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Ungeduldige Wiehler laufen ins offene Messer

jlo,lo; 8. Feb 2015, 18:21 Uhr
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Ungeduldige Wiehler laufen ins offene Messer

jlo,lo; 8. Feb 2015, 18:21 Uhr
Oberberg - Landesligist Wiehl kassiert zwei deutliche Niederlagen - Lindlar erst nach dem Seitenwechsel passabel - Nümbrecht gestaltet Doppelschicht siegreich - BV 09 taut in der zweiten Halbzeit auf (AKTUALISIERT).
Testspiele vom Wochenende

1. FC Köln U19 – FV Wiehl 5:0 (1:0). 
VfL Leverkusen - FV Wiehl 6:1 (5:0).

Kurzfristig konnten die Wiehler als Partnerverein des 1. FC Köln am Samstag ein Testspiel gegen die Bundesliga-U19 der Domstädter vereinbaren. Das vom ehemaligen Dieringhausener Boris Schommers trainierte Team ist Spitzenreiter der Staffel West und wäre eigentlich morgen in die Rückrunde gestartet. Doch die Partie gegen den Wuppertaler SV wurde abgesagt. Die Gäste standen in der Anfangsphase unter Dauerdruck und mussten nach einem Fehler in der Vorwärtsbewegung den Rückstand hinnehmen (20.). Erst am Ende der ersten Hälfte konnte der FV für Entlastung sorgen, zwei gefährliche Flanken von Kevin Derksen und Stavros Kosmidis fanden keinen Abnehmer. Kurz vor dem Seitenwechsel scheiterte Köln am Pfosten, den Nachschuss wehrte Torwart Lukas Hoffmann ab.

Ein unhaltbarer Distanzschuss führte zum 2:0 der Gastgeber (52.), die wenig später erhöhten (60.). Die beste Gelegenheit für Wiehl hatte Kapitän Jonathan Noß, dessen Versuch aus der zweiten Reihe an die Querlatte krachte (63.). Nachdem Hoffmann erneut stark pariert hatte (75.), musste er in den Schlussminuten noch zweimal hinter sich greifen (85., 88.). „Das Ergebnis ist vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen. Man hat gemerkt, dass wir erst seit zwei Wochen im Training sind. Der Gegner war spielerisch und läuferisch bei hundert Prozent. Dennoch war das ein sehr guter Test für uns. Die Kölner sind eine der stärksten U19-Mannschaften Deutschlands und werden sicherlich um die Deutsche Meisterschaft mitspielen“, resümierte Coach Ingo Kippels.

Übrigens kam es nicht mit zum Hoffmannschen Familienduell „Lukas gegen Jannes“. Der jüngere Bruder des FV-Keepers gehört zum Kader der FC-A-Junioren, ist aber zurzeit leicht angeschlagen. Er schaute sich das Spiel zusammen mit Papa Stefan von der Tribüne aus an.  



Am heutigen Sonntag gastierte die Kippels-Truppe beim Mittelrheinligisten VfL Leverkusen, der von Beginn an eine abwartende Rolle einnahm und auf Ballverluste lauerte. Die Gäste taten den Hausherren den Gefallen und liefen während der Anfangsphase ins offene Messer. Leverkusen nutzte die Konter eiskalt aus und führte nach wenigen Minuten mit 3:0 (4.,9.,11.). „Wir wollten sofort eine Antwort auf die Gegentreffer finden, statt ruhig und kompakt zu bleiben. Da haben wir uns ein bisschen naiv verhalten“, sah der Coach eine große Portion „jugendlichen Leichtsinn“ bei seinem Team, das auch beim 4:0 ausgekontert wurde (33.). Das nächste Tor der Leverkusener resultierte aus einem Freistoß (44.). Wiehl trat nach der Pause geduldiger aus und prompt entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung. Nach dem 6:0 in der 61. Minute erzielte Philipp Sulzer das Ehrentor (75.). „Solchen Mannschaften darf man keine Räume lassen, sie nutzen fast jede Chance aus. Wir waren einfach zu ungeduldig“, sagte Kippels, der auf einige Stammkräfte verzichten musste, zu der Lehrstunde in den ersten 45 Minuten.   

CfR Buschbell/Munzur - TuS Lindlar 3:0 (3:0).

Buschbell-Munzur ist in der Landesliga Staffel 2 Tabellenzweiter und hat die bisherige Vorbereitung im Gegensatz zu den Lindlarern störungsfrei absolvieren können. In der ersten Hälfte machte sich dieser Unterschied deutlich bemerkbar. „Sie haben uns teilweise aus den Schuhen gelaufen und wir haben wie das Kaninchen vor der Schlange agiert“, waren die Hausherren laut Coach Raimund Kiuzauskas körperlich und spielerisch deutlich präsenter. Das 3:0 zur Pause spiegelte die Kräfteverhältnisse wider (13.,18.,33.). In Hälfte zwei stellte Kiuzauskas taktisch um, wodurch sich das Lindlarer Spiel stabilisierte. Nach guten Gelegenheiten von Maurice Müller und Marc Bruch bekamen die Gäste einen Handelfmeter zu zugesprochen. Obwohl Anton Zeka den Ball gut platzierte, fischte der Keeper den Schuss aus dem Eck (73.). Die letzte Gelegenheit vergab David Förster, der freistehend zu überhastet abschloss (89.). „Ich werte die zweite Halbzeit als Fortschritt. Da hatten wir eine bessere Organisation und haben klarer nach vorne gespielt“, erklärte Kiuzauskas.

Am Mittwoch ist der Test gegen den Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach 09 angesetzt, allerdings steht die Austragung auf der Kippe, weil der Platz in Lindlar mit Schnee bedeckt und in Bergisch Gladbach ebenfalls nicht gespielt werden kann. Kiuzauskas hofft auf Unterstützung: „Wer uns seinen schneefreien Kunstrasenplatz für das Spiel überlassen möchte, kann sich gerne beim Vorsitzenden Wolfgang Waldheim oder mir melden.“
  

Bröltaler SC  - SSV Homburg-Nümbrecht 1:3 (0:2).
Union Rösrath – SSV Homburg-Nümbrecht 2:6 (1:4).

Testspiel-Doppelpack für den SSV Homburg-Nümbrecht gegen zwei A-Ligisten. Am Freitag hatte der Bezirksligist Union Rösrath mit 6:2 besiegt. Nach wenigen Sekunden bugsierte Alexander Epstein den Ball in Folge eines Missverständnisses mit Torwart Dennis Kulisch in den eigenen Kasten, doch es dauerte nicht lange, bis Mike Großberndt den Fauxpas ausbügelte (2., 6.). Danach schraubte Julian Schwarz das Ergebnis in die Höhe (18., 42.). Die Vorlage zum dritten Treffer lieferte Neuzugang Tom Barth, der auch das 1:5 durch Robert Arnds vorbereitete (72.). Die Hausherren verkürzten zum 2:5 (79.), bevor Dennis Lepperhoff den Schlusspunkt setzte (83.). „Vor allem die erste Halbzeit war sehr gut. Wir hätten noch deutlicher gewinnen können“, meinte Trainer Maik Alzer.

Die Samstags-Vorstellung beim Bröltaler SC, Vierter der Kreisliga A Sieg, gefiel dem Übungsleiter hingegen nicht besonders. Die Gäste hatten Probleme damit, den kompakt agierenden Gegner mit spielerischen Mitteln auszuhebeln. „Wir haben den Ball nicht gut laufen lassen“, beobachtete Alzer. Symptomatisch: Die Treffer der Innenverteidiger Michel Hock und Sebastian Ghofranifar resultierten aus Eckbällen von Marvin Jungjohann (25., 33.). Wie schon Rösrath, wechselte der Coach im zweiten Durchgang munter durch. Den Gastgebern gelang nach einem Konter das Anschlusstor (65.). Das 1:3 ging auf das Konto von Manuel Marks (80.). „Vielleicht hatten einige nach der Doppelbelastung schwere Beine“, spekulierte Alzer über die Gründe der für SSV-Verhältnisse durchschnittlichen Leistung. Am Mittwoch kommt es beim Siegburger SV zum Duell der Bezirksliga-Spitzenreiter der Staffeln 1 und 2. „Das wird eine echte Standortbestimmung für uns“, so Alzer.  

SV Allner-Bödingen - BV 09 Drabenderhöhe 3:9 (3:3).

Wirklich erkenntnisreich war der Test beim B-Ligisten aus dem Rhein-Sieg-Kreis für Drabenderhöhes Coach Jan Kordt nicht. „Es war eine bessere Trainingseinheit. Ich bin froh, dass wir auf den Platz konnten und der Gegner kurzfristig zur Verfügung stand.“ In der ersten Hälfte hinterließ der Bezirksligist einen alles andere als stabilen Eindruck. Zwar traf Kevin Hampel, der normalerweise in der 2. Mannschaft spielt, zum 0:1 (5.), doch Allner-Bödingen wusste im weiteren Verlauf die Abstimmungsschwierigkeiten im Defensivverbund des BV 09 auszunutzen und drehte den Spieß um (7., 26.). Hampel und Pantaleo Stomeo brachten die Gäste wieder in Führung (39., 43.), ehe die Hausherren mit dem Pausenpfiff ausglichen. „Die erste Halbzeit war eine Katastrophe“, stellte Kordt fest. Nach der Pause suchte Allner-Bödingen sein Heil in der Offensive und wurde brutal ausgekontert. „Wir mussten nur auf die Fehler warten. Fast jeder lange Ball in die Spitze führte zu einem Tor.“ Stomeo (48., 50., 80.) und Hampel (56., 72., 89.) teilten sich die weiteren Treffer auf. Neuzugang Markus Mancarella gab nach Auskunft des Trainers ein gutes Debüt.   
  

SV Schlebusch II – SV Eintracht Hohkeppel 0:4 (0:1).

Gegen den Tabellenvierten der Kreisliga A Köln kam der Gast aus Hohkeppel zwar ganz gut in die Partie. Aber trotzdem sah Trainer Dirk Selbach bei seinem Team in den ersten 45 Minuten noch sehr viele Unkonzentriertheiten. „Da haben wir uns noch sehr schwer getan.“ Die Pausenführung für die Gäste erzielte ein Schlebuscher Kicker (23.). Nach dem Wechsel legte der SVE dann noch eine Schippe drauf und spielte seine konditionelle Überlegenheit aus. Jonas Stiefelhagen (57.), Tibor Heber (60.) und Hakan Gürsoy (84.) schossen schließlich den verdienten Erfolg heraus. „Es hat sich bezahlt gemacht, dass wir so früh mit der Vorbereitung angefangen haben“, freute sich Selbach über die gute körperliche Verfassung seiner Elf. Auch ohne einige Stammkräfte war der Sieg jederzeit verdient. „Wir sind jetzt in der Breite sehr gut aufgestellt und haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Leuten“, freut sich der SVE-Trainer über die reibungslose Integration der Winterneuzugänge.


SV Schönenbach – VfL Berghausen 0:2 (0:0), in Dreisel.

Schönenbachs Trainer Kilian Gärtner hatte kurzfristig einen Gegner gesucht, nachdem die ursprünglich angesetzte Partie gegen Wildbergerhütte-Odenspiel aufgrund des Wetters bereits frühzeitig abgesagt worden war. In Dreisel hatte der Coach wegen einer Spielmöglichkeit nachgehakt. Nach dessen Zusage fand sich mit dem B-Ligisten aus Berghausen auch noch ein Gegner. Und dieser präsentierte sich trotz bislang eher mäßigen Vorbereitungsmöglichkeiten als ebenbürtiger Gegner. Beide Teams spielten sich einige Tormöglichkeiten heraus, wobei der VfL sogar noch ein leichtes Chancenplus zu verzeichnen hatte. Christan Felten (68.) und Daniel Bittner (78.) machten den überraschenden Erfolg perfekt. Dazwischen traf Marius Ritschel mit einem Kopfball (75.) nur Aluminium. Die beste Möglichkeit des A-Ligisten hatte Alexander Ewert, der fünf Minuten vor dem Ende aus drei Meter Entfernung über das leere Tor schoss. Gärtner standen zwar drei Stammkräfte nicht zur Verfügung, er selbst konnte krankheitsbedingt ebenfalls nicht auflaufen, aber dennoch war das für den Coach keine Ausrede. „Das war einfach nicht ausreichend. Nur Fußball spielen können reicht  nicht. Das war heute von einigen einfach zu wenig“, ärgerte er sich.
    

Testspiele vom vergangenen Donnerstag

SV Lohmar - TuS Lindlar 2:1 (0:1).

Der Siegkreis als gelobtes Land für die von Schnee und Eis geplagten Fußballer aus Oberberg: Während die hiesigen Anlagen nicht bespielbar sind, herrschen im Nachbarkreis bessere Bedingungen, was der TuS Lindlar zu einem kurzfristig anberaumten Test gegen den Bezirksligisten SV Lohmar nutzte. „Ich bin den Lohmarern sehr dankbar, dass sie sich zur Verfügung gestellt haben“, so TuS-Coach Raimund Kiuzauskas, der eine gute erste Halbzeit seiner Mannschaft sah. „Wir haben das Spiel kontrolliert und keine Torchance zugelassen.“  Nachdem Mike Nandzik und Marc Bruch zwei gute Gelegenheiten ausgelassen hatten, traf Justin Ebert zum verdienten 0:1. Kurz darauf landete ein 18-Meter-Freistoß von Dominic Spitali am Außenpfosten.

Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst bei Dominanz des TuS, ehe man sich eine kurze Schaffenspause gönnte, die die Hausherren mit einem Doppelpack bestraften (60., 68.). „Da sind wir nicht energisch genug in die Zweikämpfe gegangen“, ärgerte Kiuzauskas sich über die Entstehung der Gegentreffer. Bruch, Timo Diehl und Anton Zeka, der ebenfalls die Torumrandung testete, hätten in den Schlussminuten noch für eine Wende sorgen können. „Mit dem Ergebnis kann ich nicht zufrieden sein. Es hätte wesentlich mehr herauskommen müssen“, resümierte der Coach. Patrick Althoff, der im Verlauf der Hinrunde wegen einer Verletzung nicht zum Einsatz kam, wusste nach seiner Einwechslung in Hälfte zwei zu überzeugen. Am Sonntag gastiert Lindlar beim CfR Buschbell/Munzur (15 Uhr in Frechen).


Bröltaler SC – SV Morsbach 2:2 (1:1).

„Das war mal wieder ein gutes Gefühl“, fand Morsbachs Trainer Holger Jungjohann nach dem ersten Testspiel in der Vorbereitung. „Schnee und Rodel gut“ heißt es aktuell bestenfalls in Morsbach und Umgebung. Beim aktuellen Tabellenfünften der Kreisliga A Sieg war der Kunstrasenplatz dagegen überwiegend frei und trotz der eisigen Temperaturen entwickelte sich ein munteres Spielchen. Die Gäste waren in der Anfangsviertelstunde mit den Gedanken allerdings noch in der warmen Kabine und so gelang den Gastgebern auch früh die Führung (8.). „Danach sind wir dann aber immer besser in Tritt gekommen“, fand Jungjohann. In der 18. Minute gelang Winterneuzugang Hüseyin Samurkas bereits der Ausgleich für die Gäste, die nun auf Augenhöhe spielten. Das 1:2 war erneut Samurkas vorbehalten (60.).

Mohamed Tivalo (62.) sowie Samurkas (65.) vergaben kurz darauf aus aussichtsreicher Position und versäumten es, die Führung auszubauen. Besser machten es die Platzherren, die mit der ersten klaren Chance im zweiten Durchgang zum Ausgleich trafen (68.). Kurz vor Schluss machte sich Sascha Gossmann alleine auf den Weg in Richtung gegnerisches Gehäuse, wurde aber im Strafraum regelwidrig gestoppt. Mit dem fälligen Strafstoß scheiterte Kevin Schneider allerdings am Bröltaler Keeper (86.). „Für das erste Spiel waren schon sehr viele gute Ansätze zu sehen. Aber trotzdem ist noch viel Luft nach oben“, zog Jungjohann ein überwiegend positives Fazit. Alle fünf Neuzugänge wurden eingesetzt und hinterließen einen sehr guten Eindruck bei ihrem Coach.
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