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VfR nach tollem Comeback im Finale

lo; 9. Sep 2014, 22:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Markus Möller (re.) hatte den FV Wiehl in Führung gebracht, doch nach dem Anschlusstor von Tim Kappe (li.) war der VfR Wipperfürth das entschlossenere Team.
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VfR nach tollem Comeback im Finale

lo; 9. Sep 2014, 22:00 Uhr
Oberberg - Der VfR Wipperfürth zieht ins Kreispokal-Endspiel ein und verhindert Wiehls Final-Hattrick, nachdem die Gastgeber bereits mit 2:0 geführt hatten.
FV Wiehl - VfR Wpperfürth 3:4 (2:2).


Der VfR Wipperfürth hat dem favorisierten Landesligisten aus Wiehl die erste Heimniederlage seit einem halben Jahr beigebracht und sich für das Kreispokal-Endspiel am 3. Oktober in Untereschbach qualifiziert. Die Freude über den Coup war Trainer Norbert Scheider deutlich anzumerken: „Wir haben nach dem Rückstand super in das Spiel zurückgefunden. Die zweite Halbzeit gehörte ganz klar uns. Wir haben gut kombiniert und waren läuferisch ausgezeichnet unterwegs.“ Auf Seiten des letztjährigen Finalisten und Pokalsiegers von 2012 herrschte indes Tristesse pur. Mit Alexander Küsters, der sogar ins Krankenhaus gebracht werden musste, Dominik Knotte und Jonathan Noß verletzten sich drei Leistungsträger schwer.


[Alexander Küsters (re.) im Duell mit Julian Schmitz.]

„Deshalb ist das Ergebnis völlig zweitrangig. Für die Jungs tut es mir unheimlich leid“, erklärte Coach Ingo Kippels, der aber nicht nur wegen der personellen Negativmeldungen konsterniert war. „Mit Teilen der Aufstellung und den Wechseln lag ich heute falsch. Das nehme ich auf meine Kappe. Nach der Führung sind wir arrogant und überheblich aufgetreten und haben viel zu wenig investiert“, kritisierte er die Einstellung einiger seiner Akteure. „Wir hatten den Finaleinzug nicht verdient.“ Dabei sah zu Beginn alles danach aus, als ob sich der Landesligist durchsetzen würden. Wiehl machte ordentlich Dampf und initiierte vor allem über den starken Küsters gefährliche Angriffe.

Nachdem er zunächst am 52-jährigen Torwart-Urgestein Hubert Kowalski, der für den gesperrten Tobias Kapellen zwischen den Pfosten stand, gescheitert war (6.), bereitete Küsters das 1:0 von Markus Möller mustergültig vor. Kurz darauf konnte Franco Lemke eine Unaufmerksamkeit in der FV-Abwehr nicht nutzen (15.), Küsters fand erneut in Kowalski seinen Meister (24.). Anschließend baute Luca Dwertmann den Vorsprung mit einem Kopfballtreffer aus. Eine weitere Gelegenheit von Lemke verpuffte (33.), bevor eine Ecke seines Bruders Norman zum Anschlusstor führte. Tim Kappe drosch die Kugel per Direktabnahme in die Maschen. Wenige Sekunden später spielten sich der Bezirksligist auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch. Tim Schulte fand Franco Lemke, der den Ball ins lange Eck köpfte – 2:2.



[Auch der VfR überstand die Partie nicht ohne Verletzungssorgen: Daniel Buchmüller (li.) hier gegen Thorben Riske, musste bereits in der ersten Halbzeit ausgewechselt werden.]

Nach dem Seitenwechsel stand Kowalski abermals im Mittelpunkt, als er einen Kopfball von Max Jeschonnek wegfischte (47.). Das vermeintliche 2:3 von Franco Lemke wurde fälschlicherweise wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (50.). Der VfR fasste mit jeder gelungenen Aktion mehr Mut und entschied fortan das Gros des Zweikämpfe für sich, wodurch das Kombinationsspiel der Gastgeber gänzlich zum Erliegen kam. In den direkten Duellen war nun ordentlich Feuer drin, es kam echte Pokalstimmung auf. Küsters verletzte sich derweil ohne gegnerische Einwirkung. Einer ersten Diagnose zufolge zog er sich einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zu.


[Markus Möller (Nummer 20) sorgte für das 1:0.]

Die Kippels-Truppe war völlig von der Rolle und bekam die Kurve nicht mehr, obwohl Waldemar Kilb die Riesenchance zur neuerlichen Führung besaß – wieder war bei Kowalski Endstation (76.). „Hubert hat bärenstark gehalten“, lobte Scheider seinen Routinier. Absolut sehenswert war das 2:3: Nils Ostermann nahm aus 25 Metern genau Maß und schweißte das Spielgerät in den Knick. Christopher Dreiner legte mit mehr Raffinesse, aber genauso erfolgreich nach: Er überwand den etwas zu weit vor dem Kasten stehenden Lukas Hoffmann mit einem überlegten Heber. Damit war die Partie gelaufen und die Gäste hätten das Resultat durch Franco Lemke (90./90.+6) noch in die Höhe schrauben können. Max Jeschonneks Freistoß zum 3:4 in der vorletzten Minute der Nachspielzeit bedeutete lediglich Ergebniskosmetik.

Am Mittwochabend tragen der TV Herkenrath und der Heiligenhauser SV das zweite Halbfinale aus. Die beiden Finalteilnehmer sind für den FVM-Pokal gesetzt, der dritte Starter auf Verbandsebene wird im Spiel um Platz drei ermittelt.
  
Torschützen
1:0 Markus Möller (9. Alexander Küsters), 2:0 Luca Dwertmann (29. Christoph Roth), 2:1 Tim Kappe (42. Norman Lemke), 2:2 Franco Lemke (43. Tim Schulte), 2:3 Nils Ostermann (78.), 2:4 Christopher Dreiner (85.) 3:4 Max Jeschonnek (90.+7 Freistoß).
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