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Verrückte Schlussphase im Kellerderby

lo; 7. Dec 2014, 20:42 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- In einem engen Derby behielt der VfR Wipperfürth (rote Trikots) die Oberhand.
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Verrückte Schlussphase im Kellerderby

lo; 7. Dec 2014, 20:42 Uhr
Oberberg - Wipperfürth gewinnt durch ein Last-Minute-Tor gegen Frielingsdorf - SSV räumt den nächsten dicken Brocken aus dem Weg - BV 09 muss sich mit Remis begnügen - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
VfR Wipperfürth – SV Frielingsdorf 3:2 (1:0).

Verrückte Endphase im Kellerderby: Nachdem Franco Lemke das späte 2:1 erzielte hatte, kamen die Gäste in der dritten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich. Tristan Wolfs Treffer sorgte jedoch für Diskussionen. „Jeder hat gesehen, dass vorher ein Handspiel vorlag, nur der Schiedsrichter und der Assistent nicht“, meinte VfR-Coach Norbert Scheider. Sein Gegenüber Ralph Köhler konterte: „Tristan hat den Ball mit der Schulter mitgenommen.“ Doch die Partie war danach noch nicht vorbei: Den letzten Angriff schloss Jan Schmitz nach Vorlage von Methan Dalboy mit dem entscheidenden 3:2 ab.




[Kapitäne unter sich: Tim Geisler (li.) gegen Franco Lemke.]

„In der Entstehung war der Sieg sicherlich glücklich, aber insgesamt waren wir um das eine Törchen besser“, atmete Scheider durch. Köhler konnte die Einschätzung seines Kollegen nicht teilen. „Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt.“

       Fußballerische Glanzlichter waren angesichts des Tabellenstands und der aktuellen Formkurven beider Mannschaften nicht zu erwarten. Der erste Versuch, den Gegenbeweis anzutreten, ging auf das Konto von Wolf, der auf der linken Seite einen Sololauf startete, in den Strafraum eindrang und an Tobias Kapellen scheiterte. Die Nachschüsse von Stefan Rößler und Tim Geisler wurden von der Wipperfürther Abwehr in höchster Not abgeblockt (8.).


[Jan Schmitz, hier im Zweikampf mit Etienne Parmentier (vorne), erzielte das Wipperfürther Siegtor.]

Bei den Hausherren war Dennis Grolewski darum bemüht, das Spiel anzukurbeln, doch die meisten Pässe in die Spitze landeten im Nichts. Frielingsdorf verlegte sich aufs Kontern und fuhr mit dieser Strategie gar nicht schlecht.  In der 25. Minute tat sich erstmals eine Lücke im SVF-Abwehrverbund auf. Daniel Buchmüller fand Franco Lemke mit einem wohltemperierten Zuspiel. Der Goalgetter hatte Pech und setzte seinen Schuss an den Pfosten. Nur 60 Sekunden eine vergleichbare Szene, diesmal allerdings eingeleitet durch einen katastrophalen Fehlpass von Simon Kahm. Norman Lemke reagierte gedankenschnell und schickte seinen Bruder auf die Reise. Diesmal behielt der Kapitän die Nerven und traf ins kurze Eck.


[Sorgenfalten auf der Stirn von Ralph Köhler: Der SV Frielingsdorf überwintert auf einem Abstiegsplatz.]

Nach der Führung wirkte der VfR stabiler und kontrollierte das Geschehen. Den Frielingsdorfern gelang es nicht, aufsehenerregende Offensivaktionen zu produzieren. In der zweiten Halbzeit intensivierte die Köhler-Truppe ihre Bemühungen und wurde mit dem 1:1 belohnt. Allerdings benötigte Rößler etwas Glück, sein Schuss wurde von Michael Brandt unhaltbar abgefälscht. Dieses Zwischenresultat hatte bis zur 87. Minute Bestand, dann leitete Lemke mit seinem zweiten Tor den dramatischen Schlussakkord ein. „Wir sind froh, mit einem Dreier in die Winterpause zu gehen. Wir haben den Abstand auf die Abstiegsplätze vergrößert“, freute sich Scheider.

Köhler konnte seinem Team, das mit nur zehn Zählern in der roten Zone überwintert, keinen Vorwurf machen. „Die Jungs haben eine richtig gute Reaktion gezeigt. Diese Niederlage ist unglaublich bitter“, resümierte der Coach. Routinier David Frielingsdorf feierte ein Kurz-Comeback, Marco Ripplinger wurde als Co-Trainer reaktiviert.                  

Torschützen
1:0 Franco Lemke (26. Norman Lemke), 1:1 Stefan Rößler (68.), 2:1 Franco Lemke (87. Jan Schmitz), 2:2 Tristan Wolf (90.+2), 3:2 Jan Schmitz (90.+4 Methan Dalboy)  

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Tim Schulte, Julian Schmitz (69. Matthias Rodtmann), Michael Brandt, Benjamin Butter, Jan Schmitz, Daniel Buchmüller, Tim Kappe (86. Methan Dalboy), Dennis Grolewski, Norman Lemke (86. Jonas Schacherer), Franco Lemke.

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Gianluca Fliegner, Rudi Giebler, Yannick Ullrich, Tim Menzel, Etienne Parmentier, Simon Kahm (85. David Frielingsdorf), Felix Sauerbier (72. Markus Ubl), Tim Geisler (57. Sascha Ullrich), Tristan Wolf, Stefan Rößler.



[Versöhnlicher Jahresabschluss für das Team von Trainer Norbert Scheider, die Abstiegsgefahr ist jedoch nicht gebannt.]

SV Schlebusch - SSV Homburg-Nümbrecht 0:1 (0:0).

Ein Spieltag ganz nach dem Geschmack des SSV Homburg-Nümbrecht: Die Alzer-Truppe gewann das Spitzenduell in Schlebusch und geht damit mit einer überragenden Bilanz von 13 Siegen und zwei Unentschieden als ungeschlagener Spitzenreiter in die Winterpause. Der Nikolaus hatte noch ein Zusatzpräsent am Start, denn der ärgste Verfolger aus Deutz patzte gegen Lindenthal-Hohenlind (1:2), so dass der SSV nun sechs Zähler Vorsprung auf den Zweiten besitzt. Der FC Leverkusen, der den ersten Nichtaufstiegsrang inne hat, liegt bereits neun Punkte hinter den Blau-Gelben. Es kam also nicht von ungefähr, dass Coach Maik Alzer nach dem Abpfiff vom „nächsten Big Point für uns“ sprach. „Die Schlebuscher haben wir jetzt schon deutlich distanziert“, frohlockte er.



Ein Augenschmaus war die Partie nicht, vielmehr standen Taktik und intensive Zweikämpfe im Vordergrund. Die Gäste erwischten den besseren Start: Robert Arnds fand im Torwart seinen Meister (4.), Dennis Lepperhoff verfehlte das Ziel knapp (10.). Zudem traf der Sturmtank nur den Pfosten (25.). Danach waren die Hausherren das aktivere Team, vergaben jedoch zweimal aus aussichtsreicher Position (27., 35.). In der Folgezeit fanden beide Mannschaften den Schlüssel für den gegnerischen Strafraum nicht mehr, ehe Schlebusch eine gute Kopfballgelegenheit ungenutzt ließ (63.). Christian Rüttgers war im Pech, als sein abgefälschter Schuss an der Querstange landete (72.), doch in der 80. Minute bereitete der Regisseur das goldene Tor des zur Pause eingewechselten Kilian Seinsche mustergültig vor - der erste Gegentreffer für Schlebusch nach vier Begegnungen. Dennis Kania verpasste den endgültigen K.o.-Schlag und schoss freistehend den Torwart an (83.). „Es war ein typisches Unentschieden-Spiel, aber aufgrund der besseren Chancen haben wir nicht unverdient gewonnen“, sagte Alzer.

Tore
0:1 Kilian Seinsche (80. Christian Rüttgers)

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Julian Balthes, Sebastian Ghofranifar, Michel Hock, Alexander Epstein, Julian Schwarz, Marvin Jungjohann (82. Jonas Wagner), Robert Arnds (46. Kilian Seinsche), Christian Rüttgers, Mike Großberndt (71. Dennis Kania), Dennis Lepperhoff.
 

[Das 1:0 der Wipperfürther durch Franco Lemke.]

BV 09 Drabenderhöhe – SC West Köln 1:1 (0:1).

Die letzten drei Auftritte auf heimischer Bühne endeten mit wahren Torfestivals, doch gegen den Tabellennachbarn aus Köln wollte der Offensivturbo des BV 09 nicht zünden. „Wir waren spielerisch nicht so stark wie in den vergangenen Wochen“, konstatierte Coach Jan Kordt. „Immerhin haben wir den Gegner durch das Unentschieden auf Abstand gehalten.“ Gegen die tief stehenden Gäste hatte Drabenderhöhe Probleme, strukturierte Angriffe vorzutragen. Einen Konter nach einem Eckball für die Hausherren nutzte der SC West zur Führung. Die Kordt-Truppe machte zwar mehr fürs Spiel, allerdings beschwor sie nur selten Gefahr herauf. Erst Mitte der zweiten Hälfte öffneten die Kölner die Tür: Nico Palausch (60.) sowie Salih Tatar (65., 67.) vergaben „hundertprozentige Chancen“ (Kordt).

Als die Felle schon wegzuschwimmen drohten, spielte Tolga Samut einen punktgenauen Pass in die Schnittstelle der Abwehr. Tatar nahm die Kugel auf und markierte den Ausgleich. „Danach haben wir alles nach vorne geworfen“, so Kordt. Der eingewechselte Christian Heim hätte zum Helden avancieren können, aber er traf aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig (89.). Das hohe Risiko wäre beinahe noch bestraft worden. Nach einer Kopie des Vorstoßes zum 0:1 hatte ein West-Kicker Torwart Thorsten Lenger schon umkurvt. Ersel Akdogan rettete kurz vor der Linie und sicherte seiner Mannschaft das Remis (90.+2). „Wir müssen damit zufrieden sein, weil wir nicht unseren besten Tag hatten“, so Kordt, der mit Kevin Hampel einen Neuzugang im Kader begrüßen kann. Der Akteur war kürzlich aus Niedersachsen, wo er für Blau-Weiß Langförden spielte, nach Wiehl gezogen und hatte sich ursprünglich für die 2. Mannschaft angemeldet.

Derweil werden Marius Reinelt und Marcel Sesto in der Winterpause zum B-Ligisten TuRa Dieringhausen zurückkehren. Dietmar Maier tritt kürzer, während Igor Bola aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht. Selbiges gilt für Robert Broda, den es nach Bonn verschlägt.                     

Tore
0:1 (15.), 1:1 Salih Tatar (79. Tolga Samut).

BV 09 Drabenderhöhe
Thorsten Lenger; Tolga Samut, Ersel Akdogan, Stefan Kurtdili (86. Christian Heim), Klaus Hunger, Baris Tokgöz, Alexander Lisun, Nico Palausch, Dennis Jaschok (46. Kevin Hampel), Pantaleo Stomeo, Salih Tatar.
  
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