Oberberg - Mit einem ungefährdeten 35:29-Sieg über Spanien zieht die deutsche U20-Handball-Nationallmannschaft ins Finale der Europameisterschaft in Österreich ein - Simon Ernst starker Abwehrorganisator.

Von Nils Hühn

U20-Handball-Europameisterschaft

Halbfinale

Deutschland – Spanien 35:29 (19:13)

Mit unglaublicher Leichtigkeit spazierte der deutsche Handball-Nachwuchs gestern Abend ins Finale der U20-Europameisterschaft in Österreich. Gegner Spanien hatte über die komplette Spielzeit keinerlei Möglichkeiten, der Partie den eigenen Stempel aufzudrücken. Zu sicher stand die Abwehr der DHB-Auswahl um Defensivorganisator Simon Ernst, der seit diesem Sommer im Trikot des VfL Gummersbach aufläuft. Im Angriff waren die DHB-Junioren auch sehr effektiv und kamen durch zahlreiche Tempogegenstöße zu einfachen Treffern.


[Trotz seiner Roten Karte hatte Paul Drux gut lachen, da er morgen mit Deutschland um den Titel spielen wird.]

„Wir haben das Spiel von Anfang an dominiert und keine Zweifel an einem Weiterkommen gelassen“, erklärte Paul Drux. Der 18-Jährige handelte sich aber nach dem Blitzstart (7:2-Führung) zwei schnelle Zeitstrafen ein und wurde fortan von DHB-Coach Markus Baur in der Abwehr nicht mehr eingesetzt, damit er weiterhin im Angriff die Strippen ziehen konnte. In der 45. Minute sah er dennoch nach einem Wechselfehler die dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte. „Wir sind stark in beide Halbzeiten gestartet und haben den Spaniern den Zahn gezogen. Durch unsere gute Abwehr konnten wir unser Tempospiel aufziehen und den Gegner auf Abstand halten“, erklärte Simon Ernst das simple Erfolgsgeheimnis.


[Simon Ernst (links) kristallisiert sich immer mehr als Abwehrchef heraus.]

Nachdem die deutsche U20 im zweiten Durchgang schnell mit zehn Toren führte, gab Baur auch seiner zweiten Garnitur viele Spielanteile und konnte seine Stammkräfte für das Finale gegen Schweden schonen. Dennoch reichte es zu einem klaren und ungefährdeten 35:29-Erfolg. Mit dem Einzug ins Endspiel schafften Drux und Ernst auch die Qualifikation für die U21-WM im kommenden Jahr. Dieses Jahr will das Duo aber erst einmal die Europameisterschaft gewinnen. Die beiden erwarten gegen Finalgegner Schweden ein Spiel auf Augenhöhe. „Wir haben schon zwei Spiele gegen Schweden gewonnen, jedoch sehe ich uns nicht als Favorit, denn ein Finale hat seine eigenen Gesetze“, so Drux. Das Endspiel wird am Sonntag um 18 Uhr angepfiffen morgige und wieder per Livestream übertragen.

Deutschland: Maier, Rudeck; Kunkel (9), Kohlbacher (6), Suton (5), Ernst (4), Kastening (4), Wiede (4), Drux (2), Hausmann (1), Baumgärtner, Emanuel, Engels, Tom Spieß, Lars Spieß, Wiederstein

Spielplan

Finale
3. August: Schweden – Deutschland (18 Uhr)

Halbfinale
Dänemark – Schweden 24:25
Deutschland – Spanien 35:29

Hauptrunde Gruppe II
Deutschland – Schweden 28:25
Österreich – Slowenien 22:30
Slowenien – Deutschland 25:28
Schweden – Österreich 34:30

1. Deutschland 6 Punkte, 84:77 Tore
2. Schweden 4 P., 87:85 T.
3. Slowenien 2 P., 82:78 T.
4. Österreich 0 P., 79:92 T.

Gruppe C
Deutschland – Slowakei 32:18
Österreich – Weißrussland 25:23
Weißrussland – Deutschland 24:36
Slowakei – Österreich 24:27
Deutschland – Österreich 28:27
Slowakei – Weißrussland 28:27.

1. Deutschland 6 Punkte, 96:69 Tore
2. Österreich 4 P., 79:75 T.
3. Slowakei 2 P., 70:86 T.
4. Weißrussland 0 P., 74:89 T.