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VfL fährt selbstbewusst zum Gipfel

bv; 8. Oct 2014, 15:44 Uhr
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VfL fährt selbstbewusst zum Gipfel

bv; 8. Oct 2014, 15:44 Uhr
Gummersbach – Am Sonntag, 15 Uhr, will der VfL Gummersbach beim Bergischen Handballgipfel die Weichen für einen Goldenen Oktober stellen – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Bergischer HC – VfL Gummersbach (Sonntag, 12. Oktober, 15 Uhr).

Es ist angerichtet: Der Bergische Handball-Gipfel wirft seine Schatten voraus. Im Handball-Tempel LANXESS arena, in die der Bergische HC umgezogen ist, dürften am Sonntag mindestens 6.000 Fans erwartungsvoll auf ein Spiel warten, in dem es längst nicht nur um die Vorherrschaft im Bergischen geht. Für den VfL könnte es die Bestätigung der Leistung aus dem Magdeburg-Spiel sein, das auch Tage danach noch die Herzen der VfL-Fans wärmt.


[Carsten Lichtlein will auch am Sonntag in Köln sein Tor vernageln.]

„Natürlich wollen meine Spieler auch in Köln zeigen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Wir sind heiß auf dieses Spiel“, freut sich VfL-Trainer auf die besondere Atmosphäre in der Halle und hofft, dass viele Fans ihren VfL begleiten. „Das ist schon ein besonderes Spiel. Ein Derby. Ich hoffe, dass möglichst viele Oberberger kommen und uns unterstützen.“ Doch der VfL darf sogar auf mehr als zwei Punkte spekulieren. Der Oktober könnte in den Farben Blau-Weiß erstrahlen. In der nächsten Pokalrunde gegen Bietigheim ist man in eigener Halle Favorit (22.10) und auch in der Liga in Minden ist durchaus mit Zählbarem zu rechnen. Dann warten Anfang November in eigener Halle Göppingen und Hannover, denen man bei konstanter Leistung durchaus beikommen kann.


Es könnte also wirklich etwas werden mit dem VfL der Saison 2014/15, mehr, als sich mancher hätte vorstellen können. „Es wäre schön, wenn Magdeburg der Beginn einer Serie gewesen wäre, aber wir denken von Spiel zu Spiel, etwas anderes geht gar nicht“, bleibt Kurtagic auch nach dem berauschenden Spiel gegen Magdeburg auf dem Boden. Hier hat er noch einige Fehler in der Deckung gesehen, die es auszumerzen gilt. Und er weiß auch, dass Andreas Schröder und Carsten Lichtlein mit ihrem „Sahnetag“ ganz wesentlich zu dem Sieg beigetragen haben. Aber der unbändige Kampfgeist seines Teams, der das Publikum euphorisiert hatte, imponiert auch dem Coach: „Diese Mannschaft hat Willen und großes Potential“, sagt Kurtagic. Natürlich hätten die Akteure die Vertragsverlängerungen von Raul Santos, Mark Bult und Florian von Gruchalla sehr wohlwollend registriert. „Das war noch einmal ein echter Schub am Sonntag.“ Es zeige, dass der VfL mit seiner Strategie nun auch gute Spieler halten könne. Ein Signal für Akteure, Fans und Sponsoren.

Allerdings – das kommende Spiel wird für den Traditionsclub aus der Kreisstadt kein Selbstläufer. Der BHC ist nicht mehr mit der Mannschaft der vergangenen Saison zu vergleichen, was nicht zuletzt der überraschende Sieg gegen Primus Rhein Neckar-Löwen bewiesen hat. Trainer Sebastian Hinze hat den Bergischen mehr Stabilität eingeimpft. Dreh- und Angelpunkt ist immer noch der 36-jährige Viktor Szilagy, der den VfL-Fans wohl bekannt ist.

Aber Viktor Szilagyi bildet beim BHC keineswegs eine „Ein-Mann-Show“, vielmehr stellt der Klub, der ansonsten seine Heimspiele abwechselnd in Solingen und Wuppertal austrägt, eine gesunde Mischung aus international erfahrenen Routiniers und jungen Talenten. Das Torhüter-gespann bilden der 148-fache isländische Nationaltorhüter Björgvin Gustavsson und Mario Huhnstock, der in der Vergangenheit schon einige Male das Schreckgespenst der VfL-Angreifer war. Schon in der vergangenen Saison war der BHC vom Kader keineswegs mit einem „normalen“ Aufsteiger zu vergleichen. Und vor dieser Saison wurde das Team noch systematisch verstärkt. Vor allem der serbische Rückraumhüne Milos Dragos, der für die „einfachen Toren“ zuständig ist, sorgt für mehr Torgefahr aus der zweiten Reihe. Kurtagic warnt auch vor der starken Deckung der Gastgeber und der guten Moral des BHC. „Da müssen wir uns auf einen heißen Tanz gefasst machen.“

Vor welch harter Aufgabe der VfL Gummersbach am Sonntag steht, zeigt schon der Rückblick auf das vergangene Wochenende. Zwar kehrte der BHC mit einer 27:31-Niederlage vom Auswärtsspiel bei Frisch Auf Göppingen heim ins Bergische, aber über eine Halbzeit waren die Gäste die bessere Mannschaft, wie auch die 12:10-Pausenführung unter Beweis stellt. Ein Knick in das BHC-Spiel kam erst, als sich Kristian Nippes nach einem Foul an Daniel Fontraine eine umstrittene rote Karte einhandelte. Danach gingen den „Löwen“ vor allem im Rückraum die Kräfte aus.
  
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