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Derschlag marschiert mit Wut im Bauch

pn; 28. Sep 2014, 20:49 Uhr
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Derschlag marschiert mit Wut im Bauch

pn; 28. Sep 2014, 20:49 Uhr
Oberberg - Strombach fehlt es in Aachen an Cleverness - Nümbrecht desolat zu Hause - Derschlag gewinnt sein Spitzenspiel, verliert aber einen Spieler - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga.
BTB Aachen – TV Strombach 32:27 (13:10)


Mit leeren Händen musste der TV Strombach die Heimreise aus der Kaiserstadt zu Aachen antreten. „Die Niederlage war verdient, wenn auch etwas zu hoch ausgefallen“, gratulierte TVS-Coach Maik Thiele den Gastgebern fairerweise zum Erfolg. Sein Team habe sich das Leben selbst schwer gemacht und zu häufig Nerven gezeigt. Dies machte sich bereits in der Anfangsphase bemerkbar. Dank guter Abwehrarbeit wurden zwar Bälle erobert, doch nach zwei verworfenen Gegenstößen lagen die Gastgeber schnell mit 4:1 (5.) in Front. „Wir werden einfach zu schnell nervös, wenn die ersten Würfe daneben gehen“, notierte Thiele nun mehrfach zu frühe Abschlüsse auf das BTB-Gehäuse. Einzig Torhüter Marek Wrobel war es zu verdanken, dass Aachen zum Pause nicht bereits deutlich führte.




Ein ähnliches Bild nach dem Seitenwechsel. Zwar stellte Strombach schnell den 12:13-Anschluss her, doch ein neuerlich verworfener Gegenstoß brachte die Gäste abermals in die Bedrouille. „Wir nutzen unsere Hundertprozentigen zu selten. Dadurch verliert man solche Spiele letztlich“, analysierte Thiele weiter. Beim 29:26 (57.) durfte der TVS zwar noch einmal Morgenluft schnuppern, nachdem Aachen in Unterzahl geriet. Doch diese Phase gewannen die Gastgeber sogar mit 3:0. Der letzte Strombacher Treffer war nur noch Kosmetik. „Wir haben uns nie aufgegeben, aber zu mehr hat es gestern einfach nicht gereicht“, hakte der Coach die Partie ab.


Strombach: Dominik Heimes (7), Frederic Burmeister (6), Nikola Szekely (4/3), Dennis Herrmann (3), Philip Schmitz, Felix Moddemann, Andras Csuka (je 2), Florian Panske (1).




SSV Nümbrecht – DJK Westwacht Weiden 19:27 (6:12).


Einen Abend zum Vergessen erlebte der SSV Nümbrecht gegen das Weidener Team von Drago Matijevic. „Wir hätten wahrscheinlich noch drei Stunden spielen können und es wäre nichts passiert. Mit Handball hatte das nicht viel zu tun, was wir gestern abgeliefert haben“, versuchte SSV-Coach Helge Janeck die Niederlage gar nicht erst schön zu reden. Sein Team habe der Verletzungsmisere seinen Tribut zollen müssen und verlor erstmals seit über einem Jahr wieder ein Heimspiel. „Das war sogar insgesamt der schlechteste Heimauftritt, den es unter meiner Regie hier gab“, so Janeck, der seiner Mannschaft daraus aber keinen Vorwurf machen wollte, denn die kämpferische Einstellung habe gestimmt.



Bis zum 3:4 (10.) blieb die Partie noch offen. Doch über 4:7 setzten sich die Gäste kontinuierlich ab und hatten bereits zur Pause einen ordentlichen Vorsprung erspielt, ohne dabei zu glänzen. „Gegen einen keineswegs überragenden Gegner haben wir uns über 40 Fehler erlaubt“, hätte Janeck den Statistikzettel irgendwann am liebsten in die Ecke geschmissen. Lediglich seine Torhüter lieferten ihre Normalform ab und verhinderten so ein höheres Debakel. „Die Enttäuschung ist jetzt zwar groß, aber dieses Spiel sollten wir schnell aus dem Kopf kriegen“, so Janeck abschließend.


Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (4), Daniel Funk (4/1), Arthur Gartung (3), Ilja Schattner (2), Harry Roth (2/1), Mirco Gröbner, Mario Weissner, Lukas Hemmersbach, Max Riegert (je 1).




TuS 82 Opladen – TuS Derschlag 27:32 (12:15).


Trotz des souveränen Erfolges war TuS-Coach Caslav Dincic nach dem Spitzenspiel in Opladen mächtig geladen. Allerdings nicht auf sein Team, dem er eine starke Leistung attestierte, sondern vielmehr auf die Ligakonkurrenz sowie die beiden Unparteiischen der Begegnung. „Wir sind weder ein selbsternannter Aufstiegsfavorit, noch der reichste Verein der Oberliga“, fehlt es Dincic an Respekt von Seiten anderer Vereine. „Wir wollen Handball spielen und das machen wir auch“, lebt Dincic zwar stets Professionalität vor, hatte vor Saisonbeginn aber ausdrücklich lediglich die Top Drei als Saisonziel ausgegeben. „Und da muss man dann gerade Teams wie Opladen, die mit uns auf Augenhöhe sind einfach schlagen“, so der Coach weiter.


Vielmehr ärgerte ihn allerdings die Schiedsrichterleistung im Spitzenspiel. „Ich habe mich wirklich gefreut als die Beiden in die Halle kamen, weil wir uns lange kennen, aber gestern war ich schwer enttäuscht“, wurmten ihn vor allem zwei roten Karten. Zunächst wurde der überragende TuS-Neuzugang Vladislav Vesseliniov, den Opladen nie in den Griff bekam, zehn Minuten vor Ende frühzeitig zum Duschen geschickt, nachdem eigentlich Michiel Lochtenbergh ein durchaus hartes Foul begangen hatte. Zudem kassierte Marko Cucic in der letzten Sekunde eine unnötige Rote Karte, die dem Rückraumshooter eine Sperre einbringen wird. „So was habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Da sehen die Schiedsrichter die Aktion nicht richtig und nehmen sich einfach unseren besten Spieler“, ärgerte Dincic vor allem die Bestrafung gegen Vesseliniov.


Handball wurde allerdings auch gespielt und das durchaus auf gutem Niveau. Auch ohne den nach wie vor angeschlagenen Lukas Bader setzte sich Derschlag nach ausgeglichener Anfangsphase bis zur Pause allmählich ab. Zwar hatte man Opladens Kreisläufer Hendrik Rachow weitestgehend im Griff, doch Marius Anger war auf Halbrechts ein steter Unruheherd. Aber auch der torgefährliche Shooter konnte nicht verhindern, dass Derschlag über 18:21 (40.) und 23:26 (50.) einem nicht mehr gefährdeten Sieg entgegen eilte. „Es war das erwartet schwere Spiel, das wir sehr gut gelöst haben“, freute sich Dincic zumindest über zwei Zähler.


Derschlag: Michiel Lochtenbergh, Marko Curcic (6), Vladislav Vesselinov (5), Alexandré Brüning (5/1), Gregor Pohl (5/2), Jonas Bergerhoff (4).


Ergebnisse und Tabelle
  
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