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Wupperverband nimmt aktuelle Richtlinien in Angriff

Red; 21. Jan 2015, 15:39 Uhr
Bild: privat --- Von links: Monika Ebers (Pressesprecherin des Wupperverbandes), Georg Wulf (Vorstand des Wupperverbandes) und Dr. Volker Erbe (Geschäftsbereichsleiter Technik des Wupperverbandes) teilten die neusten Pläne des Wupperverbandes mit.
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Wupperverband nimmt aktuelle Richtlinien in Angriff

Red; 21. Jan 2015, 15:39 Uhr
Oberberg - Der Wupperverband, der auch in Oberberg Talsperren betreibt, betrachtet die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie als große Herausforderung - Vierte Reinigungsstufe für Kläranlagen soll 2015 weiter erforscht werden.
Die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) bleibt auch in 2015 und den Folgejahren eine große Herausforderung für den Wupperverband. Einzelheiten dazu stellten Vorstand Georg Wulf und der stellvertretende Vorstand Dr. Volker Erbe beim Jahresauftakt-Pressegespräch in Wuppertal vor.

Im ersten Bewirtschaftungszyklus der EU-WRRL von 2009 bis 2015 lag der Fokus darauf, Projekte zur naturnahen Entwicklung der Wupper und ihrer Nebenbäche umzusetzen. Für den nun anstehenden zweiten Bewirtschaftungszyklus im Zeitraum 2015 bis 2021 stehen im Bereich Abwasser unter anderem Maßnahmen der Niederschlagswasserbehandlung und eine weitergehende Abwasserreinigung, die so genannte vierte Reinigungsstufe für Kläranlagen, in der Diskussion. Durch diese Reinigungsstufe sollen Stoffe aus dem Abwasser entfernt werden, beispielsweise Rückstände von Arzneimitteln und Chemikalien, die in den Kläranlagen bisher nicht oder nur unvollständig entfernt werden können. Eine gesetzliche Regelung bezüglich dieser Spurenstoffe steht derzeit noch aus.





Aus Sicht des Wupperverbandes sind in Bezug auf dieses Thema noch Fragen offen: Wie gelangen diese Stoffe in den Wasserkreislauf und wie wirken sie im Gewässer? Stehen Spurenstoffe im Zusammenhang mit Defiziten in den Flussläufen? Welche Verfahren zur Entfernung sind geeignet und wirtschaftlich darstellbar? Die zusätzlichen Kosten für den weiteren Ausbau von Kläranlagen und den Betrieb der vierten Reinigungsstufe sind laut Wupperverband noch nicht zu beziffern, klar sei aber, dass die Verbandsmitglieder – und somit letztlich auch Bürger über ihre Abwassergebühren – diese Kosten zu tragen hätten. Man plädiert deshalb dafür, die begonnene Forschung fortzuführen, ein umfassendes Monitoring umzusetzen und auf der Basis der so gewonnenen Erkenntnisse zielführende Maßnahmen zu entwickeln. Ein solches Monitoring soll in diesem Jahr starten.


Weitere Themen des Jahresauftakt-Gesprächs waren die naturnahe Entwicklung der Wupper und ihrer Nebengewässer im Sinne der EU-WRRL (OA berichtete) sowie der eigentliche Talsperrenbetrieb. Der Verband wird bis Ende 2016 die vollständige vertiefte Überprüfung der Bever-, Großen Dhünn- und Wupper-Talsperre abschließen. Bis Ende 2018 soll die vertiefte Überprüfung für alle übrigen Talsperren des Verbandes abgeschlossen sein. Die Kläranlagen sollen kontinuierlich optimiert werden. Besonders im Fokus steht dabei, die Anlagen an schwankende Abwassermengen anzupassen sowie Verfahrenstechnik und Energieeffizienz zu verbessern. Vor diesem Hintergrund werden umfangreiche Maßnahmen in den Kläranlagen Schwelm, Burg und Marienheide umgesetzt.


  
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