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Wiehler Bürger gestalten aktiv ihre Zukunft

vma; 9. Nov 2014, 01:43 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Nicht ganz soviele wie bei der Auftaktveranstaltung zum BürgerForum kamen am Samstagnachmittag, dennoch beteiligten sich viele Bürger aktiv in der Ergebniswerkstatt.
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Wiehler Bürger gestalten aktiv ihre Zukunft

vma; 9. Nov 2014, 01:43 Uhr
Wiehl - Zwölf ausformulierte Bürgervorschläge bilden das Bürgerprogramm, das in der Ergebniswerkstatt in der Aula der Realschule Bielstein präsentiert wurde - Rund 250 Wiehler hatten sich online am BürgerForum beteiligt.
Nach siebenwöchiger Arbeit in der Online-Diskussionsphase konnte das Bürgerprogramm erstellt werden. Bei der Auftaktveranstaltung am 20. September in der Wiehltalhalle hatten 160 Bürger in den Themenfeldern „Arbeiten und Wohnen“, „Bildung und Betreuung“, „Sicherung sozialer Strukturen“ und „Freizeiten und öffentlicher Raum“ Ideen zusammengetragen. Daraus wurden jeweils drei Vorschläge ausgewählt und diese zwölf konnten vom 21. September bis 25. Oktober ausformuliert werden. Daraus entwickelte sich das Bürgerprogramm, das am Samstag vorgelegt wurde. Nun ist es Aufgabe der Verwaltung und der politischen Entscheidungsträger, sich mit den Ideen eingehend zu beschäftigen und nach Möglichkeit weitestgehend umzusetzen.



Viele engagierte Bürger kamen auch am Samstagnachmittag zur Ergebnisveranstaltung. Die freie Journalistin Susanne Lang-Hardt aus Gummersbach moderierte den Nachmittag in der Aula des Schulzentrums Bielstein. Bürgermeister Werner Becker-Blonigen freute sich über die rege Beteiligung und das Herauskristallisieren von „Themen, die zu langfristigen, strategischen Einrichtung einer Kommune wichtig und selbst von Bürgern herausgearbeitet und formuliert sind:“ Die Anliegen und Betrachtungen der Bürger seien eine große Hilfe und Unterstützung, denn „auch Politik und kommunale Selbstverwaltung sieht nicht alles“; so Becker-Blonigen.

In insgesamt fünf Städten hatte die Bertelsmann-Stiftung ein Bürgerforum initiiert. Wiehl ist eine der Modellkommunen, die dieses neue, standarisierte Beteiligungsformat nutzten. Nach dem Startschuss lag es an den Bürgern selbst, wie das Ganze in den Online-Diskussionen vorangetrieben wurde. Dazu leiteten und begleiteten 24 Bürgerredakteure, welche aus den Reihen der Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung kamen, die Diskussionen.


[Susanne Lang-Hardt moderierte die Ergebniswerkstatt am Samstagnachmittag.]

Wiehls 1. Beigeordneter Michael Schell befand, dass der gesamte Prozess gut gelaufen sei. Eine Fülle von Ideen und Vorschlägen sei nun auf den Beratungsgang gebracht worden. „Es ist klasse, wie viele Bürger weiter bereit sind Verantwortung zu übernehmen - nicht aus Misstrauen gegenüber der Stadt sondern aus einer positiven Haltung heraus“, so Schell. Nach einem Galerie-Rundgang mit allen zwölf Vorschlägen interviewte Susanne Lang-Hardt einige Bürger-Redakteure.

Zudem konnten die Gäste in der Aula anhand einer Präsentation ablesen, in welchen Ausschüssen sich die Kommunalpolitiker mit den Vereinbarungen befassen und welche Fachbereiche im Wiehler Rathaus zuständig für das jeweilige Thema sind. Des Weiteren gab es einen Blick auf das Zeitfenster, in dem sich damit beschäftigt werden soll. So wie der Vorschlag „Aktives Leben braucht Mobilität – Wiehl braucht Mobilität“ mit der Einsetzung eines Bürgerbusses. Dies wird im Frühjahr 2015 im Bau- und Verkehrsausschuss behandelt.


[Bürgerredakteure und Vertreter aus den Rats-Fraktionen, die bei der Ergebniswerkstatt zu den Vorschlägen Bezug nahmen.]

Unter dem Themenbereich „Arbeiten und Wohnen“ fiel auch der Vorschlag „Zeitgemäße Arbeitsplätze schaffen und erhalten“. Dazu zählte auch, dass in jedem Ort in Wiehl eine schnelle Internet-Verbindung möglich sein müsse. Der dafür erforderliche Breitbandausbau geht in den Bauausschuss und wird vom Fachbereich 7 (Hoch- und Tiefbau/Gebäudemanagement) umgesetzt. Dass der geplante Ausbau im Bereich Oberwiehl sich verschiebt, stieß allerdings auf Unbehagen. Andere Vorschläge, wie die Umgestaltung des Wiehlparkes und Ausbau der Radwege, sind teilweise schon im IHK (Integriertes Handlungskonzept) berücksichtigt. Aber die Bürger verdeutlichten aktiv im Bürgerprogramm, wie wichtig ihnen diese Punkte sind. Aktiv waren auch die Mitarbeiter im Rathaus im Rahmen des gesamten Prozesses rund um das BürgerForum. Angelika Stückemann, die für die Zentrale Koordination zuständig ist, betonte, dass 30 Mitarbeiter quer durch das Rathaus – von den Fachbereichsleitern bis hin zu den Auszubildenden – daran beteiligt waren. „Es war eine gute Erfahrung, zu sehen, dass wir als Team gut funktionieren“, so Stückemann.
  
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