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Grundschulverbund ab 2016?

js; 8. Jan 2015, 15:25 Uhr
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Grundschulverbund ab 2016?

js; 8. Jan 2015, 15:25 Uhr
Bergneustadt - Auf der nächsten Ratssitzung soll über die Zukunft der Grundschulen auf dem Bursten entschieden werden - Stadtverwaltung schlägt Verbundlösung ab 2016 vor - KGS will eigenständig bleiben.
Die Katholische Grundschule Bergneustadt (KGS) startet 2015/2016 wieder einzügig ins Schuljahr - bisher liegen 23 Anmeldungen vor. Die Stadt Bergneustadt geht davon aus, dass sich dieser Trend auch in Zukunft fortsetzten wird und setzt deshalb auf neue Lösungsansätze für ihr Primarschulsystem. Statt vier Grundschulen möchte man ab 2016 mit den Gemeinschaftsgrundschulen Wiedenest sowie Hackenberg und einer Verbundschule, bestehend aus KGS und Gemeinschaftsgrundschule Bergneustadt (GGS), an den Start gehen. Über eine Zusammenführung soll bei den Sitzungen des Schulausschusses und des Rates am 14. Januar beraten und entschieden werden.



Im aktuellen Beschlussvorschlag der Verwaltung wird die Bildung eines neuen dreizügigen Grundschulverbunds, bestehend aus dem Hauptstandort GGS Bergneustadt und einem konfessionsgebundenen Teilstandort, ab dem übernächsten Schuljahr angeregt. Der Verbund würde am 1. August 2016 in Kraft treten und im GGS-Gebäude umgesetzt werden. Die bereits bestehenden Klassen der KGS blieben in ihrer Zügigkeit bestehen und würden bis zum Ende der Grundschulzeit weitergeführt.



Ein solcher Lösungsansatz dürfte noch heftig diskutiert werden, die betroffenen Schulen bewerten den Vorschlag nämlich sehr unterschiedlich. In einer Stellungnahme der GGS spricht man sich positiv für eine Bündelung aus und setze auf Miteinander statt Nebeneinander. Aufseiten der KGS hegt man deutlichen Widerstand gegen die Aufgabe der Eigenständigkeit, die Schulkonferenz spricht zum jetzigen Zeitpunkt von einer verfrühten und falschen Entscheidung. Die GGS als Hauptstandort plagen vor allem logistische Nöte. In der Angeleichung des Schulkonzepts und der Lehrmethoden sieht die Schulpflegschaft Vorteile. Auf diese Weise könne man das Beste aus beiden Schulen übernehmen, heißt es in der Stellungnahme. Ein gemeinsam organisiertes Sekretariat, der mögliche Austausch von Lehrkräften bei Krankheitsfällen und ein gemeinsames Schulleben werden als Chance begriffen.


Die KGS sieht sich in ihrer Rolle als Teilstandort eingeschränkt. Man sorgt sich um die Vermittlung einer religiösen ganzheitlichen Erziehung. Der Verbund würde durch die folgenden Umstrukturierungen der pädagogischen Konzepte und Lehrmaterialien zu Mehrkosten für Eltern und Stadt führen. Durch die anteilig geringere Schülerzahl könne man außerdem weniger Verantwortliche in die Schulgremien entsenden und wäre immer der „kleinere Partner“. Die Schulkonferenz fürchtet so „grundlos entscheidungsunmündig“ gemacht werden zu können. Die Schulpflegschaft der GGS verspricht ihnen ein gleichberechtigtes Miteinander und Entscheidungsfreiheiten, die durch Teilpflegschaft und Teilkonferenz für die KGS gesichert werden sollen. Traditionen und Merkmale der christlich ausgerichteten Schulen sollen ebenfalls erhalten bleiben.


Größte Sorge beider Schulen ist das zu entwickelnde Raumkonzept. Beide haben Vorschläge vorgelegt, wie der Wegfall eines Gebäudes zu kompensieren wäre. Die Raumnot könnte durch die Nutzung des Erdgeschosses der KGS ausgeglichen werden.


Ob die Entscheidung für eine Verbundschule schnell und einhellig über die Bühne geht, ist fraglich. Diskussionen um den Schulstandort auf dem Bursten gibt es seit Längerem. Die jahrgangsweise Auflösung der KGS war eigentlich schon beschlossene Sache, hätte die Bezirksregierung Köln die Entscheidung des Stadtrats nicht im letzten Moment abgelehnt (OA berichtete). Durch eine Verbundlösung erhofft sich die Stadt Einsparungen. Im Rahmen des Haushaltssanierungskonzepts muss Bergneustadt ab 2016 einen Konsolidierungsbeitrag von jährlich 300.000 € durch Schulschließungen nachweisen.
  
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