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Hitziges Derby findet keinen Sieger

pn; 2. Nov 2014, 19:24 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Mit einem Remis trennten sich der SSV und der TVO nach einem intensiven Spiel.
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Hitziges Derby findet keinen Sieger

pn; 2. Nov 2014, 19:24 Uhr
Oberberg - Kakuschki-Rot weckt Bergneustadt in Strombach auf - HSG desolat in Köln - Oberwiehl steckt erst im Stau und ist dann chancenlos (AKTUALISIERT)


SSV Nümbrecht II – TV Oberbantenberg 26:26 (10:14).

[Robin Ziegler zeigte ein gelungenes Debüt, auch wenn Dirk Heppe noch Luft nach oben beim Mittelmann sah.]

Ein hochemotionales Derby erlebten die Zuschauer in der Nümbrechter GWN-Arena. In einer vom Kampf geprägten Partie standen oftmals die Schiedsrichter im Mittelpunkt und hatten die erhitzten Gemüter auf beiden Seiten nur selten im Griff. „Ihr bester Pfiff war der Abpfiff. Dann war es endlich vorbei“, kommentierte SSV-Coach Patrick Seebaum die Schiedsrichterleistung. Auch TVO-Coach Dirk Heppe war alles andere als zufrieden: „Sie waren diesem Derby in keiner Weise gewachsen.“ Dabei erwischten die Nümbrechter zunächst einen Start nach Maß und legten zum 4:1 (5.) vor. Danach stellten die Südkreisler allerdings auch jegliches Handball spielen ein und überließen den Gästen das Feld. Oberbantenberg agierte aus einer starken 3:2:1-Deckung und wehrte sich erfolgreich gegen die körperliche Überlegenheit der Gastgeber.

Über 8:13 (28.) wurden beim 10:14 die Seiten gewechselt. Zwei schnelle Tore nach der Pause sorgten aber auch zügig wieder für eine solide TVO-Führung, die bis zum 17:22 (44.) bestand haben sollte. Nümbrecht reagierte mit einer doppelten Manndeckung gegen Dag Dissmann und Robin Ziegler und nahm den Gästen so den Spielfluss. Hinzu kam, dass Oberbantenberg nun zahlreiche Zeitstrafen gegen sich hinnehmen musste und in den letzten zehn Minuten gleich zwei Mal in doppelter Unterzahl agieren musste. Die Krönung der schwachen Schiedsrichterleistung war dabei für Heppe eine Strafe gegen ihn selbst, nachdem er das Spielfeld betreten hatte. „Ich hatte noch keine gelbe Karte und bekomme direkt die Zeitstrafe“, schüttelte er in den letzten Minuten nur noch den Kopf.



[Marcel Samel zog sich bereits nach fünf Minuten einen Pferdekuss zu und wurde von Thomas Wieschalla weitestgehend aus dem Spiel genommen.]

Die Führung des TVO war zu diesem Zeitpunkt längst zusammen- geschmolzen und über 25:25 und 26:26 ließen beide Teams Chancen zum möglichen Sieg liegen. Die letzte hatte dabei der starke Thomas Wieschalla, der bis dahin noch keinen Fehlwurf verbucht hatte, zehn Sekunden vor dem Ende aber in Sven Achenbach seinen Meister fand. Den folgenden Abpraller konnte Gunnar Jürges zwar sichern, knallte dabei aber mit Dag Dissmann zusammen und blieb blutend liegen. Patrick Seebaum stürmte daraufhin aufs Feld und schubste Dissmann seinerseits weg. „Danach haben die Schiedsrichter fünf Minuten beraten müssen, wie es nun weitergeht“, bekam Seebaum nach langer Pause zunächst eine Rote Karte mit Bericht, ehe die Unparteiischen das Spiel für beendet erklärten, da die Zeit nicht angehalten worden war. „Wir waren es letztlich selbst schuld, dass wir so eine Führung nicht über die Zeit bringen konnten“, ärgerte Heppe der unnötige Punktverlust abschließend.

Nümbrecht: Marcel Samel (7/2), Marcus Schwemke (6/2), Janik Lang (5), Markus Bitzer, Ben Schieferdecker, Gunnar Jürges (je 2), Mario Jatzke, Patrick Seebaum (je 1).

Oberbantenberg: Manuel Kreter (5), Robin Ziegler (5/2), Marcel Baier (4), Thomas Wieschalla (4/1), Jan Kaminski, Philip Bröcher (je 3), Dag Dissmann (2/1).



TV Strombach II – TV Bergneustadt 24:33 (14:17).  


Oft genug wird Stephan Kakuschki als Lebensversicherung des TV Bergneustadt bezeichnet. Am gestrigen Abend waren es aber nicht seine Tore, die den Unterschied ausmachten, sondern eine Rote Karte gegen ihn. Denn nachdem ein Siebenmeter des bulligen Kreisläufers im Gesicht von Kevin Neese landete, zückten die Unparteiischen zu Recht den roten Karton. Doch die Gäste kompensierten den Ausfall hervorragend und bestimmten ab diesem Zeitpunkt die Partie. Aber bereits die Anfangsphase gehörte dem TVB. Strombach zeigte sich in der Defensive im Tiefschlaf und lief schnell einem 1:5-Rückstand hinterher. Zwar fanden die Gastgeber nun besser in die Partie, der Ausgleich sollte aber nie möglich sein. Erst nach dem Seitenwechsel war die Mannschaft von Daniel Dünnebeil beim 17:18 (32.) auf Augenhöhe.


[Dag Dissmann war durch eine Sonderbewachung abgemeldet. Sven Achenbach parierte den entscheidenden Wurf.]

Es folgte die Disqualifikation gegen Kakuschki, die Bergneustadt beleben anstatt lähmen sollte. „In dieser Phase lassen wir einen Gegenstoß und einen Siebenmeter liegen und handeln uns außerdem im weiteren Verlauf vier absolut unnötige Zeitstrafen ein“, musste Dünnebeil nun mitansehen, wie sein Team immer mehr ins Hintertreffen gelang. Spätestens als Nikola Szekeley nach einem Ellbogencheck gegen Christian Schneider nach der dritten Zeitstrafe ebenfalls disqualifiziert wurde, war die Partie entschieden. „Die Ausfälle von Arthur Kunkel und Felix Moddemann waren nicht zu kompensieren. Wir haben wieder viel zu viele Fehler gemacht“, analysierte Dünnebeil. TVB-Trainer Ralph Weinheimer stellte seinem Team dagegen ein gutes Zeugnis aus: „Das war über weite Strecken ein sehr gutes Spiel von den Jungs. Mit diesem Ergebnis lässt sich die Hochzeit unseres Keepers Christian Wolf heute natürlich doppelt so gut feiern“, können weiter ungeschlagene Bergneustädter heute Abend in aller Ruhe das Ergebnis des Verfolgerduells zwischen Longerich und Rheindorf abwarten.


Strombach: Jan Höfer (5), Christian Georgewitsch (5/1), Nils Meyer, Michiel Töpfer (je 3), Dawid Golluch, Joscha Jaeger, Nico Blech (je 2), Nikola Szekeley (2/2).


Bergneustadt: Mathias Kakuschki (9/5), Timo Bay (7), Marcel Neese, Victor Klassen, Stephan Kakuschki, Christian Schneider (je 3), Thorben Schneider, Holger Magdzack (je 2), Nils Welke (1).

[Nach 45 Minuten fiel Patrick Seebaum verletzt aus. Dem Spielertrainer sprang die gesunde Schulter heraus.]

SC Fortuna Köln II – HSG Marienheide/Müllenbach 32:24 (17:10).


Viel hatte sich die HSG Marienheide/Müllenbach bei der Reserve des SC Fortuna Köln vorgenommen. Umgesetzt hat sie davon aber fast nichts. „Die Jungs haben mir früh gezeigt, dass es heute wenig Sinn macht, sich aufzuregen“, flüchtete sich HSG-Coach Eduard Debnar nach der Partie in Galgenhumor. Der eher statischen Fortuna-Offensive wollte man mit schneller Beinarbeit begegnen und so viele einfache Gegenstoßtore erzielen. Doch bereits einfachste Pässe brachten die oberbergische Defensive völlig aus dem Konzept. Letztlich notierte Debnar gerade einmal drei Tempogegenstöße seines Teams. „Wir waren selbst viel zu statisch und stets einen Schritt zu spät. Selbst wenn wir Bälle erobert haben, wurden diese durch einfachste Fehler wieder verschenkt“, nahm der Trainer aus seiner Generalkritik lediglich Torhüter Daniel Winkelmann heraus, der sich als einziger Spieler gegen die sich früh abzeichnende Niederlage gewehrt habe und dabei sogar ein Tor über das gesamte Spielfeld erzielte.


Marienheide/Müllenbach: Marco Krause (5/2), Timo Montag (4), Norman Krause, Timo Krause (je 3), Christian Daase, Philip Gienczek, Thilo Rein (je 2), Lucas Röhrig, Pasqualino Gallina, Daniel Winkelmann (je 1).
  

[Philip Bröcher war einer der Aktivposten beim TVO.]

Neukirchener TV – CVJM Oberwiehl II 29:19 (13:8).

Außer Spesen nichts gewesen, hieß es für den CVJM Oberwiehl beim Auswärtsauftritt beim Aufsteiger aus Neukirchen. Aufgrund der angespannten Verkehrssituation um Köln erreichten die Oberberger erst zehn Minuten vor dem Anpfiff die Halle und hatten dementsprechend wenig Zeit sich vorzubereiten. Hinzu kamen zahlreiche Ausfälle, die nur durch Spieler der dritten Mannschaft aufgefangen werden konnten. „In der ersten Hälfte haben wir noch einigermaßen dagegenhalten können, aber nach der Pause sind alle Dämme gebrochen“, resümierte Trainer Rolf Schuster eine einseitige Partie. Neukirchen startete in die zweite Hälfte mit einem 6:0-Run und sorgte damit frühzeitig für die Entscheidung. „Danach war es ein müder Kick, bei dem wir froh waren, als die 60 Minuten endlich vorüber waren“, hakte Schuster die Partie schnell ab.

Oberwiehl: Jonas Hesener, Florian Freyer (je 4), Jonas Schmerberg (3), Andreas Waldmüller, Florian Born (je 2), Peter Madel (2/1), Philip Halstenbach, Jan Sonka (je 1).
  
Ergebnisse und Tabelle
  
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