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Wallfahrtsort Marienheide? Frühestens 2017

bv; 1. Oct 2014, 17:31 Uhr
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Wallfahrtsort Marienheide? Frühestens 2017

bv; 1. Oct 2014, 17:31 Uhr
Marienheide – CDU zog Antrag zurück – Christdemokraten wandten sich in Ratssitzung gegen Beitritt der Gemeinde zum „Netzwerk gegen Rechts“, aber Grünen-Antrag ging knapp durch.
Wenn die finanzielle Lage der Kommune schwierig ist, gilt es, sich an anderen, positiven Entwicklungen zu erfreuen. Mehr und mehr Pilger haben in den vergangenen Jahren die Kirche St. Mariä Heimsuchung in Marienheide besucht. Grund genug für die CDU, die Namenserweiterung der Gemeinde zu beantragen. Künftig solle nur noch vom „Wallfahrtsort Marienheide“ die Rede sein. „Schließlich kommen jedes Jahr 3.000 Pilger“, so CDU-Fraktionschef Carsten Jaeger.

Im Prinzip fanden viele Ratsmitglieder den Vorschlag sinnvoll, hätten jedoch gerne mehr über Kosten und den Standpunkt weiterer Beteiligter gehört. Schon in der Ratssitzung hatten die Christdemokraten davon Abstand genommen, den Namenszusatz auch auf den Ortsschildern zu verankern, weil dies mit 7.000 € zu Buche geschlagen hätte. Jürgen Rittel (FDP) empfand den CDU-Antrag als „zu schwammig“, auch wenn er die Idee im Grundsatz begrüßte. Wolfgang Schellberg fehlte die Zustimmung der großen evangelischen Kirchengemeinde in Müllenbach. Schließlich schlug Bürgermeister Stefan Meisenberg vor, das CDU-Anliegen im Rahmen der Vorbereitungen der 600-Jahr-Feier 2017 in Marienheide zu behandeln, was allgemeine Zustimmung fand.

Weitere Entscheidungen aus dem Marienheider Rat

● Mit knapper Mehrheit von 14 gegen 12 Stimmen votierte der Gemeinderat für einen Antrag der Bündnisgrünen, der eine Marienheider Mitgliedschaft im „Netzwerk gegen Rechts“ vorsah. Man müsse Position beziehen und jegliche Form von Rassismus und Antisemitismus ächten, argumentierte Fraktionssprecherin Kirsten Zander-Wörner. Alle Fraktionen bis auf die CDU stimmten zu. „Wir sind gegen Gewalt von allen Seiten“, argumentierte CDU-Fraktionsvorsitzender Carsten Jaeger. Seiner Fraktion sei der Antrag der Grünen zu eindimensional.

● Ein Antrag der SPD, einen seit langem in Marienheide tätigen fachkundigen Einwohner in den Bau- Planungs- und Umweltausschuss zu entsenden, der gerade in Bau-Planungsverfahren  über großen Sachverstand verfüge, wurde bei zwölf gegen zwölf Stimmen und einigen Enthaltungen abgelehnt. Man müsse in der Lage sein, auch einmal „alte Zöpfe abzuschneiden“, hieß es dazu aus der CDU. Unverständnis darüber herrschte bei Emmi Körbel (FDP): Der Mann hat ein Fachwissen, an das wir alle nicht drankommen.“

● Die Partnerschaft mit dem polnischen Biala soll künftig durch den Förderverein auf eine neue Grundlage gestellt werden, beschloss der Rat. In zahlreichen Bereichen sei die Verbindung eingeschlafen, dies müsse geändert werden, wolle man die Partnerschaft künftig auch leben.
  
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