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SSV gewinnt verdient in schwachem Derby

pn; 30. Nov 2014, 19:10 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Goalgetter Marcel Samel erwischte einen eher gebrauchten Tag, war aber dennoch bester Torschütze.
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SSV gewinnt verdient in schwachem Derby

pn; 30. Nov 2014, 19:10 Uhr
Oberberg - SSV und HSG überbieten sich an Harmlosigkeit - Begrneustadt eindrucksvoll in Köln - TVS chancenlos in Longerich - Oberwiehl überrascht weiter - TVO-Festung hält auch Rheindorf stand. (AKTUALISIERT)
SSV Nümbrecht II – HSG Marienheide/Müllenbach 22:20 (12:9).


„Die HSG wollte noch weniger gewinnen als wir“, resümierte SSV-Coach Patrick Seebaum ein ganz schwaches Landesligaderby. Auch HSG-Trainer Eduard Debnar flüchtete sich nach dem Spiel eher in Galgenhumor: „Die Jungs haben mich unter der Woche im Training leider schon auf so eine Leistung mental vorbereitet. Das war kein Spiel für Ästheten.“ Die Gastgeber waren dabei das etwas bessere von zwei schlechten Teams. Die Führung zur Pause hätte sogar noch deutlicher ausfallen müssen. „Eine Woche Pause ist mit Sicherheit keine Erholung, sondern Rhythmusverlust. Und einen Rhythmus haben wir ja ohnehin nicht“, ordnete Seebaum die ersten 30 Minuten ein.


[Thilo Rein hatte gegen die SSV-Defensive nichts zu bestellen.]

Aber auch nach dem Seitenwechsel übertrumpften sich beide Teams mit ihren Fehlern. Auch der reaktivierte Danny Küsters brachte den Gäste keine echte Sicherheit. Bis zum 20:16 diktierte Nümbrecht das Geschehen, ließ sich nun aber von der umgestellten 3:2:1-Defensive der Spielgemeinschaft völlig aus dem Takt bringen. Erst zwei Zeitstrafen gegen die HSG brachten die Gastgeber wieder in die Spur. Bezeichnend dann allerdings die letzte Minute, in der zunächst Marcel Samel beim 21:20 frei vom Kreis zwei Meter neben das Tor warf, aber auch die HSG mit dem gewonnenen Ball nichts anzufangen wusste. Der letzte SSV-Angriff brachte schließlich endlich die Entscheidung. „Wir hatten letztlich den stärkeren Willen“, konstatierte Seebaum. Debnar war dagegen enttäuscht: „Wenn man im Verkehr zu schnell fährt, wundert man sich immer, warum man geblitzt wird. Meine Jungs wundern sich im Spiel, warum Dinge nicht klappen, die wir nicht einstudiert haben.“


Nümbrecht: Marcel Samel (7/3), Ben Schieferdecker (4), Marcus Schwemke (4/2), Mario Jatzke (3), Janik Lang (2), Lucas Söntgerath, Markus Bitzer (je 1).


Marienheide: Marco Krause (8/3), Christian Daase (5/1), Norman Krause (3), Thilo Rein (2), Philipe Gienzek, Danny Küsters (je 1).




Polizei SV Köln – TV Bergneustadt 30:38 (13:22).


[Lucas Söntgerath erzielte kurz vor Schluss einen wichtigen Treffer.]

Ganz nach dem Geschmack von TVB-Coach Ralph Weinheimer war der Galaauftritt seines Teams in Köln. „Das war die beste erste Hälfte der gesamten Saison“, kam der Trainer nach dem Schlusspfiff ins Schwärmen. Die Oberberger waren mit großem Respekt zum Tabellenvierten angereist, zeigten sich daher aber auch von ihrer Sahneseite. „Köln hat eigentlich richtig gut gespielt, aber wir waren einfach nicht zu stoppen“, lobte Weinheimer insbesondere seine linke Seite, die 20 Tore erzielte. Im ersten Durchgang hatten die Gäste dabei eine fast unglaubliche 90-prozentige Angriffseffektivität. Köln kam kaum in sein gefürchtetes Umschaltspiel und lag bereits zum Halbzeitpfiff deutlich hinten. In der zweiten Hälfte wechselte Bergneustadt viel durch, ohne dabei seine Dominanz zu verlieren. „Wenn man beim Tabellenvierten auswärts so auftritt, kann ich als Trainer nur zufrieden sein“, will Weinheimer bis zur Weihnachtspause weiter ungeschlagen bleiben.


Bergneustadt: Thomas Voss, Timo Bay (je 10), Stephan Kakuschki (5), Nico Ries (4), Mathias Kakuschki (4/2), Thorben Schneider (3), Thomas Berscheid, Nils Welke (je 1).



[Mit Danny Küsters wollte die HSG mehrfach auf einen zweiten Kreisläufer auflösen. Die Gäste schlossen aber stets viel zu früh ab.]

TK Nippes – CVJM Oberwiehl II 31:32 (20:20).


Vor der Saison noch als erster Absteiger gehandelt, setzt die Oberwiehler Reserve ihren Höhenflug weiter fort. „Wir spielen sicherlich nicht den besten Handball, aber da steht eine Mannschaft auf der Platte“, ist Trainer Rolf Schuster zu Recht stolz auf sein junges Team, das in Nippes die nächsten Zähler gegen den Abstiegs sammelte. Dabei waren sich beide Mannschaften zunächst einig, auf Defensivarbeit zu verzichten. Beide Angriffsreihen hatten im ersten Durchgang kaum Mühe, die gegnerische Abwehr zu überwinden. Die Führung wechselte mehrfach, so dass es nicht unverdient mit 20:20 in die Kabinen ging. Dort mahnte Schuster nun aber doch an, etwas mehr Defensivarbeit zu verrichten. Seine Spieler gehorchten wie aufs Wort, lagen im zweiten Durchgang nicht einmal im Hintertreffen und holten schließlich einen völlig verdienten Sieg. Den 31:32-Anschlusstreffer erzielte Nippes erst mit der Schlusssirene. „Das war ein wichtiger Erfolg. Wir können jetzt ruhig die kommenden Aufgaben angehen“, lobte Schuster, Bastian Schneider, Nils Hühn und Jonas Schmerberg, der wichtige Treffer erzielte.


Oberwiehl: Bastian Schneider (10/5), Nils Hühn (7), Jonas Schmerberg (3), Jan Bluhm, Daniel Wessling, Arved Haak, Andreas Waldmüller, Jan Sonka (je 2), Philip Halstenbach, Peter Madel (je 1).



[Mario Jatzke versucht sich durchzusetzen.]

Longericher SC II – TV Strombach II 29:18 (14:8).


„Wir haben den Kampf nicht angenommen“, konstatierte Co-Trainer Arthur Kunkel nach der deutlichen Niederlage in Longerich. Gegen die aggressive 3:2:1-Defensive der Gastgeber zeigte Strombach lediglich in den ersten 20 Minuten die notwendige Laufbereitschaft. Bis zum 7:7 (20.) war die Partie völlig offen, ehe sich zahlreiche Konzentrationsschwächen ins Spiel der Gäste einschlichen. Longerich wurde durch technische Fehler mehrfach zu Gegenstößen eingeladen und verwertete diese eiskalt. Nach dem Seitenwechsel mühte sich Strombach zwar redlich, doch näher als vier Treffer kamen die Gäste nicht mehr heran. „Man merkte, dass wir derzeit viele Kranke haben und mehrere Akteure bereits vorher in der Oberligamannschaft aufgelaufen sind“, resümierte Kunkel einen gebrauchten Tag.


Strombach: Christian Georgewitsch (7/3), Nico Blech (3), Sebastian Panske, Jürgen Baltres, Tom Bonfiglio (je 2), Felix Moddemann, Michiel Töpfer (je 1).




TV Oberbantenberg – TuS Rheindorf 24:24 (13:11).


Die Oberbantenberger Festung bleibt uneinnehmbar. Auch der TuS Rheindorf scheiterte in seinem Vorhaben beide Punkte aus Bielstein zu entführen. Die Gäste hatten mit der Manndeckung gegen ihren Topshooter Nico Esch große Probleme und liefen schnell einer 9:3-Führung (15.) des TVO hinterher. Allmählich schlichen sich allerdings Fehler ins Spiel der Gastgeber, so dass Rheindorf bis zur Pause verkürzen konnte. „In dieser Phase waren wir zu hektisch“, analysierte TVO-Coach Dirk Heppe. Nach dem Seitenwechsel fiel dementsprechend der schnelle 15:15-Ausgleich (33.) und beim 18:19 (45.) gingen die Gäste erstmals in Führung. Nun hielt aber der eingewechselte Jens Ruland mit starken Paraden sein Team im Spiel. Gerade in der Schlussphase sorgten er mit zwei wichtigen Paraden für den Punktgewinn. Der letzte Angriff gehörte sogar dem TVO, doch Rheindorf verteidigte clever und ließ nichts mehr zu. „Die Jungs waren nach dem Spiel etwas enttäuscht, dass wir nicht sogar gewonnen haben, aber dieses Spiel hätten wir gegen einen routinierten Gegner genauso gut verlieren können. Das war eine starke Leistung“, applaudiert Heppe seinem Team.


Oberbantenberg: Manuel Kreter (6), Robin Ziegler (6/4), Marcel Baier (3), Thomas Wieschalla (3/1), Lucas Sievers, Alexander Zurek (je 2), Philip Bröcher, Luca Schrabe (je 1).
  




Ergebnisse und Tabelle
  
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