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Goldenes Jubiläum für sechs Malermeister

fk; 12. Oct 2014, 19:07 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Sechs Goldene Meister im Goldenen Oktober: Hermann-Josef Jansen, Bernhard Kyborg, Gerd Huppert, Herbert Noah, Manfred Brunsbach und Hans Kunde (v.l.) halten ihre verdiente Ehrung fest in den Händen. Kreishandwerksmeister und Obermeister Willi Reitz (Mitte hinten) freut sich mit ihnen.
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Goldenes Jubiläum für sechs Malermeister

fk; 12. Oct 2014, 19:07 Uhr
Oberberg – Beim traditionellen Altmeister-Treffen in der historischen „Holstein’s Mühle“ in Nümbrecht gab es gleich sechs goldene Meisterbriefe - Strahlende Gesichter bei den Geehrten und ihren Familien.
Für Manfred Brunsbach, Bernhard Kyborg, Herbert Noah, Hermann-Josef Jansen, Gerd Huppert und Hans Kunde ist in diesem Jahr der Oktober besonders golden. Im Rahmen des traditionellen Altmeister-Treffens der Maler- und Lackiererinnung Bergisches Land ehrten Kreishandwerksmeister und Obermeister Willi Reitz, Gerhard Reimann, ehemaliger Kreishandwerksmeister Oberberg, und Sabine Broichhaus, Mitglied des Vorstands, die sechs Meister für ihr 50. Berufsjubiläum mit dem goldenen Meisterbrief. Einig sind sich die Jubilare, dass sie ohne ihre Frauen den langen Weg nicht geschafft hätten. „Ohne meine Marie stände hier gar nichts“, habe mal ein Handwerksmeister betont, erzählte Reitz.

Gemeinsam legten vor Kyborg, Brunsbach und Huppert die Meisterprüfung im September 1964 ab. Drei Jahre zuvor zog es die „Berliner Pflanze“ Bernhard Kyborg der Liebe wegen nach Gummersbach. Nach der bestandenen Meisterprüfung machte er sich 1965 selbstständig. Bekannt ist er in Gummersbach und Umgebung nicht nur als Maler- und Lackierermeister, sondern auch als begabter Zeichner. 50 seiner Freihand-Federzeichnungen stellte die Volksbank Oberberg vor kurzem in Dieringhausen aus. Der Wipperfürther Manfred Brunsbach startete seine Selbstständigkeit auch 1965. Existenzsicherung war für ihn während seiner Laufbahn sehr wichtig. Deshalb baute er zu Beginn seiner Selbstständigkeit die Garage des Familienhauses um zu einem Laden für Farben und Tapeten, der im Laufe der Zeit zu einer stattlichen Größe von über 100 Quadratmeter anwuchs.

Der Rat und die Unterstützung seiner inzwischen verstorbenen Frau war ein wichtiger Bestandteil seiner erfolgreichen Selbstständigkeit. Der dritte im Bund ist Gerd Huppert. Als einziger der Geehrten war er nicht selbstständig. Er arbeitete 55 Jahre in dem väterlichen Betrieb, den er die letzten 20 Jahre alleine erfolgreich leitete. Denn nicht die Selbstständigkeit ist der Grund für die Ehrung, sondern die bestandene Meisterprüfung.


In der Nähe von Aschersleben ist Herbert Noah geboren. Nach seiner bestanden Meisterprüfung 1964 machte er sich im gleichen Jahr noch selbstständig. Seine Technik der Reproduktion von Holzmaserung ist hierzulande kaum bekannt. „Die Leute dachten tatsächlich, es wäre Echtholz“, nachdem er zwei Türen so verschönerte. Die weiteste Anreise zur Feierstunde hatte Hans Kunde aus Leverkusen. Er stammt aus einer Maler-Familie. Schon der Großvater hatte das Maler- und Lackiererhandwerk gelernt. Seine Lehre absolvierte er mit 14 Jahren im väterlichen Betrieb, nachdem die Familie 1950 von Stralsund nach Leverkusen zog. Nach seiner Meisterprüfung 1962 machte er sich ein Jahr später selbstständig. Bis 1988 bestand der Malerbetrieb. In seine Fußstapfen trat sein Sohn Ernest, der 1990 einen eigenen Malerbetrieb mit Autolackiererei gründete.

Ein durch und durch „bergischer Jung“ ist Hermann-Josef Jansen aus Lindlar. Selbstständig war er von 1965 bis 2004. Zu Beginn wurde der Tapeziertisch noch mit dem Fahrrad transportiert, erzählt er aus seinen Erinnerungen. Allen gemeinsam ist, dass sie junge Leute ausbildeten oder deren Ausbildung begleiteten, nicht nur Maler und Lackierer, sondern auch Einzelhandelskaufleute.

Mit den Worten „Wenn wir nicht unsere Frauen hätten, die immer an unserer Seite stehen“, dankte Reitz im Anschluss an die Ehrung der sechs Meister den Frauen und Familien für deren Einsatz über die langen Jahre. Diese freuten sich sichtlich über einen wunderschönen Blumenstrauß. Mit einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen endete ein goldener Nachmittag.    
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