Archiv

Ein Derbysieg gegen die Verunsicherung

pn; 7. Dec 2014, 22:10 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Mehr Kampf als technischer Glanz war im Derby angesagt.
ARCHIV

Ein Derbysieg gegen die Verunsicherung

pn; 7. Dec 2014, 22:10 Uhr
Oberberg - Die HSG ist gegen Oberbantenberg das bessere von zwei verunsicherten Teams - Bergneustadt gibt sich gegen Nümbrecht keine Blöße - Oberwiehls Höhenflug setzt sich fort - TVS verschenkt Punkt. (AKTUALISIERT)
HSG Marienheide/Müllenbach – TV Oberbantenberg 29:22 (14:13).


[Marco Krause glänzte als sicherer Siebenmeterschütze.]

Ein schwaches Derby sahen die Zuschauer in der Marienheider Sporthalle. Beide Teams hatten mehr mit sich als mit dem Gegner zu kämpfen. Viele Fehler auf beiden Seiten prägten die Partie, in der nie ein echter Spielfluss aufkam. „Marienheide war nicht gerade überragend, aber das hat für uns einfach gereicht“, kann sich TVO-Trainer Dirk Heppe die Auswärtsschwäche seines Team nicht erklären. Aber auch HSG-Coach Eduard Debnar sprach von einer eher schwachen Leistung seines angeschlagenen Teams. „Uns fehlt derzeit einfach das Selbstvertrauen“, haben die letzten Niederlagen der Spielgemeinschaft arg zugesetzt. Während die Gäste ohne Dag Dissmann und Tobias Wohlfromm kaum Druck aus dem Rückraum entfalten konnten, stellte Marienheide/Müllenbach immerhin eine solide Abwehr, die sich mehrere Gegenstöße erarbeitete.



[Manuel Kreter und der gesamte Oberbantenberger Rückraum blieben blass.]

Nach ausgeglichener erster Hälfte erzielte Oberbantenberg nach der Pause zwar noch den 14:14-Ausgleich, doch Heppe musste nun mitansehen, wie die Konzentration seiner Spieler immer mehr nachließ. In der Folge gab die HSG den Ton an und legte über 19:15 (38.) auf 22:17 (44.) vor. Zwar verkürzten die Gäste noch einmal auf 22:19, doch spätestens beim 26:20 (50.) war die Kuh vom Eis. Bei uns hat Holger Fischer den kleinen aber feinen Unterschied ausgemacht“, freute sich Debnar über eine Alternative mehr im Rückraum. Heppe bereitete sein Team dagegen schon einmal auf eine harte Rückrunde vor. „Mit solchen Auftritten in der Fremde werden wir Schwierigkeiten bekommen. Wir sind jetzt im Abstiegskampf angekommen“, will er sich nicht nur auf die eigene Heimstärke verlassen.


Marienheide: Marco Krause (11/8), Christian Daase, Lutz Lichtinghagen (je 4), Yannik Knabe (3), Holger Fischer, Norman Krause, Thilo Rein (2), Timo Krause (1).


Oberbantenberg: Thomas Wieschalla (7/3), Marcel Baier, Robin Ziegler (je 3), Lucas Sievers, Luca Schrabe, Justin Wagner, Manuel Kreter (je 2), Alexander Zurek (1).



[Timo Krause kann hier nur siebenmeterreif gestoppt werden.]

TV Bergneustadt – SSV Nümbrecht II 33:23 (15:11).


„Der Nikolaus hatte zwei Punkte und zehn Tore für uns im Sack“, freute sich TVB-Coach Ralph Weinheimer über einen souveränen Auftritt seiner Mannschaft. Diese musste gegen dezimierte Nümbrechter nicht glänzen, sondern spielte routiniert ihren Stiefel herunter. „Es war ein nüchternen aber auch souveräner Vortrag der Jungs. So wie man als Tabellenführer auch auftreten muss“, wollte Weinheimer nicht viele Worte über ein an Höhepunkten armes Spiel verlieren. Nümbrechts Trainer Patrick Seebaum sah die Niederlage ähnlich nüchtern: „Nach dem Seitenwechsel fehlten uns einfach die Wechselmöglichkeiten, aber die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft."


Der SSV versuchte es anfangs mit einer Manndeckung gegen Thomas Voss und Mathias Kakuschki und blieb dank mehrerer starker Paraden von Sven Achenbach bis zum 13:11 auf Schlagdistanz. „Bis zur Pause waren wir bärenstark“, lobte er auch die beiden Unparteiischen, die ein hart geführtes Derby zuließen. In der zweiten Hälfte machte Bergneustadt dann aber zügig kurzen Prozess und führte zehn Minuten vor dem Ende bereits mit zehn Treffern. „Mit dem kompletten Kader hätten wir hier vielleicht eine Chance gehabt. Am Spiel gestern gemessen war Longerich der stärkere Gegner“, resümierte Seebaum abschließend.


Bergneustadt: Stephan Kakuschki (6/1), Timo Bay (6/2), Thorben Schneider (5), Nico Ries (4), Mathias Kakuschki (3/1), Thomas Voss, Thomas Berscheid, Marcel Neese, Nils Welke (je 2), Victor Klassen (1/1).


Nümbrecht: Marcel Samel (13/3), Ben Schieferdecker (4), Patrick Martel (3), Mario Jatzke (2), Thorsten Engelberth (1).


[Robin Ziegler hat sich durchgesetzt.]

Polizei SV Köln – CVJM Oberwiehl II 29:38 (18:21).


Bereits den vierten Sieg in Folge feierte die Oberwiehler Reserve überraschenderweise bei Polizei Köln. „Das war eine ganz tolle Mannschaftsleistung und Handball vom Allerfeinsten ab der 15. Minute“, kam Trainer Rolf Schuster aus dem Schwärmen und der Lobhudelei für sein Team kaum noch heraus. Den allseits bekannten Stärken der Gastgeber wollte der CVJM eine hohe Angriffseffizienz und schnelles Rückzugsverhalten entgegnen. Während dies in der Offensive klappte, brauchte die Defensive bis zum 9:7 (15.), ehe auch sie sich fand. Bereits zum Seitenwechsel war die Partie gedreht und nach dem Wiederanpfiff begann der eingewechselte Jan Balkhausen im Tor zu zaubern.


„Er hat den Kölnern die Lust genommen, auf unser Tor zu werfen“, sah Schuster unter anderem drei gehaltene Siebenmeter seines Schlussmanns. Oberwiehl spielte sich dagegen in einen Rausch und gewann auch in der Höhe verdient. „Es ist begeisternd, was die Jungs mittlerweile abrufen können“, kann sich Schuster inzwischen sogar den Luxus erlauben Nils Hühn und Bastian Schneider Pausen zu verordnen.


Oberwiehl: Nils Hühn (10/2), Bastian Schneider (7/3), Jan Sonka, Fynn Bastian, Jan Bluhm (je 5), Jonas Schmerberg, Peter Madel, Joshua Grabek (je 2).


[Eduard Debnar konnte mit dem Ergebnis, aber nicht mit dem Spiel seines Teams zufrieden sein.]


TV Strombach II – TK Nippes 27:27 (12:9).


Einen durchwachsenen Einstand erlebte Arthur Kunkel als neuer Cheftrainer der Strombacher Reserve. „Am Ende mussten wir zwar froh über den Punkt sein, aber insgesamt war das ein verlorener Zähler“, konstatierte Kunkel. Dabei war sein Team gut in die Partie gestartet und hatte sich zügig eine komfortable 6:1-Führung (10.) erspielt. Doch nun schlich sich der Schlendrian ins TVS-Angriffsspiel ein, so dass der Vorsprung, dank eines starken Sebastian Lautner, bis zur Halbzeit lediglich verwaltet, anstatt ausgebaut wurde. Dies sollte sich auch nach dem Seitenwechsel fortsetzen. Strombach führte zwar bis zum 21:17 (51.) meist mit zwei bis vier Treffern, bekam aber nie Ruhe in die Begegnung. In der Schlussphase wurden die Gastgeber zunehmend nervöser und ließen Nippes verkürzen. „Uns fehlten vor allem die einfachen Tore aus der zweiten Reihe“, musste Kunkel mitansehen, wie sein Team eine Minute vor Schluss den letzten Angriff herschenkte. Nippes spielte die Schlussminute indes geduldig aus, leistete sich aber ebenfalls einen technischen Fehler wenige Sekunden vor dem Abpfiff.


Strombach: Christian Georgewitsch (8/2), Joscha Jaeger (6/2), Felix Moddemann, Tom Bonfiglio (je 4), Jan Höfer, Dawid Golluch (je 2), Nils Meyer (1).
  

Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG