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LEADER soll ländliche Entwicklung vorantreiben

js; 1. Oct 2014, 11:46 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Kreisdirektor Jochen Hagt konnte rund 200 Besucher zur ersten LEADER-Konferenz für Oberberg-Süd begrüßen.
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LEADER soll ländliche Entwicklung vorantreiben

js; 1. Oct 2014, 11:46 Uhr
Oberberg - Der Oberbergische Kreis will sich um den Status einer LEADER-Region bewerben und so EU-Fördermittel für die ländliche Entwicklung erhalten - Gestern fand die erste Regionalkonferenz für den Südkreis und die Kreismitte statt.
Der Oberbergische Kreis möchte sich mit seinen Kommunen, in zwei Teilregionen unterteilt, um den Status einer LEADER-Region bewerben und den entsprechenden Wettbewerb für sich entscheiden.

LEADER ist ein Programm zur Umsetzung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums auf Landesebene und insofern Teil des Programms „Ländlicher Raum NRW 2014 bis 2020“. Nach einer erfolgreichen Bewerbung erhält die Region ein eigenes Förderbudget zur ländlichen Entwicklung sowie einen bevorzugten Zugang zu verschiedenen weiteren Fördermitteln. Damit können Projekte zu unterschiedlichen Themenfeldern mit vielen verschiedenen Partnern umgesetzt und entwickelt werden.

[In Gruppen wurden mögliche Projekte diskutiert.]

Um eine Bewerbung um den Titel LEADER-Region einreichen zu können, müssen die Regionen zunächst Projektvorschläge sammeln und eine sogenannte lokale Entwicklungsstrategie vorlegen. Bei der gestrigen Regionalkonferenz für den Kreissüden und die Kreismitte wurden erste Vorschläge besprochen und weitere Ideen gesammelt. Auf :metabolon konnte Kreisdirektor Jochen Hagt rund 200 Teilnehmer begrüßen, die sich für die Kommunen Bergneustadt, Gummersbach, Lindlar, Engelskirchen, Wiehl, Reichshof, Nümbrecht, Waldbröl und Morsbach einsetzten wollen. „Für ländliche Räume ist das LEADER-Verfahren wohl die einzige Chance in der Förderperiode bis 2020, um Fördermittel zur ländlichen Entwicklung zu generieren,“ so Hagt, der die verschiedenen Handlungsfelder für den Teilbereich vorstellte.



Die vier Schwerpunkte sind neben regionaler Attraktivität auch die Bereiche Leben, Lernen und Wirtschaften in der Region. Zu diesen Feldern wurden gestern in Gruppen Projektvorschläge erfasst und Konzepte entwickelt. Rege Diskussionen waren erwünscht, den Hagt betonte, dass die Bürger am besten wissen, was in ihrer Region gebraucht wird. „Es geht um das Netzwerken, um das Generieren von Projekten zur ländlichen Entwicklung. Im Netzwerken sind wir in Oberberg seit Langem erfahren und gut. Entwicklungsbedarfen sehen wir im Zeitalter des demografischen Wandels in ganz unterschiedlichen Bereichen“, erklärt der Kreisdirektor.




Das Netzwerken bezieht sich allerdings nicht auf den gesamten Kreis. Um die Wettweberbbedingungen erfüllen zu können, muss sich Oberberg mit zwei Teilbereichen bewerben. Zugelassen werden nur Regionen mit bis zu 150.000 Einwohnern, der Oberbergische Kreis hat aber knapp 280.000 Einwohner. Nun bewirbt man sich für Kreismitte/-süden sowie für den Kreisnorden, der eine Kooperation mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis eingehen soll. Ob man nach der Abgabe von Entwicklungsplan und Bewerbung im Februar, mit einer Ernennung im Mai rechnen kann, ist allerdings fraglich. Für Nordrhein-Westfalen (NRW) werden 70 Millionen € Fördermittel durch die EU sowie zwölf Millionen € durch das Land bereitgestellt. So können wahrscheinlich 23 bis 24 Regionen in NRW gefördert werden, bisher stehen aber etwa 40 Regionen auf der Bewerberliste.

Der Oberbergische Kreis hat auf seiner Internetseite Informationen zum LEADER-Förderprojekt zusammengestellt.

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