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Den eigenen Stärken auf der Spur

fj; 16. Oct 2014, 11:49 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Die Teilnehmer des Semianrs 'Jobcheck' lernen viel über sich selbst.
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Den eigenen Stärken auf der Spur

fj; 16. Oct 2014, 11:49 Uhr
Bergneustadt – 27 junge Menschen nehmen am „Jobcheck“ der Sozialstiftung Oberberg und der Freien-Evangelischen Gemeinde Mittendrin teil – Hier lernen sie ihre Stärken kennen, um diese in die Berufswahl mit einfließen zu lassen.
Wer bin ich? Was kann ich? Was interessiert mich? Antworten auf diese Fragen können einem jungen Menschen bei der Auswahl des richtigen Berufs schon ein gutes Stück weiterhelfen. Erstmal müssen sie aber beantwortet werden können. Um ihren eigenen Stärken, Kompetenzen, Fähigkeiten und Interessen auf die Spur zu kommen, verzichten 27 junge Leute momentan trotz Herbstferien aufs Ausschlafen und besuchen das Seminar „Jobcheck“.

Denn was ist, wenn die Schule erst einmal vorbei ist? Um junge Menschen, insbesondere mit Migrationshintergrund, auf die Suche nach dem passenden Beruf vorzubereiten, bieten die Sozialstiftung Oberberg und die Freie-Evangelische Gemeinde Mittendrin in Bergneustadt seit vergangenen Montag das einwöchige Seminar „Jobcheck“ an. 27 junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahre treffen sich im Krawinkelsaal, um sich allmorgendlich mit erfahrenen Trainern, Coaches und Sozialpädagogen auf die Suche nach sich selbst und ihren Wünschen für die Zukunft zu begeben. Dabei helfen ihnen verschiedenen Aktionen und Programmpunkte, sie erleben, wie die erarbeiteten Ergebnisse ihnen dabei helfen, mehr über sich selbst zu erfahren.


Einer der Teilnehmer ist der 22-jährige Medhanie, der aus Eritrea stammt. Der Schüler des Nestor Bildungsinstituts in Gummersbach-Vollmerhausen bedauert in keiner Weise, dass er auch in den Ferien „die Schulbank drückt“. Er interessiert sich für Technik und möchte gerne eine Ausbildung zum Automechaniker oder Elektriker machen. „Hier habe ich viel über mich selbst gelernt. Es ist für mich wichtig, meine Stärken zu kennen, um mir eine berufliche Zukunft in Deutschland aufzubauen“, ist sich der junge Mann sicher. Ganz nebenbei hätte er auch noch viele neue Leute kennengelernt und nicht zu Letzt seinen deutschen Wortschatz erweitert. Da lohnt sich das frühe Aufstehen in den Ferien.

Diplom –Sozialpädagogin Anna Martens-Artemov und Jörn Fritschle, Referent für Jugend und junge Familien, leiten das Projekt gemeinsam. Sie glauben, dass vielen Jugendlichen ihr Migrationshintergrund gar nicht bewusst ist, da sie in Deutschland geboren wurden. „Sie verpassen bei der Berufswahl oft, ihre interkulturelle Kompetenz und Sprachkenntnisse mit einzubeziehen“, erklären sie. Dabei sind auch dies Stärken, die einem auf dem Berufs- und Ausbildungsmarkt weiter bringen können. Man muss sich ihrer nur bewusst sein. „Jobcheck“ hat darum das Ziel, den Teilnehmern die Gelegenheit zu geben, sich gemeinsam mit anderen dieser Stärken, die sie schon von zu Hause mitbringen, bewusst zu werden.
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