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Antrag abgelehnt: KGS darf nicht aufgelöst werden

lo; 11. Sep 2014, 13:40 Uhr
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Antrag abgelehnt: KGS darf nicht aufgelöst werden

lo; 11. Sep 2014, 13:40 Uhr
Bergneustadt - Behörde kippt Ratsbeschluss zur Auflösung der Katholischen Grundschule - nun muss neu diskutiert werden.
Kehrtwende in Bergneustadt: Die vom Rat beschlossene, jahrgangsweise Auflösung der Katholischen Grundschule auf dem Bursten ist vom Tisch. Die Bezirksregierung Köln hat den entsprechenden Antrag der Stadt Bergneustadt abgelehnt. Dabei stützt sich die Behörde auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster aus dem Jahr 2013, welches besagt, dass das Recht der Eltern auf eine religiöse Erziehung ihrer Kinder besonders zu berücksichtigen sei. Zwei Alternativen bleiben nach Angaben der Bezirksregierung übrig: Entweder wird die KGS eigenständig weitergeführt oder es wird ein Verbund mit der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule gebildet.

Der Antrag auf Auflösung war Ende Juni bei der Bezirksregierung eingegangen. Im August wurde der Stadtverwaltung signalisiert, dass er einer weiteren Erörterung bedürfe. Vergangene Woche waren Bürgermeister Wilfried Holberg und die zuständigen Mitarbeiter des Fachbereichs in Köln zu Gast – und erfuhren Überraschendes: „Die Grundlagen, die seinerzeit zum Ratsbeschluss führten, wurden von der Bezirksregierung gar nicht so eng gesehen“, erklärte Holberg gegenüber OA. Während des Gesprächs habe sich herausgestellt, dass eine Einzügigkeit oder kleinere Klassen durchaus vorstellbar seien. Bedenken der Bergneustädter Politik hinsichtlich der Zahl der Eingangsklassen oder der Lehrerversorgung hätten keine Rolle gespielt. „Offenbar steht die Wahlfreiheit der Eltern über allem“, so Holberg weiter.   

Vorgestern hatte man die Entscheidung schwarz auf weiß vorliegen, woraufhin Holberg die Leiterinnen der beiden Schulen auf dem Bursten, die Schulpflegschaft, den Förderverein und die Fraktionsvorsitzenden informierte. Der Bürgermeister will einen offenen und transparenten Dialog über die beiden im Raum stehenden Varianten in Gang setzen und eine „unsägliche Diskussion“ (Holberg) wie vor dem ursprünglichen Beschluss vermeiden. „Ich hoffe, dass wir die Sache zügig und einvernehmlich auf den Weg bringen“, betont Holberg, der als persönlichen Wunsch äußerte, dass Pragmatismus die Oberhand behalten möge.

In den kommenden Wochen ist die Politik gefragt, Vorschläge zu erarbeiten.  Möglichst bald soll eine Sondersitzung des Schulausschusses stattfinden. Kreisdechant Christoph Bersch, der sich zusammen mit Eltern und Lehrern für den Erhalt der Schule stark gemacht hatte, freut sich über die neueste Entwicklung. „Ich bin sehr froh, dass die Bezirksregierung den Elternwillen ernst nimmt und den Glauben in der schulischen Erziehung berücksichtigt.“ Seiner Einschätzung nach können in den kommenden beiden Schuljahren jeweils zwei Eingangsklassen gebildet werden. Der Kompromissvorschlag eines Verbundes sei weiterhin denkbar, die favorisierte Variante aber die eigenständige Weiterführung. „Die Elternschaft steht einhellig hinter der Schule“, so Bersch. Für weitere Gespräche mit Politik und Verwaltung stehe man zur Verfügung.
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