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Integration vor Ort: Zentrum unterstützt regionale Akteure

fj; 21. Jan 2015, 13:12 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Das Team des Kommunalen Integrationszentrums: (v. li.) Erika Waedt, Charlyn Köster, Sarah Krämer und Matthias Lindemann.
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Integration vor Ort: Zentrum unterstützt regionale Akteure

fj; 21. Jan 2015, 13:12 Uhr
Oberberg – Der Kreis hat ein Kommunales Integrationszentrum eingerichtet – Lehrer, Sozialpädagogen und Verwaltungsmitarbeiter arbeiten schwerpunktmäßig im Bereich Sprachförderung und Einstieg in Arbeit und Ausbildung.
Unter allen Kreisen in Nordrhein-Westfalen hat der Oberbergische mit 27 Prozent oder 73.090 Personen den höchsten Migrantenanteil. Allein 152 neu zugewanderte, schulpflichtige Kinder, die kein oder kaum Deutsch sprechen, zählt man im Kreis aktuell. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig Integrationsarbeit im Oberbergischen ist. „Da kommt das Angebot des Landes natürlich wie auf einem Silbertablett daher, bei dem wir zupacken mussten“, so Dr. Christian Dickschen, Dezernent und Integrationsbeauftragter des Oberbergischen Kreises. Gemeint ist das Angebot des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales sowie des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, den Betrieb eines Kommunalen Integrationszentrums zu fördern.

Ein solches Kommunales Integrationszentrum (KI) hat der Oberbergische Kreis im Dezember 2014 eingerichtet. Angesiedelt im Gebäude der Agentur für Arbeit in Gummersbach haben hier insgesamt fünf Lehrer, Sozialpädagogen und Verwaltungsmitarbeiter ihre Arbeit aufgenommen. Die Personalkosten übernimmt das Land. Nach Kreistagsbeschluss bearbeitet das KI im Oberbergischen zwei inhaltliche Schwerpunkte.


Auf dem Gebiet der Sprachförderung im frühkindlichen Bereich geht es in erster Linie um die Initiierung und Durchführung von sogenannten Rucksackprojekten in Kindertagesstätten und Grundschulen. Im Rahmen des Projekts erhalten interessierte Kitas, die derzeit gesucht werden (Kontakt siehe unten), sowie Familien mit Migrationshintergrund erprobtes Unterrichtsmaterial an die Hand. Lebensnahe Themen können dann in der Familie in der jeweiligen Landessprache bearbeitet werden, während sie in der Kita auf Deutsch wiederholt werden. Dazu stellt das KI den Kitas eine Elternbegleiterin, die eigens geschult wird.

Zweiter inhaltlicher Schwerpunkt ist die Erhebung aller integrationsrelevanten Angebote im Kreis, die Entwicklung einer Netzwerkstruktur und die Unterstützung der vorhandenen Aktivitäten des Kreises im Bereich der Fachkräftesicherung. Hier werden die KI-Mitarbeiter Jugendlichen mit Migrationshintergrund sowie deren Familien das deutsche Ausbildungssystem erklären, sichere berufliche Perspektiven vor Ort aufzeigen und die Jugendlichen mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt bringen. Das KI strebt eine Kooperation mit dem Bildungsnetzwerk an, um die Arbeit von Bildungsbüro, kommunaler Koordinierungsstelle Übergang Schule/Beruf/Studium und KI zu verzahnen.

Das KI vernetzt also Akteure in der Verwaltung, bei den freien Trägern und in den Migrationsorganisation, bündelt die Aktivitäten und stimmt sie aufeinander ab. Migranten erhalten Unterstützung bei der Auswahl einer geeigneten Schule für ihre Kinder und Informationen zu vorhandenen Integrationsangeboten. „Daher laden wir alle ehrenamtlichen Vereine, die Integrationsarbeit leisten, ein, sich bei uns zu melden“, so Matthias Lindemann, Leiter des Integrationszentrums. „So können wir Kontakte zwischen Migranten und Vereinen herstellen und deren Arbeit unterstützen.“ Die Fördermittel sind zunächst bis 2017 genehmigt. „Die Zeichen stehen aber auf Dauereinrichtung“, zeigte sich Dickschen zuversichtlich, dass das KI eine feste Institution in der Region werden wird.

Weitere Informationen und Kontaktdaten unter www.obk.de/ki
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