Archiv

Die Zukunft der Pflege bunter gemacht

fj; 20. Nov 2014, 11:45 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- „Noch besser als erwartet“, lautet das Fazit von Caritas-Mitarbeiterin Stefanie Maus über den Verlauf des Projekts.
ARCHIV

Die Zukunft der Pflege bunter gemacht

fj; 20. Nov 2014, 11:45 Uhr
Gummersbach – Das Projekt „Die Zukunft der Pflege ist bunt“ läuft aus – In dessen Rahmen hat die Interkulturelle Fachstelle für Pflegeberufe der Caritas zahlreiche Menschen für Pflegeberufe begeistert und Einrichtungen fit für die Zukunft gemacht.
Menschen aller Kulturen und jeden Glaubens haben eins gemeinsam: Sie werden irgendwann einmal krank und auch alt. Dann sind nicht wenige auf Pflege angewiesen – sei es zu Hause oder in einer Einrichtung der Gesundheits- oder Altenpflege. Der demografische Wandel lässt im Gesundheitssektor einen enormen Personalbedarf entstehen, die Geschichte Deutschlands als Einwanderungs- und Gastarbeiterland sorgt dabei für den interkulturellen Mix. Denn natürlich sind auch Senioren mit Migrationshintergrund auf Pflegeleistungen angewiesen. Eine Herausforderung, aber auch eine Chance, wie der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln erkannt hat. Er koordiniert das 2012 ins Leben gerufene Projekt „Die Zukunft der Pflege ist bunt“.

Das Modellprojekt wird im Rahmen des XENOS-Programms „Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. In dessen Rahmen wurde auch im Oberbergischen eine Interkulturelle Fachstelle für Pflegeberufe eingerichtet, die zum einen das Ziel verfolgte, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund für Pflegeberufe zu begeistern und Pflegepersonal und –einrichtungen dabei zu unterstützen, sich interkulturell zu öffnen.


Zum Ende des Jahres läuft das Projekt nun aus und Stefanie Maus von der Interkulturellen Fachstelle für Pflegeberufe ist vollauf zufrieden mit dessen Verlauf. „Ein besonderes Anliegen war es, Jugendliche und junge Erwachsene mit Zuwanderungsgeschichte für Pflegeberufe zu gewinnen. 1.884 Schüler konnten wir über die Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegesektor informieren. 36 junge Menschen konnten im Oberbergischen in eine Ausbildung vermittelt werden“, erklärt Maus. Migranten mittleren Alters, die an einer Tätigkeit in der Pflege interessiert waren, wurden beraten und gelotst – 84 von ihnen wurden als Pflegehelfer qualifiziert. „70 Frauen und Männer konnten in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vermittelt werden“, so Maus.

Auch Pflegekräfte aus dem Ausland unterstützen die Caritas-Mitarbeiter dabei, sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu etablieren. Außerdem konnten 101 Pflegemitarbeiter sowie Führungskräfte interkulturell geschult werden, sodass sie in ihrem Arbeitsalltag mit pflegebedürftigen Migranten auf besondere Wünsche und Bedürfnisse eingehen können. „Dabei ging es nicht um die Vermittlung von Stereotypen – denn genau wie nicht jeder Christ freitags Fisch ist, betet auch nicht jeder Muslim fünfmal täglich – sondern um Aufmerksamkeit gegenüber anderen Kulturen“, erklärte Maus.

Dieser Erfolg, da ist sich Maus sicher, gründet sich auch auf der guten Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie dem Oberbergischen Kreis oder der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS). Vor allem, um sich bei diesen Partnern zu bedanken, wird der Projektabschluss morgen in der Caritas-Kreisgeschäftsstelle in Gummersbach feierlich begangen. Und auch wenn das Projekt zum Ende des Jahres ausläuft, bleibt das Wissen, dass sich die Mitarbeiter der Fachstelle im Rahmen des Projekts erarbeitet haben, erhalten und wird in das Tagesgeschäft der Caritas integriert. Sie ist und bleibt damit der richtige Ansprechpartner für alle, die sich für Pflegeberufe interessieren – ob mit oder ohne Migrationshintergrund.
WERBUNG