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Perfekt: CDU-Spitze will Hagt als Landratskandidat

bv; 6. Jan 2015, 15:16 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Werben für einen Landrat Jochen Hagt (2. v. re.): CDU-Kreisvorsitzender Klaus-Peter Flosbach, Kreisgeschäftsführerein Margit Ahus und der Chef der CDU-Kreistagsfraktion, Peter Biesenbach (v. li.)
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Perfekt: CDU-Spitze will Hagt als Landratskandidat

bv; 6. Jan 2015, 15:16 Uhr
Oberberg – 57-jähriger Kreisdirektor geht für die Christdemokraten ins Rennen um die Nachfolge von Hagen Jobi – Sorge vor geringer Wahlbeteiligung am 13. September.
Von Bernd Vorländer

Ginge es nach der Spitze der oberbergischen CDU, wäre ihr Kandidat bereits heute gewählt und vereidigt worden. Jedenfalls prasselten die Lobeshymnen nur so auf Kreisdirektor Jochen Hagt herab, als man nach der gestrigen Kreisvorstandssitzung der Partei heute bereits zum öffentlichen Schaulaufen bat. Damit vollzog man, was die politischen Spatzen bereits seit Wochen von den Dächern pfiffen (OA berichtete) Als einen Mann von Weitblick bezeichnete CDU-Kreis-Chef Klaus-Peter Flosbach den Kreisdirektor, der alle Schlüsselqualifikationen für das Amt des Landrats besitze. „Er versteht sich perfekt in kommunalem Management, bringt die nötige Erfahrung mit und ist so aufrichtig wie geradlinig“, meinte Flosbach.

Insofern sei es logisch, dass sich seine Partei diesen Kandidaten ausgesucht habe. Der bisherige Kreisdirektor verfüge über beste Kontakte in die Region Köln-Bonn, in die oberbergische Wirtschaft, aber auch zu vielen Gruppen und Initiativen. „Wir werben für einen Profi für dieses Amt“, machte Flosbach deutlich, dass sich nicht nur der CDU-Vorstand, sondern die gesamten Stadt- und Gemeindeverbände einstimmig für Hagt ausgesprochen hätten.

Auch für den CDU-Fraktionschef im Kreistag, Peter Biesenbach, ist Hagt die beste Wahl am 13. September. Neben seiner Ruhe und Sachlichkeit überzeuge der Kreisdirektor mit großem Wissen. „Er ist der sympathische Kandidat mit Kompetenz.“ Hagt (Bild) selbst würde als neuer Landrat vor allem zusammenführen und Kräfte bündeln wollen. „Ich weiß, dass man diese gewaltige Aufgabe nicht vom Schreibtisch aus erledigen kann.“ Es gebe enorm wichtige Zukunftsthemen für Oberberg, so etwa bei den negativen Folgen der demografischen Entwicklung gegenzusteuern und das Handeln aller Akteure noch besser zu vernetzen. Bildungsförderung, Ausbau der Breitbandverkabelung und die Sicherung des mittelständischen Standorts Oberberg seien weitere wichtige Punkte. Doch Hagt liegen auch die dörflichen Strukturen am Herzen. Hier will er mobilisieren und verbinden, damit es für einige Leuchttürme oberbergischer Dörfer möglichst viele Nachahmer gibt.

Dass es – wie von seinem Gegenkandidaten, dem Morsbacher Bürgermeister Jörg Bukowski kritisiert – einen erheblichen Gegensatz zwischen Kreis und Kommunen gibt, kann Hagt nicht erkennen. Sicherlich gebe es gerade bei der Verteilung finanzieller Mittel schon einmal Interessengegensätze, doch die Schnittmenge gemeinsamen Wirkens sei wesentlich größer, als diese zeitweise dargestellt werde. „Wir arbeiten sehr gut zusammen – jeden Tag“, so Hagt. Und Biesenbach ergänzt: "Wenn dies der einzige Punkt von Herrn Bukowski ist, können wir uns den Wahlkampf eigentlich sparen."


Eine Sorge treibt die CDU-Spitze dann aber doch um. Am 13. September wird lediglich in vier oberbergischen Kommunen der Bürgermeister und kreisweit der Landrat gewählt. Da könnte der Region eine bislang einmalig schlechte Wahlbeteiligung drohen. „Wir werden mit unseren mehr als 200 Mandatsträgern und allen Mitgliedern versuchen, dass es nicht so weit kommt“, sagt CDU-Kreisvorsitzender Flosbach. Allerdings machen die Zahlen des vergangenen Jahres etwa bei den Stichwahlen zu Landrats- und Bürgermeisterwahlen in NRW wenig Hoffnung. In mancher Region, etwa im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis, waren es gerade einmal ein Viertel aller Wahlberechtigten, die ihre Stimme abgaben.    
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