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O-Ton-Symphonie trainierte die Lachmuskeln

js; 6. Nov 2014, 00:48 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Zwei Stunden lang präsentieren Michael Imhof (v.l.) und Olli Briesch die besten, peinlichsten und vor allem lustigsten Aufnahmen, die in 14 Jahren 1-Live-O-Ton-Charts gesammelt wurden.
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O-Ton-Symphonie trainierte die Lachmuskeln

js; 6. Nov 2014, 00:48 Uhr
Gummersbach - Gestern Abend gastierten die '1LIVE O-Ton-Charts' im Stadttheater Gummersbach - Mit komödiantischem Talent und lustigen Einspielern strapazierten die Radiomoderatoren Michael Imhof und Olli Briesch die Lachmuskeln.
Im Jahr 2000 startete 1Live ein Sendungsformat, bei dem die Hörer über unfreiwillig komische Töne aus der Fernseh- und Radiolandschaft abstimmen dürfen. Fast 100.000 Sekunden Pannen, Patzer und Peinlichkeiten hat die Comedy-Redaktion des Radiosenders seitdem gesendet. Die Ideengeber Olli Briesch und Michael Imhof standen gestern im Gummersbacher Stadttheater auf der Bühne und präsentierten die besten Aufnahmen aus der „1Live-O-Ton-Charts“-Geschichte. Normalerweise gehört das Moderatorenduo zum wechselnden Team der sogenannten Morningshow. Seit Anfang des Jahres touren sie mit ihrem ungewöhnlichen Comedy-Programm durch den Sektor.


[Michael Imhof (v.l.) und Olli Briesch.]


Schon vor Veranstaltungsbeginn wurden die Lachmuskeln der Besucher aufgewärmt. Auf eine Leinwand projizierte Begrüßungstexte sorgten für Schmunzler und riefen unter anderem zum Hinsetzen auf. Die freien Plätze müssten schließlich noch mit Topfpflanzen aufgefüllt werden, so die Ankündigung. Genügend Raum für Grünpflanzen war vorhanden, einige Reihen des Stadttheaters blieben leer oder waren nur mäßig besetzt. Die Gastgeber des Abends nahmen es sportlich. „Der Saal ist leider 'überstuhlt'“, stellte Imhof nach Betreten der Bühne fest. Die Moderatoren legten sofort mit ihrem Programm los und versprachen „Töne, Tiere und Sensationen“. Was im Anschluss geboten wurde, war eine gelungene Mischung aus komödiantischem Talent und passend ausgewählten Radio- und Fernsehmitschnitten.





Beide flochten die O-Töne in eine eigene Geschichte ein. Briesch widmete sich einem Krimi um den cholerischen Ermittler Detlef. Imhof hatte es eine Lovestory à la Jugendmagazin angetan. In jeweils zwei Teile geschnitten und durch andere Programmpunkte unterbrochen, konnte man dem Geschehen in den Erzählungen nicht ganz folgen. Der Inhalt war aber sowieso nur Beiwerk. Für Lachanfälle sorgten vor allem die eingespielten Tonaufnahmen, die durch die Knöpfchendrücker mit passender Mimik und Gestik untermalt wurden. Lautes Prusten, Johlen und Lacher aus vollem Halse belohnten den Einsatz der Pantomimen.

[Vor Kostümierung schreckten die Moderatoren nicht zurück.]

Briesch und Imhof widmeten sich nicht nur der Kunst des Genschichten-erzählens, sie griffen auch tief in die Kleiderkiste. Als Anglerpärchen sowie als Flugkapitän und Stewardess verkleidet, führten das Duo weiter durch ihre Show. In normaler Montur unterhielten sie sich über das aktuelle Weltgeschehen und ernteten weiteres Gelächter. „Putin hat sich scheiden lassen. Seine Frau behält das Haus, er bekommt die Krim“, „Lafer, Lichter, Hoeneߓ und „Wegen den streikenden Lokführern kommen die Piloten nicht zur Arbeit“, waren nur einige Aussagen zu den schnell wechselnden Themenfeldern.




Videoeinspieler, die lustigsten Nachrichten-Versprecher und die aktuellen „O-Ton-Charts“ ergänzten den zweistündigen Abend, der mit einer Zugabe der besonderen Art endete. Mit Lockenperücke und Flokatimantel gaben die selbst ernannten „Alpaka-Gangster“ eine musikalische Einlage der besonderen Art zum Besten. Briesch und Imhof duellierten sich beim Zusammenstellen einer O-Ton-Symphonie, die durch Drücken mehrerer Knöpfe zusammengestellt werden musste. Die Neukomposition erntete tosenden Applaus und Jubelrufe von den Zuschauerrängen.

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