Archiv

Wachsende Flüchtlings-Zahl stellt auch Reichshof vor Probleme

Red; 1. Oct 2014, 15:33 Uhr
ARCHIV

Wachsende Flüchtlings-Zahl stellt auch Reichshof vor Probleme

Red; 1. Oct 2014, 15:33 Uhr
Reichshof – Auch in Reichshof mangelt es an Wohnraum für Asylbewerber – Rat und Verwaltung suchen nach Lösungen – Ältestenrat nimmt sich dem Problem der doppelten Straßennamen im Gemeindegebiet an.
Die Problematik der doppelten Straßenbenennung ist in Reichshof nicht neu. Gestern wurde sie durch einen Antrag der Grünen-Fraktionssprecherin Christine Brach erneut Thema im Rat. Darüber, dass hier dringen etwas getan werden muss, war man sich fraktionsübergreifend schnell einig. Schließlich hatte das ein oder andere Ratsmitglied schon selbst einen vom Navigationsgerät fehlgeleiteten Lastwagen vor der Haustür stehen, der drohte, sich festzufahren. 145 Straßen sind von der doppelten Straßenbenennung betroffen – dass auch die Feuerwehr, der Rettungswagen oder Notarzt die falsche Adresse ansteuert, scheint so nur eine Frage der Zeit.

Während Bracht dafür plädierte, die Verwaltung damit zu beauftragen, eine umfassende und abschließende Lösung für dieses Problem zu erarbeiten, sprach sich Axel Osterberg, Fraktionsvorsitzender der CDU, dafür aus, dass zunächst der Ältestenrat nach geeigneten Lösungen suchen soll, die dann im Bauausschuss diskutiert werden. Gegen die Stimmen der Grünen, die den Umweg über den Ältestenrat als nicht notwendig ansahen, folgte der Rat mehrheitlich dem Antrag der Christdemokraten.


Auf Anfrage der SPD-Fraktion informierte Kämmerer Gerd Dresbach die Ratsmitglieder über die Situation der Asylbewerber in Reichshof. Aktuell sind der Gemeinde 80 Asylbewerber (55 Männer, zehn Frauen, 15 Kinder) zugewiesen, sie sind dezentral an insgesamt zwölf Standorten untergebracht. „Diese Zahl wird aufgrund der Quotenanpassung zum 1. Oktober nochmal steigen“, wusste Dresbach zu berichten und stellte klar, dass es auch in Reichshof an Wohnraum für Flüchtlinge mangelt. Derzeit prüft die Verwaltung verschiedene mögliche Lösungen, wie die Anmietung eines größeren Objekts oder die Aufstellung von Containern. Klar sei jedoch auch, dass die Verwaltungsmitarbeiter, von denen die Flüchtlinge hauptsächlich betreut werden, nicht mehr leisten können, als sie es aktuell tun.

Um der wachsenden Zahl der Asylbewerber gerecht zu werden, schlug Marlies Schirp (SPD) vor, Kirchen und Sozialverbände mit ins Boot zu holen. Bracht (Grüne) sprach sich für eine Zusammenarbeit mit den Reichshofer Standortlotsen der Kreisinitiative Weitblick aus. Sowohl bei Bürgermeister Rüdiger Gennies als auch bei seiner Stellvertreterin (SPD) Susanne Maaß stießen diese Vorschläge auf offene Ohren. Der Rathauschef regte die Bildung einer Arbeitsgruppe an, die diskutiert, wo die Gemeinde Hilfe bei der Bewältigung dieser Aufgabe bekommen kann. Einstimmig stimmten die Ratsmitglieder dem derzeit zu erwartenden Mehraufwand von 130.000€ für die Betreuung von Flüchtlingen und der Integration von Ausländern sowie dem Mehraufwand von 20.000€ für den Ausbau von Flüchtlingsplätzen in Übergangswohnheimen zu.

Rat kurz und kompakt

- Der Rat beschloss, die Bewerbung des Oberbergischen Kreises als LEADER-Region zu unterstützen

- Die Entscheidung darüber, ob die Aufgabe der kommunalen Abfallentsorgung weiterhin auf den Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV) übertragen werden soll, wurde vertagt, nachdem die Grünen gefordert hatten, das Thema zunächst in den politischen Gremien zu beraten und die FWO ankündigte, gegen die Übertragung an den BAV zu stimmen

- Die Ortsvorsteher Sigmar Kiupel (Denklingen), Elke Schöffer (Drespe), René Semmler (Wildbergerhütte), Anke Hafke-Schmitz (Brüchermühle) und Karl-Wilhelm Dohrmann (Sinspert) wurden verabschiedet. In ihr Ortsvorsteher-Amt eingeführt wurden Anja Theis (Brüchermühle), Alexander Becker (Denklingen), René Kauffmann (Sinspert), Markus Lutz (Wildbergerhütte), Ralf Oettershagen (Drespe), Hans Krämer (Eckenhagen), Guido Köllenbach (Heidberg), Markus Bechstein (Hunsheim), Dirk Lüschermann (Mittelagger) und Lars Dismann (Odenspiel)
WERBUNG