Archiv

„Aus dem Leben gegriffen“ vorgestellt

vma; 30. Nov 2014, 12:05 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Nicht alle Autoren konnten zur Buchvorstellung kommen. Die Anwesenden durften 'Aus dem Leben gegriffen' erstmals in den Händen halten.
ARCHIV

„Aus dem Leben gegriffen“ vorgestellt

vma; 30. Nov 2014, 12:05 Uhr
Gummersbach – Biographische Erzählungen von über 30 Autoren umfasst das neue Buch von Monika und Michael Höhn, das beide anlässlich ihres 70. Geburtstages herausgegeben haben und am Freitagabend im Victor`s Hotel vorstellten.
Von Vera Marzinski

Das Leben schreibt viele Geschichten. Einige aus dem Leben von Monika und Michael Höhn sind im 344 Seiten umfassenden Buch „Aus dem Leben gegriffen“ enthalten, aber auch von weiteren Autoren. Dazu zählen beispielsweise eine junge Bestatterin, eine Galeristin, ein Elektromeister, Menschen aus Kirchen und solche, die mit Kirche nichts zu tun haben. Über 30 Mitautoren zwischen 17 und 86 Jahren wirkten mit und haben den Höhns ihre Geschichten geschenkt.



„Das Niederschreiben von Lebenserinnerungen ist nicht nur eine heilende und helfende Arbeit, es zwingt auch dazu, Stellung zu beziehen und nicht nur Zuschauer der eigenen Lebensgeschichte zu sein“, so Monika Höhn. Viele Stationen ihres eigenen Lebens hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Michael durchlebt und beschrieben. Einige Dokumente, mit denen Zeitgeschichte lebendig wird, sind auch im neusten Buch enthalten. Ob aus der Flüchtlingsarbeit oder einer Reise in den kurdischen Teil der Türkei, bei der sie verhaftet wurde und ins Militärgefängnis kam oder auch „Aus dem Leben eines Pfarrehepaars“. All das gehört ebenso zu den erlebten und gelebten Lebensstationen, genauso wie die Arbeit auf Ometepe, für die sich das Paar intensiv engagiert.


 [Michael und Monika Höhn stellten das neue Buch am Freitagabend vor sowie die anwesenden Mitautoren.]  

„Aus dem Leben gegriffen“ bringt viele Facetten des Lebens zu Tage und viele Geschichten von den unterschiedlichsten Menschen. Im Kapitel „Menschen, die uns begegneten“ schreibt Jens Kämper über seine Erfahrungen mit Menschen mit geistiger Behinderung oder Anke Stockdreher über ihr Leben mit Tochter Fabiana, die „anders“ geworden ist als erwartet. Barbara Döring beschreibt mit „Ossi trifft Wessi“ über eine Begegnung nach dem Mauerfall. Aus dem Leben gegriffen bedeutet aber auch „Vom Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod“. Eindrucksvoll die Geschichte, die Michael Höhn bei der Buchvorstellung vorlas: „Die Mütze“ stammt von Guido Guntermann, Direktor des Victor’s, der ein spezielles Erlebnis im Kölner Dom hatte.
 
[Für den musikalischen Rahmen der Buchvorstellung sorgte das "Duo Fado".]

Es sind Texte, die zum Schmunzeln oder zum Erstaunen bringen. Manche stimmen traurig, viele nachdenklich, aber nie hoffnungslos und deprimiert. „Bei einigen Geschichten mögen Sie den Kopf schütteln und mit den Inhalten nicht einverstanden sein, weil Sie eine andere Sichtweise haben“, so Monika Höhn. Aber jede der Geschichten erforderte Mut, sie zu erzählen. Teilweise gingen die Autoren viele Monate schwanger mit den Artikeln. Deshalb verglich Höhn sie auch ein wenig mit einer Geburt. So meinte der katholische Jugendseelsorger Norbert Fink dann: „Auch ein Pfarrer kann ein legales Baby haben." Er traf Papst Franziskus persönlich bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz. So reihen sich viele interessante Begebenheiten und Ansichten aneinander in „Aus dem Leben gegriffen“, das im Buchhandel für 19 Euro erhältlich ist. Der Erlös kommt dem Ometepe-Projekt Nicaragua zugute.
  
WERBUNG