Archiv

Traumeinstand für Mario Jatzke

pn; 14. Dec 2014, 13:20 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Mit viel Engagement lebte Mario Jatzke das Spiel seiner Mannschaft mit.
ARCHIV

Traumeinstand für Mario Jatzke

pn; 14. Dec 2014, 13:20 Uhr
Oberberg - Mirco Gröbner rettet Nümbrecht im Derby einen verdienten Punkt - Strombach verkauft sich in Siebengebirge teuer - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga. (AKTUALISIERT)
SSV Nümbrecht – TuS Derschlag 28:28 (15:14).

[Stefan Ufer ließ die TuS-Keeper an seinen Würfen verzweifeln.]

Euphorisierte und tanzende Spieler auf der einen Seite, niedergeschlagene und in sich versunkene Akteure auf der anderen Seite. Treffender konnte das Bild, das sich nach dem Abpfiff des Oberligaderbys zwischen Nümbrecht und Derschlag bot, nicht sein. Von einem Jatzke-Effekt zu sprechen mag nach einem Spiel noch zu früh sein, doch die SSV-Akteure zeigten beim Einstand ihres neuen Trainers jene Tugenden, die Helge Janeck zuletzt so schmerzlich vermisst hatte. Leidenschaftlich wurde auf beiden Seiten um jeden Ball gekämpft und gerungen. Besonders die Hausherren schienen ihrem neuen Coach von Anfang an zeigen zu wollen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Beim 7:4 (11.) musste TuS-Coach Caslav Dincic erstmalig reagieren und wechselte Max Hamers für den glücklosen Marvin Blech ein. Aber auch der zweitligaerfahrene Keeper erwischte einen eher durchwachsenen Tag und konnte den 5:9-Rückstand (14.) seines Teams nicht verhindern, was Dincic zu einer Auszeit nötigte.



Mit frischen Instruktionen versorgt, begann nun die Derschlager Aufholjagd bis zum 13:12 (25.). Nun scheiterte aber zunächst Alexandre Brüning per Siebenmeter an der Latte und auch Jacques Martel testete im folgenden Angriff lediglich das Gebälk auf seine Festigkeit. So gelang es den Hausherren einen knappen Vorsprung in die Kabine zu retten. Die zweite Hälfte war an Spannung dagegen kaum zu überbieten. Über 18:17 (36.) und 21:21 (45.) glich Derschlag lange Zeit immer wieder den Nümbrechter Führungstreffer aus. Beim 24:22 (51.) durch Björn Lefherz begannen die erste SSV-Fans schon von der Sensation zu träumen. Derschlag konterte aber stark und glich dank eines Siebenmeters des grippekranken Lukas Bader und eines Gegenstoßes von Vladislav Vesselinov wieder zum 24:24 (52.) aus. Als dann auch noch Kevin Schieferdecker zu Recht die Rote Karte sah und Derschlag erstmalig in Führung ging, schien der Tabellenzweite abermals mit einem blauen Auge davonzukommen.



Beim 26:28 (59.) durch Marko Curcic schien die Messe gelesen, nachdem zuvor Lefherz das leere Tor nicht getroffen hatte. Nümbrecht riskierte in der Schlussminute aber noch einmal alles und wurde Sekunden vor dem Abpfiff durch einen Treffer von Miro Gröbner belohnt. „Es hat einfach Spaß gemacht und dieser Punkt ist mehr als verdient“, freute sich Jatzke über den erkämpften Zähler. „Die Jungs waren am Ende stehend KO, haben aber bis zur letzten Sekunde alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, hofft er, dass der Punktgewinn Selbstvertrauen für die Rückrunde gibt. Sein Gegenüber Dincic haderte dagegen mit den Umständen. „Man merkt, dass die Jungs nicht richtig trainieren können“, vermisste er auch die fehlenden Jonas Bergerhoff und Michiel Lochtenbergh. Kritik übte er zudem an den Unparteiischen. „Sie waren von der ersten Minute an gegen uns“, notierte er zehn Entscheidungen gegen sein Team. „Mit einer normalen Schiedsrichterleistung hätten wir hier wohl gewonnen, aber Nümbrecht trotzdem Glückwunsch zu einem großen Kampf.“

Nümbrecht: Stefan Ufer (10), Daniel Funk (5/1), Kevin Schieferdecker (4), Mirco Gröbner, Björn Lefherz (je 3), Mario Weissner (1), Christoph Bitzer (1), Harry Roth (1/1).

Derschlag: Lukas Bader (6/3), Alexandre Brüning (6/1), Marko Curcic, Jacques Martel (je 4), Gregor Pohl, Vladislav Vesselinov (je 3), Philip Pfeil (2).


[Caslav Dincic haderte mit den Schiedsrichtern. Rechts kann Vladislav Vesselinov nur per Foul gestoppt werden.]

HSG Siebengebirge-Thomasberg – TV Strombach 28:24 (13:14).

Mehr als teuer verkaufte sich der TV Strombach bei der HSG Siebengebirge. Dabei musste TVS-Trainer Maik Thiele vor dem Anpfiff noch eine weitere bittere Pille schlucken. Neben den drei ausfallenden Spielmachern, für die Joscha Jaeger und Jan Höfer nachnominiert wurden, musste auch Philip Schmitz kurzfristig aus privaten Gründen aussetzen. „Wenn man bedenkt, wer uns alles fehlte, haben wir ein richtig gutes Spiel abgeliefert“, sah der Coach eine blitzsaubere erste Hälfte seines Teams, das sich schnell auf 7:3 (8.) absetzte. Vor allem Joscha Jaeger und Nico Blech machten eine starke Partie, in der Strombach bis zum 13:10 (25.) das klar bessere Team war. Ein unnötiger technischer Fehler ermöglichte den Gastgeber mit dem Pausenpfiff aber noch den Anschlusstreffer.
  

[Kevin Schieferdecker hat zum Wurf angesetzt.]

In der Kabine schienen die Oberberger nun Baldrian genommen zu haben. Siebengebirge legte los wie die Feuerwehr und führte schnell mit 20:15. Vor allem den gegnerischen Kreisläufer bekam man in dieser Phase gar nicht in den Griff. Obwohl die Thiele-Truppe nach der Pause kein einziges Tor aus der zweiten Reihe erzielte, verkürzte sie aber noch einmal zum 25:23 (57.). Ein weiterer technischer Fehler und sowie ein freier Ball von Außen besiegelten die Niederlage aber schlussendlich. „23 technischer Fehler waren einfach zu viel“, ärgerte sich Thiele auch über seinen Trainerkollegen Lars Degenhardt, der 19 Sekunden vor dem Ende noch eine Auszeit nahm, um einen Kempatrick anzusagen. „Das macht man einfach nicht“, so Thiele, der sein Team auf eine harte Rückrunde einschwört: „Wir haben nach der Hinserie zu wenig Punkte. Der Klassenerhalt wird harte Arbeit im nächsten Jahr.“

Strombach: Joscha Jaeger (8/5), Dominik Heimes (4/1), Nico Blech (4), Sebastian Raymund (3), Dennis Herrmann, Jan Höfer (je 2), Jannes Pulla (1).
  
 Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG