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Landwirte wehren sich gegen Pauschalkritik des Ministers

Red; 21. Nov 2014, 10:09 Uhr
Oberberg Aktuell
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Landwirte wehren sich gegen Pauschalkritik des Ministers

Red; 21. Nov 2014, 10:09 Uhr
Oberberg - Bergische Landwirte reagieren auf die Aussagen des NRW-Umweltministers zum jüngsten Nährstoff- und Nitratbericht.
„Wir möchten die Bevölkerung beruhigen. Die Durchschnittswerte, die der nordrhein-westfälische Landwirtschaftsminister Johannes Remmel vorgestellt hat, treffen in keiner Weise für das Bergische Land zu“, heben Peter Lautz, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Rhein-Berg, die Kreislandwirte Lothar Stinn und Bernd Schnippering sowie Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg, hervor.

Im Oberbergischen Kreis gibt es keine einzige Überschreitung der Grenze 50 mg Nitrat pro Liter Grundwasser. Die Mehrheit, also 22 von 24 Messstellen weisen sogar Werte von unter 25 mg Nitrat pro Liter Wasser auf. Auch im Rheinisch-Bergischen-Kreis lagen 21 der 22 Messstellen unter 50 mg Nitrat pro Liter Grundwasser. „Die Werte sind so gut, weil die Landwirte zahlreiche Maßnahmen umgesetzt haben, um die Wasserqualität zu verbessern. Die Landwirte verpflichten sich durch Wasserschutzkooperationen, die wir mit Wasserwerken vereinbaren, für den nachhaltigen Schutz der Ressource Wasser zu sorgen. Mit Erfolg - wie man sieht“, so Lautz. Diese Wasserschutzkooperationen müssten weiter gestärkt werden. „Denn wir sind schon gut, aber wir wollen noch besser werden“, betont Stinn. Darüber hinaus nehmen zahlreiche Landwirte im Bergischen Land an Agrarumweltmaßnahmen teil und sorgen so auch für den Schutz der Umwelt und Gewässer.

Die Landwirte befürchten, dass die geplanten Maßnahmen des Ministers sie zu Unrecht bestraft. „Weitere Auflagen würden vor allem die kleinbäuerlichen Betriebe mit Kosten belasten und das obwohl unsere Werte gut sind! Das darf nicht sein“, meint Dresbach. Aus dem NRW-Nährstoffbericht werde deutlich, dass die Landwirte in NRW durch die sachgerechte Verbringung von Wirtschaftsdünger und eine gezielte Düngung den gesetzlichen Auflagen und Anforderungen gerecht würden. Die Landwirte kritisierten die einseitige Auslegung des fachlich fundierten und objektiven Nährstoffberichtes durch Minister Remmel. Gülle und Mist lieferten einen wichtigen Beitrag für die Humusversorgung und könnten energieintensiv hergestellten Mineraldünger gut ersetzen.

„Vielmehr muss der aktuelle Nährstoffbericht Anlass für die Bezirksregierung Köln sein, mit uns gemeinsam den kooperativen Gewässerschutz voranzutreiben. Hat die Bezirksregierung doch jüngst einen restriktiven Entwurf für eine Schutzgebietsverordnung vorgelegt im Bereich Sengbachtalsperre, der nicht zu den positiven Ergebnissen der Berichte für die Region passt“, so Bernd Schnippering abschließend. Den gesamten NRW-Nährstoffbericht können Interessierte unter www.landwirtschaftskammer.de nachlesen. Der NRW-Nitratbericht steht unter www.umwelt.nrw.de.
  
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