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Schnitzler will den nächsten Schritt machen

nh; 11. Aug 2014, 12:40 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Der 18-jährige Oliver Schnitzler will die nächste Stufe in seiner Fußball-Laufbahn nehmen und die Nummer eins beim Zweitligisten VfR Aalen werden.
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Schnitzler will den nächsten Schritt machen

nh; 11. Aug 2014, 12:40 Uhr
Gummersbach - Nach dem Triumph bei der U19-Europameisterschaft will sich Oliver Schnitzler nun bei seinem neuen Klub VfR Aalen in der 2. Bundesliga durchsetzen - OA sprach mit dem Torwarttalent aus Gummersbach.
Von Nils Hühn

Den 31. Juli 2014 wird Oliver Schnitzler nie mehr vergessen. An diesem Tag gewann er mit deutschen U19-Fußball-Nationalmannschaft die Europameisterschaft (OA berichtete). Sein erster großer internationaler Titel. „Aber eigentlich ist alles beim Alten geblieben“, spürt der 18-Jährige keine großartigen Veränderungen durch den Titel. Lediglich das Medieninteresse stieg gewaltig. Einige Zeitungen zogen schon Parallelen zum neuen Fußballer des Jahres Manuel Neuer und Schnitzler musste in den Tagen nach dem Triumph von Budapest zahlreiche Interviews geben. Eigentlich wollte der Torwart direkt nach dem Titel in die Heimat zu seiner Familie, aber erst einmal musste er in Aalen die zahlreichen Interview-Anfragen abarbeiten.

Die wenigen Tage mit seiner Freundin Sina bei seiner Familie in Gummersbach genoss der Torwart dann ausgiebig. Zwar wurde er auch hier immer wieder auf seinen Erfolg angesprochen und durfte sich als erster Fußballer in das Goldene Buch der Handballstadt eintragen (OA berichtete), aber es blieb auch Zeit, um einfach mal ein Eis essen zu gehen. Diese Bodenständigkeit und Familienverbundenheit imponierte auch Bürgermeister Frank Helmenstein, der den Europameister vergangene Woche das erste Mal traf.


[Viele Ehrungen und Medientermine standen für Schnitzler auf dem Programm. Vergangene Woche trug er sich ins Goldene Buch seiner Geburtsstadt Gummersbach ein.]

Mittlerweile hat auch Schnitzler den Erfolg realisiert und nach der Ehrung am vergangenen Freitag beim ersten Zweitliga-Heimspiel der Aalener ist der 18-Jährige wieder im Alltagstrott angelangt. Heute steigt der Torwart ins Mannschaftstraining ein. „Ich will mich hier durchsetzen. Mein nächstes Ziel ist es, Stammspieler zu werden“, kündigt der ehrgeizige Schlussmann einen harten Konkurrenzkampf an. Druck will er sich dabei nicht machen und hat sich keine Frist gesetzt, bis wann er die Nummer eins in Aalen sein will.

Obwohl er auch in der 3. Liga schon mit seinen jungen Jahren einen Stammplatz erhalten hätte, will sich Schnitzler in Aalen beweisen und hier den Durchbruch im Seniorenfußball schaffen. Sein Ausbildungsverein Bayer Leverkusen hat sich sicherheitshalber eine Rückkaufoption für eines der größten deutschen Torwarttalente gesichert. Sein Vertrag beim VfR läuft über drei Jahre. In Aalen fühlt sich Schnitzler schon pudelwohl. Gemeinsam mit seiner Mutter Monika hat er eine Wohnung gefunden. „Ich habe hier ein sehr hohes Ansehen, das nach der Europameisterschaft noch einmal gestiegen ist“, genießt er die Anerkennung, will sich aber keineswegs darauf ausruhen.

Ab sofort gilt seine volle Konzentration dem Fußball. Daher ruht seine bei Bayer begonnene Ausbildung vorerst. „Ich bin jetzt Fußballprofi“, berichtet der 18-Jährige mit einem Schmunzeln, denn dieser wahrgewordene Traum fühlte sich für Schnitzler erst einmal merkwürdig an. „Ich werde jetzt komplett durchziehen, will mich durchsetzen und mit Aalen den Klassenerhalt schaffen“, so Schnitzler. Nebenbei verfolgt er aber auch immer das Geschehen in seiner Heimat. „Über Oberberg-Aktuell bin ich immer gut über den SV Frömmersbach informiert“, wünscht er seinem Heimatverein für die anstehende Saison alles Gute und den Aufstieg in die Kreisliga A. Sobald er Zeit, wird auch wieder bei seinen Freunden am Spielfeldrand stehen. Vielleicht bald nicht nur als U19-Europameister, sondern auch Stammspieler eines Zweitligisten.
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