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Nümbrecht ringt Strombach nieder

pn; 7. Sep 2014, 14:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Kevin Schieferdecker war der überragende Mann auf dem Feld und traf aus allen Lagen.
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Nümbrecht ringt Strombach nieder

pn; 7. Sep 2014, 14:30 Uhr
Oberberg - Strombach gibt den Sieg gegen Nümbrecht in den letzten zehn Minuten aus der Hand - Souveräner Derschlager Auftakt. „'Sportsbar Lutter' präsentiert die Handball-Oberliga“


TV Strombach - SSV Nümbrecht 22:24 (12:13).


„Ich muss meinem Team ein Kompliment aussprechen. Wir haben aus unseren Mitteln das Optimale herausgeholt“, zollte SSV-Coach Helge Janeck nach 60 nervenaufreibenden Minuten seiner Mannschaft seinen Respekt. In einem von zwei guten Defensivreihen dominierten Derby waren es die letzten zehn Minuten, die die Entscheidung brachten. Denn bis zur 50 Minute sah es nicht unbedingt nach einem Sieg der Gäste aus, die mit Michael Fuchs eine überraschende Trumpfkarte ausspielten. Nümbrecht begann zwar gut und lag zunächst auch beständig mit einem bis drei Treffern in Führung, wirklich abzusetzen vermochte sich die Mannschaft von Helge Janeck im ersten Durchgang aber nie.



[Dominik Heimes sucht Sebastian Raymund am Kreis.]

Dabei haderte TVS-Trainer Maik Thiele zunächst sogar noch mit seiner Defensive. „Wir wussten natürlich um die Schwächen beim SSV durch den Ausfall von Stefan Ufer. Dass wir uns dann aber nicht an Absprachen halten, indem wir Kevin Schieferdecker frühzeitig attackieren wollten, ist unverständlich“, musste er bereits vor dem Seitenwechsel zahlreiche Treffer des Halben mitansehen. Dementsprechend orderte Thiele nach dem Wiederanpfiff der guten Schiedsrichter Peter Voiss als Indianer vor die Deckung, um die Kreise Schieferdeckers einzuengen. Ein taktisches Mittel, das einschlug. In der 40. Minute ging Strombach erstmals in Führung, verpasste es nun aber auch mehrfach sich weiter abzusetzen.


Bis zum 22:20 (50.) hatten die Gastgeber das Geschehen trotzdem im Griff. „Wenn wir dann aber in den letzten zehn Minuten kein Tor mehr werfen, dürfen wir uns auch nicht beschweren“, haderte Thiele nun mit der Abschlussquote seines Teams. „Wir haben genauso gespielt, wie ich mir das vorstelle. Die Außen wurden gut in Szene gesetzt, aber dann müssen wir auch einfach mal das Tor treffen“, so der Coach weiter. Während seine Schützen allerdings versagten, drehte der SSV abermals die Partie und setzte mit einem fulminanten letzten Schieferdecker-Wurf ein Ausrufezeichen unter den Auswärtssieg.


[Helge Janeck zog den Hut vor der kämpferischen Leistung seines Teams.]

„Eigentlich haben wir unvedient verloren, aber Nümbrecht war einfach den entscheidenden Tick cleverer als wir“, hofft Thiele, dass sein Team nicht zu oft solches Lehrgeld zahlen muss. Janeck lobte seine Truppe dagegen überschwänglich: „Strombach ist mit sehr viel Selbstbewusstsein aufgetreten, wir haben aber dagegen gehalten!“ Bestes Beispiel war Björn Lefherz, den selbst eine Platzwunde am Kopf nicht aufhalten konnte und der schließlich mit einem kleinen 'Turban' die Partie beendete. „Das war ein Sieg des Willens“, so Janeck abschließend.


Strombach: Philip Schmitz (6/1), Dennis Herrmann (5), Dominik Heimes (4/1), Andras Csuka (2), Nikola Szekeley (2/2), Frederic Burmeister, Jannes Pulla, Peter Voiss (je 1).


Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (8), Daniel Funk (6/5), Mirco Gröbner, Michael Fuchs (je 3), Björn Lefherz (2), Mario Weissner, Arthur Gartung (je 1).




TuS Derschlag – HSG Rheinbach-Wormersdorf 23:19 (14:9).


Regelrecht begeistert zeigte sich TuS-Coach Caslav Dincic von den ersten 45 Minuten seiner neuformierten Mannschaft. „Das war schon richtig gut“, lobte er vor allem seine Defensive mit dem bärenstark Max Hamers dahinter. Obwohl die Hausherren ohne gelernten Kreisläufer antreten mussten, funktionierte das Spielsystem schon hervorragend. Rheinbach lief von Anfang an der Musik hinterher, während Derschlag das Geschehen diktierte. Bereits zur Pause hatten die Gastgeber ein souveränes 14:9 erspielt. Gerade den TuS-Rückraum um den klug Regie führenden Michiel Lochtenbergh bekamen die Gäste nie in den Griff.


[Michael 'Mucki' Fuchs bestritt sein erstes Spiel seit drei Jahren, war aber sofort ein Aktivposten beim SSV.]

Die stärkste Phase hatte der TuS aber nach dem Seitenwechsel. Bis zum 19:10 (42.) ließen die Hausherren lediglich einen Gegentreffer zu. Bauchschmerzen bereitete Dincic dann allerdings die letzte Viertelstunde, nachdem Jacques Martel verletzt ausgefallen war und man sich von einigen Schiedsrichterentscheidungen aus dem Konzept bringen ließ und im Angriff ein ums andere Mal die falsche Entscheidung traf. „Am Ende haben wir etwas panisch agiert“, sprach er von einem letztlich zu knapp ausgefallenen Sieg, der aber völlig verdient gewesen sei. Neben Hamers und Lochtenbergh verdienten sich die beiden Halben Alexandre Brüning und Lukas Bader die Bestnoten.


Derschlag: Alexandre Brüning (7), Lukas Bader (5), Michiel Lochtenberg (4/3), Gregor Pohl, Jonas Bergerhoff (je 3), Marko Curcic (1).


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