Perücke legten Zeugnis ab.

Und schon erklommen die Leandertaler des Hoiboi-Stamms den Berg. Gefangen hatten sie einen Spaßvogel aus Mueschbech, der gewildert hatte. Sogar eine Kiste mit seltsamen Gefäßen hatten die mit Keulen bewaffneten Leandertaler dabei. Zum Steinzeit-Dreigestirn wurden jene drei, die diese Gefäße zuerst leerten. Für die Zugabe tauschten die Steinzeit-Leandertaler ihre Keulen gegen E-Gitarren und rockten mit Songs von ACDC die Bühne.

Jubelnd und mit tosendem Applaus begrüßten die bunt kostümierten Jecken  dann das amtierende Dreigestirn Prinz Frank I. aus dem Hause Krämer, Bauer Kiki (Christoph Rademacher) und Jungfrau Shortina (Thorsten Schmidt). „Mein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen“, rief Prinz Frank I. dem Publikum zu. „Das ist einfach nur geil, wenn ich Euch hier sehe“, ehe das Dreigestirn mit ihren Sessionsliedern gemeinsam die Bühne rockte.

Mit viel Musik war auch der Musikzug Bergerhof zu Gast. Als Clowns, Robin Hood, Sträfling, Tanzmäuschen getarnt spielten die Musiker auf und hatten ein umfangreiches Repertoire im Gepäck. Als Gäste zogen Prinz Tom I. aus dem Hause Bürgerhausen und Prinzessin Ina aus dem Hause Wagner von der ältesten rechtsrheinischen KG Närrische Oberberger von 1893 Engelskirchen samt Schmölzchen unter viel Jubel in die Glück-auf-Halle ein.

Ganz schön neidisch auf das Wildberger Dreigestirn zeigte sich Prinzessin Sonja aus Schönenbach, die mit Prinz Christian I. aus dem Hause Richter und den Karnevalsfreunden Schönenbach auf die Bühne zog. Vor allem die Prinzengarde hatte es ihr angetan. Denen war wohl beim Schürmicher Karnevalszug eine Klamüse abhandengekommen, die Präsident Thomas Kardel meistbietend gegen Biermarken versteigern wollte, da sich der Besitzer bisher nicht gemeldet hatte.

Mit Bauchredner Rita und Margret als Alt-Spieß Georg und Gardist Hackl aus der Bütt, einem weltmeisterlichen Showtanz der Franziskus-Show-Garde Frenkhausen aus Olpe und einem großen musikalischen Finale mit allen Aktiven feierten die Narren bis in die frühen Morgenstunden. Die „Stammgäste aus dem Rathaus“, Bürgermeister Rüdiger Gennies, seine Stellvertreter Hans-Otto Gries und Susanne Maaß, Bürgermeister a.D. Gregor Rolland sowie die KG Brüchermühle die Froschköppe, der SSV Wildbergerhütte-Odenspiel und viele Freunde mehr feierten kräftig mit.
  
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