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„Dilettantische“ Posträuber vor Gericht

nh; 9. Sep 2014, 16:30 Uhr
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„Dilettantische“ Posträuber vor Gericht

nh; 9. Sep 2014, 16:30 Uhr
Oberberg - Drei Tage vor Weihnachten überfiel ein Geschwisterpaar in Reichshof-Denklingen die Postfiliale und erbeutete Bargeld und Paketmarken im Wert von über 2.000 € - Gestern wurde dem Duo in Waldbröl der Prozess gemacht.
Von Nils Hühn

Als „recht dilettantisch“ bezeichnete Waldbröls Amtsgerichts-Direktor Dr. Fabian Krapoth den Überfall eines Geschwisterpaares kurz vor Weihnachten 2013. Die damals 29-jährige Angeklagte betrat mit einer Sturmhaube vermummt die Postfiliale in Reichshof-Denklingen und forderte die Angestellte unter Vorhalt einer nicht geladenen Softair-Pistole die Herausgabe von Bargeld. Die Angestellte händigte ihr daraufhin 1.100 € in Scheinen und Münzen sowie Paketmarken im Wert von 1.380 € aus. Die Frau flüchtete aus der Filiale und stieg in das von ihrem 27-jährigen Bruder gesteuerten Fluchtwagen. „Auf dem Beifahrersitz saß die Tochter der Angeklagten“, schilderte Dr. Krapoth die kuriose Flucht.

Ein Passant hatte sich das Kennzeichen gemerkt und so konnte die Polizei die beiden Räuber schnell ermitteln. Nicht einmal eine Stunde nach dem Überfall wurde der Wagen angehalten und die Beute sichergestellt. Gestern fand vor dem Amtsgericht Waldbröl die Verhandlung statt. Richter Carsten Becker verurteilte den Fluchtwagenfahrer wegen Beihilfe zu acht Monaten auf Bewährung. Da die Verteidigung der Angeklagten erklärte, dass die mittlerweile 30-Jährige eine schwere psychologische Erkrankung habe, wird nun erst ein Gutachten erstellt, ob die Frau überhaupt schuldfähig ist. Mit einem Urteil ist erst in einigen Monaten zu rechnen, so Dr. Krapoth.

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