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Fachkräfte in Oberberg: Künftig wird es eng

fj; 12. Jan 2015, 13:39 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Marcus Otto, Kreishandwerkerschaft; Andrea Gießelmann; Bäckerei Gießelmann; Kreisdirektor Jochen Hagt, Michael Sallmann, IHK und Dirk Hecking, Handwerkskammer.
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Fachkräfte in Oberberg: Künftig wird es eng

fj; 12. Jan 2015, 13:39 Uhr
Oberberg – Als ländliche Region wird der Oberbergische Kreis mit demografischem Wandel und Fachkräftemangel besonders zu kämpfen haben – Beitrag zur Kreisentwicklung bietet Informationen rund ums Thema „Zukunft für Fachkräfte“.
Die Bevölkerung Oberbergs wird schrumpfen – und damit auch das Arbeitskräftepotenzial. Darüber informiert die neue Publikation im Rahmen der Reihe „Beitrag zur Kreisentwicklung“, in der der Oberbergische Kreis seit 2007 in loser Folge über aktuelle Themen der Kreis- und Regionalentwicklung informiert. Die aktuelle Ausgabe bietet Informationen rund um das Thema „Zukunft für Fachkräfte“ und wird erstmals auch an alle Haushalte im Oberbergischen verteilt.

2030 erreichen im Oberbergischen Kreis rund doppelt so viele Personen das mögliche Rentenalter, wie junge Leute eine Erwerbstätigkeit aufnehmen könnten. Die Zahl der potenziellen Erwerbsstätigen sinkt, die Unternehmen geraten in zunehmende Konkurrenz um die schlausten Köpfe. „Schon jetzt merken wir den Wandel an allen Ecken und Enden“, sagte Kreisdirektor Jochen Hagt bei der heutigen Vorstellung der Publikation. Die arbeitsmarktpolitischen Akteure der Region, wie die Wirtschaftsförderung, die Industrie- und Handelskammer oder die Kreishandwerkerschaft, verstärken daher im Rahmen von FachKraftWerk Oberberg ihre Zusammenarbeit, um den Unternehmen bei dieser besonderen Herausforderung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.


Dabei, so Dirk Hecking von der Handwerkskammer zu Köln, hat der Oberbergische Kreis es als ländliche Region im Kampf um Fachkräfte besonders schwer. „Viele junge Menschen wissen gar nicht, wie viele interessante Ausbildungen es hier vor Ort gibt, und orientieren sich von vornherein in Richtung Köln. Auch Hochschulabsolventen suchen ihre berufliche Zukunft eher in der Stadt, selbst wenn sie gerne hier im Oberbergischen leben.“ Ein Ziel sei es daher, die Region als „Marke“ für Lebensqualität und Existenzsicherheit in den Köpfen der möglichen Fachkräfte zu verankern und Arbeitskräfte in der Region zu halten, ist sich Hagt sicher.

Marcus Otto von der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land und Michael Sallmann von der IHK Köln, Zweigstelle Oberberg, sehen in der Zuwanderung eine Chance, dem drohenden Arbeitskräftemangel zu begegnen. „Man muss sich dafür einsetzen, dass Flüchtlinge und Migranten so schnell wie möglich arbeiten dürfen“, so Otto. Sallmann wirbt für die Ausbildung: „Wir müssen Menschen mit Migrationshintergrund verstärkt über unser Ausbildungssystem aufklären, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig eine Ausbildung ist, um beruflich voranzukommen.“ Noch zu viele Migranten, so Sallmann, ließen sich nach der Schule direkt und ohne Ausbildung von Unternehmen einstellen, weil sie es aus ihrer Heimat so kennen.

Andrea Gießelmann von der Bäckerei Gießelmann wirbt für frühe Praktika und Berufsfelderkundung, um den hohen Ausbildungs-Abbrüchen vorzubeugen, die oft auf die Erkenntnis folgen, dass der erlernte Beruf ja doch ganz anders ist, als man es sich vorgestellt hat. Über diese und andere Möglichkeiten, dem Fachkräftemangel zu begegnen und sich als Arbeitnehmer wie auch als Arbeitgeber optimal auf den demografischen Wandel und seine Folgen vorzubereiten, informiert der aktuelle Beitrag zur Kreisentwicklung, der unter www.obk.de/bzk zum kostenlosen Download zur Verfügung steht und in Zusammenarbeit mit FachKraftWerk Oberberg entstanden ist.
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