Morsbach - Nach der Zittersaison möchte Trainer Holger Jungjohann in der kommenden Spielzeit von diesen Erfahrungen profitieren und mit dem SV Morsbach rechtzeitig den Klassenverbleib in trockene Tücher bringen - Sechs Stammkräfte müssen ersetzt werden.

Von Jürgen Lorenz

„Wir wollen beweisen, dass wir keine Fahrstuhlmannschaft sind“, hatte Trainer Holger Jungjohann vor der letzten Saison den Klassenverbleib als Minimalziel ausgegeben. Letztlich schrammte man erst an den letzten beiden Spieltagen an einem möglichen direkten Wiederabstieg vorbei und sicherte sich den 13. Tabellenplatz, der das erste freie Ticket zur Ligazugehörigkeit garantierte, erst am allerletzten Spieltag. „Wir haben unnötig viele Punkte liegen lassen“, ärgerte sich Jungjohann vor allem über die unnötige Niederlage am vorletzten Spieltag gegen den direkten Konkurrenten aus Ründeroth. „Da habe ich mich maßlos geärgert. Aber letztlich hat sich die Mannschaft doch noch am eigenen Schopf aus dem Sumpf herausgezogen und sich verdient die Ligazugehörigkeit gesichert“, hatte der Morsbacher Coach eigentlich die ganze Serie über daran keinen Zweifel. „Ich war mir sicher, dass wir das schaffen“, hatte er seine Mannen trotz vieler personeller Nackenschläge immer wieder aufgebaut.

Kommen und Gehen

„Die Leader sind weggebrochen“, will Jungjohann gar nichts schönreden. Der spielende Co-Trainer Serdar Aslan (Studium) hinterlässt ebenso eine Lücke wie Benjamin Höfer, der ebenfalls ein Studium aufnehmen wird. „Je nachdem wo das sein wird, wird er aber vielleicht doch noch wieder für uns auflaufen können“, hat der Morsbacher Coach hier die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Die alten Hasen Kai Klemmer und Tim Zimmermann werden höchstens noch im Notfall zur Verfügung stehen, bei Wolfgang Bölte hofft Jungjohann noch auf den Rücktritt vom Rücktritt. Mehmet Arsanoglu sucht dagegen sein Glück beim Neu-Landesligisten TuS Homburg-Bröltal.

Sebastian Schneider sollte mit seiner Landesliga-Erfahrung eigentlich für die nötige Ruhe im Abwehrverbund sorgen. Der ehemalige Spieler der DJK Friesenhagen zog es allerdings vor, sich doch anderweitig zu orientieren. Von Angreifer Dimitrij Pouliardi hält Jungjohann große Stücke. „Er geht dahin, wo es weh tut.“ Dominik Klein und Kostas Zikas aus der eigenen Reserve haben sich bereits in der letzten Saison durch etliche Einsätze für höhere Aufgaben empfohlen und stoßen nun fest zum Kader. Marc Roser, Lucca Gerhards und Mustafa Tunca kommen aus der eigenen Jugend. Ein junger Mann für die Außenbahn schloss sich erst kurzfristig den Kickern aus der Republik an. Nerfid Trnka kommt aus der A-Jugend des SSV Bergneustadt.


[Holger Jungjohann will nicht schon wieder zittern.]

Die Mannschaft

Holger Jungjohann hat in der Vorbereitung bereits viel experimentiert und wird auch bis zum Saisonstart noch weiter testen. „Wir müssen die erfahrenen Spieler ersetzen und als Mannschaft reifen“, will er nicht direkt zu Beginn Schiffbruch erleiden. Mit Stürmer Kevin Schneider wurde bereits ein etatmäßiger Angreifer in die Abwehrformation berufen. Er soll zusammen mit Torhüter Gabriel Joos die Abwehr ordnen. Auf der Sechserposition sind wohl Björn Schumacher und der neue Kapitän Johannes Schuh gesetzt. Davor agiert mit Kevin Reifenrath der neue Ideengeber im Mittelfeld. „Er kann den tödlichen Pass spielen.“ An der Viererkette wird nicht gerüttelt. Aber welches System Jungjohann letztlich spielen lässt, ist noch offen. „Wir können mit einem 4-3-2-1 oder einem 4-4-2 spielen. Ich gehe davon aus, dass wir uns mehr auf das Konterspiel konzentrieren werden. Wir wollen in jedem Fall hinten drin erst einmal stabil stehen.“

Insgesamt müsse jeder in seinem Team lernen, mehr Verantwortung zu übernehmen. „Wir werden uns nicht großartig an anderen orientieren, sondern den Fokus auf uns legen. Letztlich muss jeder Gegner gespielt werden. Die anderen Mannschaften interessieren mich nicht“, will Jungjohann vor allem das Selbstvertrauen seiner Schützlinge fördern.

Saisonziel

Einen einstelligen Tabellenplatz wünscht sich der Morsbacher Übungsleiter.
Allerdings weiß er auch um die Schwere der Aufgabe. „Eine echte Hausnummer“, sieht er ein großes Stück Arbeit darin, dieses Ziel zu erreichen. Insgesamt sieht er die Liga als stärker an als noch im Vorjahr. Die drei Aufsteiger aus Hohkeppel, Altenberg und Vilkerath werden alle in der Klasse bestehen, ist er sich sicher. Hohkeppel sieht er zudem als einen der möglichen Titelanwärter. Den SV Refrath und die SpVgg. Holpe -Steimelhagen sind hier nach Jungjohanns Meinung die beiden größten Mitstreiter. „Holpe ist für mich der Topfavorit“, traut er dem Lokalrivalen sogar den ganz großen Sprung zu.



[Der SVM Morsbach darf viele Neuzugänge begrüßen.]

Zugänge
Dominik Klein (eigene Reserve), Kostas Zikas (eigene Reserve), Sebastian Schneider (DJK Friesenhagen), Dimitrij Pouliardi (SV Hermesdorf), Marc Roser (eigene Jugend), Lucca Gerhards (eigene Jugend), Mustafa Tunca (eigene Jugend), Nersid Trnka (SSV Bergneustadt/A-Jugend).

Abgänge
Tim Zimmermann (hört auf), Serdar Aslan (Studium), Benjamin Höfer (Studium), Kai Klemmer (tritt kürzer), Mehmet Arslanoglu (TuS Homburg-Bröltal), Wolfgang Bölte (tritt kürzer).

Der Kader

Tor
Gabriel Joos, Marc Roser.

Abwehr
Daniel Höfer, Sebastian Huhn, Christian Nebeling, Lars Zimmermann, Patrick Weizen, Kevin Schneider,  Kostas Zikas.

Mittelfeld
Kevin Reifenrath, Fabian Schmidt, Björn Schumacher, Aaron Weber, Johannes Schuh, Mustafa Tunca, Domenik Klein, Nerfid Trnka.

Angriff
Sascha Gossmann, Dimitrij Pouliardi, Lucca Gerhards.

Trainer
Holger Jungjohann

Co-Trainer
Maik Greb

Torwarttrainer
David Buchen

Betreuer
Torsten Dunst

Sportlicher Leiter
Benjamin Schneider.