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Janeck: 'Das hat mit Oberliga nichts zu tun!'

pn; 30. Nov 2014, 18:30 Uhr
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Janeck: 'Das hat mit Oberliga nichts zu tun!'

pn; 30. Nov 2014, 18:30 Uhr
Oberberg - Nümbrecht bricht nach klarer Pausenführung auseinander - Strombach wird in Longerich zerlegt - Derschlag lässt sich von Torklau nicht irritieren - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga
DJK Westwacht Weiden – TuS Derschlag 28:32 (13:16).


Gut erholt zeigte sich der TuS Derschlag von der ersten Saisonniederlage gegen den Longericher SC. Die Oberberger fanden beim Tabellenvierten aus Weiden schnell ins Spiel und legten über 0:3 und 1:5 schnell zum 4:8 vor. „Wir haben 20 Minuten wirklich hervorragend agiert“, lobte Trainer Caslav Dincic sein Team. Doch in der Folge verloren die Gäste etwas den Kopf, so dass das Team von Drago Matijevic auf Schlagdistanz bleiben konnte. Dabei mussten die Oberberger nach wie vor auf Michiel Lochtenbergh verzichten und auch Marko Curcic war seine Grippe nach wie vor anzumerken. Denn auch nach dem Seitenwechsel fanden die Derschlager ihre spielerische Linie zunächst nicht wieder.



Beim 18:18 fiel der erste Ausgleich und auch zwei schnelle TuS-Treffer sorgten nicht für Entlastung. Über 18:20 hatten die Gastgeber beim 23:23 das Spiel erneut egalisiert und blieben bis zum 27:28 auf Augenhöhe, ehe es kurios wurde. Ein Derschlager Wurf flutschte durch das beschädigte Tornetz und wurde von den Schiedsrichter nicht als Tor anerkannt. Weiden konterte, erzielte den erneuten Ausgleich, ehe sich die Unparteiischen den heftigen Protesten der Derschlager beugten. Das Loch im Netz wurde zwar erkannt, der Treffer aber weiterhin - mittlerweile zu Recht - nicht anerkannt. „Die Leistungen der Schiedsrichter schwanken von Woche zu Woche“, haderte Dincic auch mit der roten Karte gegen Lukas Bader (40.): „Das wäre letzte Woche gegen Longerich wahrscheinlich höchstens Gelb gewesen. Auch die rote Karte gegen Weiden war viel zu hart.“ Angestachelt durch das nicht gegebene Tor machte Derschlag in der Schlussphase aber kurzen Prozess mit Weiden und gewann die Partie verdient. Die Bestnoten bekamen Alexandre Brüning und Marvin Blech.


Derschlag: Alexandre Brüning (9), Vladislav Vesselinov (8/3), Gregor Pohl (6/1), Jonas Bergerhoff, Jacques Martel, Lukas Bader, Philipp Pfeil (je 2), Marko Curcic (1).





Longericher SC – TV Strombach 31:17 (16:7).


Bereits vor dem Spiel rissen die Hiobsbotschaften nicht ab für TVS-Coach Maik Thiele. Mit Philip Schmitz und Peter Voiss mussten gleich zwei Leistungsträger auf die Reise nach Longerich verzichten. Dementsprechend chancenlos war der Aufsteiger beim amtierenden Mittelrheinmeister. „Uns fehlten gerade im Rückraum die Alternativen“, musste Thiele eine weitestgehend desolate und völlig harmlose Leistung seiner zweiten Reihe mit ansehen. Dabei versuchten die Gäste den Tabellenführer anfangs noch mit einem taktischen Griff in die Trickkiste zu überrumpeln. Doch der zu Beginn gebrachte siebte Feldspieler erwies sich als Luftnummer. Der erste Strombacher Wurf war quasi ein laues Lüftchen, so dass der LSC-Keeper keine Mühe hatte, den gefangenen Ball seinerseits ins leere Gehäuse zum 1:0 einzunetzen.


Nach dem 5:1 (5.) beendete Thiele das Experiment dementsprechend schnell. „Wir wollten Longerich tief in die Abwehr drängen, aber dafür muss man auch Gefahr entwickeln“, sah der Coach diese eben nicht. Die weitere Partie ist dagegen schnell wiedergegeben. Strombach bekam auch in der Defensive keinen Zugriff auf den Gegner und ließ den LSC stets fast ohne Gegenwehr durchmarschieren. „Nach der Pause müssen wir uns bei ihnen sogar noch bedanken, dass sie drei Gänge rausgenommen haben“, verhinderte Torhüter Stefan Lellwitz mit zahlreichen Paraden ein Debakel. Einen Aufreger gab es noch kurz vor Schluss, als Marvin Straub heftig zu Boden gestreckt wurde und anschließend mit einer Gehirnerschütterung die Nacht im Krankenhaus verbringen musste. „Bei so einem Spielstand muss man so nicht mehr agieren“, ärgerte sich Thiele auch darüber, dass die Schiedsrichter nicht einmal auf Foul entschieden.


Strombach: Dennis Herrmann, Sebastian Raymund, Nico Blech (je 3), Marvin Straub (2), Frederic Burmeister, Dominik Heimes (je 2/1), Simon Voiss, Tom Bonfiglio (je 1).




SSV Nümbrecht – Weidener TV 20:23 (11:7).


„Das hatte mit Oberliga-Handball nichts zu tun“, fühlte sich SSV-Coach Helge Janeck einmal mehr wie im Film 'Täglich grüßt das Murmeltier'. Gegen einen schwachen Gegner schaffte es sein Team, wie schon so oft diese Saison, eine noch schwächere Leistung abzuliefern. „Das war undiszipliniert und taktisch völlig unclever“, fand er harte Worte für den zweiten Durchgang seiner Mannschaft. Dabei sah es bis zur Pause noch nach den nächsten Zählern für die Südkreisler aus. Pomadige Weidener stellten Nümbrecht kaum vor Probleme, so dass die Halbzeitführung sogar noch wesentlich deutlicher hätte ausfallen müssen. Doch während WTV-Trainer Stefan Debye in der Kabine scheinbar die richtigen Worte fand, müssen die Nümbrechter Akteure Baldrian zu sich genommen haben.


Lediglich neun der insgesamt 30 SSV-Angriffe waren nach dem Seitenwechsel erfolgreich. „Wenn wir eine normale Leistung abliefern, schaukeln wir dieses Spiel souverän nach Hause. Aber es war ja nicht das erste Spiel, in dem wir unsere Nerven nicht im Griff haben“, regte sich Janeck zurecht auf. Sinnlose Aktionen im offenen Feld sorgten nicht nur dafür, dass Nümbrecht mehrmals mit nur noch drei Spielern auf dem Feld stand, sondern auch dafür, dass Weiden die Partie zum 15:20 kippte. Einzig Lukas Hemmersbach nahm Janeck aus seiner Generalkritik heraus: „Er war nicht nur defensiv stark, sondern hat auch vorne den richtigen Willen gezeigt. Diesen Einsatz müssen alle zeigen, wenn es spielerisch nicht so läuft. Dann hätte es gegen schwache Weidener gestern auf jeden Fall gereicht!“


Nümbrecht: Stefan Ufer (6/1), Lukas Hemmersbach (4), Harry Roth (3/2), Mirco Gröbner, Max Riegert, Kevin Schieferdecker (je 2), Mario Weissner (1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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