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Karstadt-Aufsichtsrat beschließt Sanierungskonzept

nh; 24. Oct 2014, 11:05 Uhr
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Karstadt-Aufsichtsrat beschließt Sanierungskonzept

nh; 24. Oct 2014, 11:05 Uhr
Gummersbach - Während das Aus von sechs Häusern des Krisenkonzerns beschlossen wurde, bereitet sich die Gummersbacher Filiale auf das Weihnachtsgeschäft vor - Mitarbeiter wurden heute Morgen über aktuelle Entwicklung informiert.
Von Nils Hühn

Der Aufsichtsrat der Karstadt Warenhaus GmbH hat in seiner gestrigen Sitzung die Sanierung sowie Restrukturierung beschlossen sowie die Zukunftsstrategie des Unternehmens beraten. Darüber hinaus hat er auch die Zusammensetzung und Neuaufstellung des Managements besiegelt. Dr. Stephan Fanderl ist neuer Chef der Karstadt Warenhaus GmbH. „Die Diskussion und der Beschluss des umfassenden Sanierungs- und Restrukturierungskonzept ist wirtschaftlich dringend notwendig“, heißt es in einer Presseerklärung des Konzerns.

Das dem Aufsichtsrat präsentierte Konzept zur Sanierung und Restrukturierung besteht aus drei Säulen: Ertragssteigerungen, Maßnahmen zur nachhaltigen Senkung von Personal- sowie Sachkosten sowie strukturelle Maßnahmen zur Rentabilitätsverbesserung des Filialportfolios. Nach eingehender Prüfung und intensiver Analyse der Ergebnissituation und Wettbewerbsperspektive werden die Warenhäuser in Hamburg Billstedt und in Stuttgart am 30. Juni 2015 geschlossen. Ebenfalls geschlossen werden die beiden „K-Towns“ in Göttingen und Köln am 30. Juni 2015 sowie die sogenannten „Schnäppchencenter“ in Frankfurt/Oder am 30. April 2015 und in Paderborn am 30. September 2015.

Bei der Filiale in Gummersbach bleibt vorerst alles beim Alten. Die Mitarbeiter wurden heute Morgen zusammengerufen und auf den neuesten Stand gebracht. Alle Ergebnisse der Aufsichtsratssitzung wurden schnellstmöglich weitergegeben, damit keine Unklarheit herrsche. In zwei Monaten ist bereits Weihnachten und das so wichtige Geschäft steht nun im Vordergrund in Gummersbach.


„Die Sanierung wird uns viel abverlangen. Ohne zum Teil sehr schmerzliche Entscheidungen, wie auch Filialschließungen wird es nicht gehen, um das Überleben des Gesamtunternehmens zu sichern“, kündigte CEO Dr. Stephan Fanderl an. Bereits ab Frühjahr sollen einzelne neue Warenhaus-Formate an den Start gehen. Darüber hinaus werden alle Prozesse im Unternehmen optimiert und angepasst. "Wir stehen erst am Anfang eines langen Prozesses. Karstadt steht vor einem tiefgreifenden und umfassenden Wandel“, so Wolfram Keil, neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Alle Pläne werden nun mit den Arbeitnehmergremien der Karstadt Warenhaus GmbH und mit der Gewerkschaft ver.di in den vorgeschriebenen Verfahren beraten und verhandelt, um die richtige Balance zwischen Sozialverträglichkeit und wirtschaftlicher Überlebensfähigkeit des Unternehmens zu finden.
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