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Krimi à la SSV Nümbrecht

pn; 14. Sep 2014, 22:33 Uhr
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Krimi à la SSV Nümbrecht

pn; 14. Sep 2014, 22:33 Uhr
Oberberg - Das Team von Helge Janeck holt einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt - Derschlag nach souveränem Auftritt an der Tabellenspitze - Strombach ziert das Tabellenende - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga. (AKTUALISIERT)
TSV Bayer Dormagen II – TuS Derschlag 23:34 (10:17).


Wenn von einem durchaus kritikfreudigem Trainer wie Caslav Dincic nach einem Spiel kein schlechtes Wort über die Lippen kommt, muss seine Mannschaft etwas richtig gemacht haben. Und in der Tat lieferte der TuS Derschlag bei der Zweitligareserve aus Dormagen einen souveränen Auftritt ab. Zu keinem Zeitpunkt war der Sieg der Oberberger gefährdet. „Wir haben 60 Minuten lang diszipliniert gespielt, unsere Führung konsequent ausgebaut und uns vor allem keine Schwächephasen erlaubt“, verlebte der Übungsleiter einen ruhigen Abend auf seiner Bank. Aufbauend auf einer guten 6:0-Deckung mit einem nicht weniger gut aufgelegten Marvin Blech dahinter erspielten sich die Gäste zügig eine 5:3- (10.) und 10:5-Führung (20.).






Auch nach dem Seitenwechsel ließ der TuS nicht locker und diktierte das Geschehen über 25:16 (40.) weiter nach Belieben. Mittlerweile experimentierte Dincic auch mit einer 5:1-Variante, um Dormagens gefährlichsten Spieler Florian Feindt aus dem Spiel zu nehmen. „Beide Systeme haben sehr gut funktioniert“, freute sich der Coach. „Solche Spiele sind stets gefährlich. Letzte Saison haben wir uns noch sehr schwer gegen Dormagen getan, gestern waren wir aber hellwach und haben auch im Angriff gut kombiniert“, verteilte er aus einer starken Mannschaftsleistung heraus die Bestnoten an Marvin Blech und Michiel Lochtenbergh.


Derschlag: Michiel Lochtenbergh (9/4), Marco Curcic (6), Alexandré Brüning (5), Gregor Pohl, Philipp Pfeil, Jonas Bergerhoff (je 3), Christoph Haselbach Lukas Bader (je 2), Mathis Pötzsch (1).


SSV Nümbrecht – Pulheimer SC 22:22 (12:10).


„Wir waren klinisch tot, haben aber mit einer Energieleistung doch noch irgendwie einen Punkt geholt“, zollte SSV-Coach Helge Janeck seinem Team einmal mehr seinen ganzen Respekt. Denn was das Nümbrechter Publikum geboten bekam, verdiente zwar alles andere als das Prädikat Spitzenhandball, war dafür aber an Spannung kaum zu überbieten. 45 Minuten lang waren die Gastgeber die bessere von zwei schwachen Mannschaften. Während Nümbrecht sich aufgrund der angespannten Personalsituation von Anfang an auf einen harten Kampf eingestellt hatte, versuchten es die Gäste vor allem mit einer teils übertriebenen Härte. Als Erster bekam dies Björn Lefherz zu spüren, der mit einer Rückenprellung zur Pause in der Kabine bleiben musste. Bis zu jener 45. Minute war im Spiel der Hausherren davon aber noch nichts zu spüren. Im Gegenteil, der SSV führte und hatte bei doppelter Überzahl sogar die Möglichkeit die Partie zu entscheiden.


[Philip Winkler parierte den letzten Wurf mit seinem Gesicht, allerdings wahrscheinlich auf Kosten einer Gehirnerschütterung.]

Doch anstatt die Angriffe weiter konsequent zu fahren, verlor man die Übersicht und die Partie kippte zu Gunsten der Pulheimer Gäste zum 18:20 (50.) In einer weiter zerfahrenen Begegnung führte der PSC 22:20 75 Sekunden vor dem Abpfiff. „Zu diesem Zeitpunkt sind wir eigentlich tot, konnte sich Janeck aber auf drei seiner Akteure verlassen. Einer Winkler-Parade folgte der Anschlusstreffer von Arthur Gartung 30 Sekunden vor Ultimo. Und auch den letzten freien Wurf der Gäste parierte Winkler. Im Gegenzug erzielte der abermals überragende Kevin Schieferdecker den umjubelten Ausgleich Sekunden vor dem Ende.


„Obwohl Kevin 60 Minuten lang nur geschlagen wurde, ist er immer weiter dahingegangen, wo es weh tut“, sprach Janeck aber nicht nur bei seinem Goalgetter, sondern bei der gesamten Mannschaft von einer tollen Moral. Im Hinblick auf die kommenden Partien hat der Coach allerdings einige Sorgen mehr. Denn für das kommende Wochenende drohen gleich vier weitere Akteure auszufallen. „Ein toller Punktgewinn, den wir aber wahrscheinlich teuer bezahlt haben“, so Janeck abschließend.


Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (6), Mario Weissner (4), Björn Lefherz (3), Arthur Gartung, Mirco Gröber (je 2), Daniel Funk (2/2), Harry Roth, Lukas Hemmersbach, Ilja Schattner (je 1).


TV Strombach – HSG Rheinbach-Wormersdorf 27:34 (10:14).


Trotz der deutlichen Heimniederlage wollte TVS-Coach Maik Thiele seinem Team keine großen Vorwürfe machen. „Mit dieser Leistung hätten wir vergangene Woche gegen Nümbrecht auf jeden Fall gewonnen“, sah er eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Derby am ersten Spieltag. In der Defensive arbeitete seine Mannschaft trotz 34 Gegentreffern gut und auch mit der Offensive wollte Thiele nicht hart ins Gericht gehen. „Das war durchaus ansehnlich. Wir hatten eine Angriffseffektivität von über 50 Prozent. Das ist nicht herausragend, aber ein guter Wert“, so Thiele, der die Problemzone im eigenen Gehäuse und bei den Schiedsrichtern fand.


[Spielgestalter Peter Voiss wird dem TV Strombach in den kommenden Wochen aufgrund einer Borreliose fehlen.]

„Rheinbach hat sehr kräftesparend gespielt und sehr lange Angriffe gefahren, was die beiden Unparteiischen leider dauerhaft geduldet haben“, hätte Thiele gerne häufiger das passive Vorwarnzeichen gesehen. Dies sei jedoch nicht der Hauptgrund für die Niederlage gewesen, denn auch seine drei Keeper erwischten einen rabenschwarzen Tag. Gerade einmal sieben Bälle vermochte das Trio trotz guter Abwehrarbeit abzuwehren. „Es war frustrierend, was wir alles über Außen kassiert haben. Das können die Jungs definitiv besser“, analysierte der Coach die Partie, in der sich die Gäste über 4:4, 7:10, 16:21 und 18:25 kontinuierlich absetzten. Die Niederlage will er schnell abhaken und sich nun auf Dormagen konzentrieren: „Mund abwischen und weitermachen muss jetzt unsere Devise sein.“


Strombach: Philip Schmitz (7/3), Dennis Herrmann (5), Dominik Heimes (4/4), Frederic Burmeister, Nikola Szekeley (je 3), Simon Voiss, Andras Csuka (je 2), Florian Panske (1).
  


Ergebnisse und Tabelle


  
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