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Zwei Generationen, eine Strecke - ein Ziel

mg; 7. Dec 2014, 19:44 Uhr
Bilder: Michael Gauger --- Dampf trifft auf Diesel. Beide Züge begegneten sich am Sonntag des Nikolauswochenendes in Osberghausen. Etliche Bahnbegeisterte ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen und säumten die Strecke.
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Zwei Generationen, eine Strecke - ein Ziel

mg; 7. Dec 2014, 19:44 Uhr
Gummersbach - Zwei der beliebten Nikolausfahrten der Eisenbahnfreunde Dieringhausen fanden am Wochenende statt - In Kooperation mit DB Regio NRW und dem Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn bot man parallel Pendelfahrten mit modernem Nahverkehrszug an.
Von Michael Gauger

Zwei Generationen auf einem Gleis, das kommt auf der Strecke der Wiehltalbahn nicht gerade häufig vor. Zum einen waren die Eisenbahnfreunde Dieringhausen wieder mit ihrer Dampflok „Waldbröl“ sowie dem Nikolaus unterwegs und sorgten so für Begeisterung bei jungen und älteren Fahrgästen. Zum anderen stand den Weihnachtsmarktbesuchern an diesem Wochenende mit dem „Vareo“ ein moderner Zug zur Verfügung, der alle zwei Stunden zwischen Gummersbach und Wiehl pendelte.


[Gerne kletterte der Nikolaus fürs Foto auf die Dampflok, hatte er doch während der Fahrt alle Hände voll zu tun.]

„Die Rentiere haben mich im Stich gelassen“, jammerte der Nikolaus, als er am Sonntagmittag am Dieringhausener Bahnhof sein Gefährt wechselte und schnell in den Zug nach Wiehl einstieg. Erneut erfreuten sich die Nikolausfahrten mit dem historischen Dampfzug in diesem Jahr großer Beliebtheit. So groß, das zusätzlich am 20. Dezember eine weitere durchgeführt wird, für die aktuell noch einige wenige Plätze zur Verfügung stehen, wie Volker Eisenhauer zu berichten wusste. Gerne hätte man sich für die perfekte Weihnachtsstimmung an diesen Tagen etwas Schnee gewünscht, doch der strahlendblaue Himmel am Sonntag tat es auch.


Rund 300 erwachsene Fahrgäste und 160 Kinder nahmen an den Sonderfahrten teil. Und natürlich hatte der Nikolaus für die Jüngsten eine kleine Überraschung dabei, die er gerne überreichte. Ohne weiteren Zwischenstopp ging es dampfend nach Wiehl. Da musste sich der Nikolaus schon sputen, um alle vier Waggons während der Fahrt durchs beschauliche Wiehltal zu besuchen.

Alles funktionierte tadellos und es blieb sogar noch Zeit für den ein oder anderen Plausch. Am Zielbahnhof bestanden einige Kinder unbedingt noch auf ein gemeinsames Foto mit dem prominenten Fahrgast. Nach etwas über drei Stunden Aufenthalt ging es für den Dampfzug und seine Fahrgäste zurück nach Dieringhausen.  

[Ein ungewohntes Bild in Bielstein am Freibad, denn zwei Tage lang rauschte ein moderner Zug hier durch.]

Wer gerne stressfrei und ohne Parkplatzsorgen mit dem Zug zwischen Gummersbach und Wiehl pendeln wollte, im ausgebuchten „Bergischen Löwen“ aber keinen Platz mehr bekam, der konnte an diesem Wochenende auf ein besonderes Angebot zurückgreifen. Im zweistündigen Takt pendelte mit dem „Vareo“ auch eine 100 Jahre jüngere Version eines Nahverkehrszuges auf den Gleisen der Wiehltalbahn. Die Sonderfahrten wurden auf Initiative der Auszubildenden von DB Regio NRW in Kooperation mit dem Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn durchgeführt. Für Gerhard Mansel, den Vorsitzenden des Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn, war die Neuauflage der seit 1999 durchgeführten Pendelfahrten zum Wiehler Weihnachtsmarkt "nicht nur eine gute Gelegenheit, ohne Parkplatzsorgen zu den Weihnachtsmärkten zu fahren, sondern auch einfach die perfekte Möglichkeit, einmal auszuprobieren, wie es sich anfühlt, in einem topmodernen Eisenbahnfahrzeug durch das Wiehltal zu fahren."

Die Mitarbeiter, die maßgeblich an der Organisation dieser Sonderfahrten teilgenommen hatten, meinten am Zielbahnhof, dass sie an beiden Tagen mehrfach auf einen Dauerbetrieb angesprochen worden seien. „Auch wenn wir nur mit 50 Stundenkilometer fahren können, so wären wir doch schneller als der Bus. Dieser hat auf der Strecke einige Ampeln, die ihn ausbremsen“, erklärten sie und hoffen auf eine Wiederbelebung der Strecke zum Zweck der Personenbeförderung. 
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