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IHK untersuchte Vielfalt

Red; 19. Jan 2015, 13:46 Uhr
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IHK untersuchte Vielfalt

Red; 19. Jan 2015, 13:46 Uhr
Oberberg - IHK-Studie zur Mitarbeiter-Vielfalt stellt Sensibilität für Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund fest, deckt aber Nachholbedarf bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen auf.
Erstmalig hat die Industrie- und Handelskammer zu Köln bei ihren Mitgliedsunternehmen nach dem Umgang mit der vielfältig werdenden Mitarbeiterschaft gefragt. Insgesamt 580 Antworten aus dem gesamten IHK-Bezirk wurden ausgewertet und nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Zwei Drittel der Antworten stammen von kleinen und mittleren Unternehmen. „Dies zeigt deutlich den Widerspruch zur Behauptung, die Sensibilität gegenüber der Vielfalt sei ausschließlich ein Thema für Großunternehmen“, betont Dr. Sandra von Möller, selber Unternehmerin und als Vollversammlungsmitglied der IHK Köln zugleich die Leiterin des Arbeitskreises Gender & Diversity, bei der Vorstellung.


Die Auswertung der Umfrage-Ergebnisse zeigt, dass bei den regionalen Unternehmen zwei Gruppen von Arbeitnehmern bereits sehr im Wahrnehmungs-Fokus stehen: Menschen über 50 und Menschen mit Migrationshintergrund. „Rund zwei Drittel der Unternehmen haben in den vergangenen zwei Jahren gezielt über 50-jährige eingestellt, und rund 40 Prozent der Firmen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit oder als Beraterinnen und Berater, ebenso wie als Mentorinnen oder Mentoren nach Eintritt in den Ruhestand weiter“, berichtet von Möller. Zwei Drittel der Firmen nutzen gezielt die sprachlichen und kulturellen Kompetenzen, über die Mitarbeiter mit Migrationshintergrund verfügen.




Andere Ergebnisse decken Nachholbedarf auf: Obwohl bereits 37,9 Prozent der Unternehmen eigene Angebote zur Kinderbetreuung vorhalten, hat dies nur geringe Auswirkungen auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Frauen und Männern in Führungspositionen. Arbeiten in Teilzeit bei gleichzeitiger Führungsverantwortung bleibt die Ausnahme, vor allem für Frauen. Die große Mehrheit der Unternehmen gab nämlich an, dass über drei Viertel der Führungspositionen ausschließlich mit Männern besetzt seien. Nicht nur bei „Frauen in Führungspositionen“ zeigen die Ergebnisse der Studie Handlungsbedarf. Dasselbe gilt für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Trotz der gesetzlichen Abgabeverpflichtung beschäftigen nur ein Drittel der Unternehmen Schwerbehinderte. Ebenfalls bisher von den Unternehmen wenig genutzt ist die gezielte Ansprache von Fachkräften mit einer gleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierung. Das Thema wird nur von 8,3 Prozent der Unternehmen hausintern angesprochen.


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