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Wikinger erobern Bevertalsperre

js; 31. Jul 2014, 09:37 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Der gefallenen Wikingerchef „Earl Sven“ wurde feierlich ins Walhalla geschickt. Sein Sohn und Nachfolger Gunnar wird im Sommerlager für Aufregung sorgen.
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Wikinger erobern Bevertalsperre

js; 31. Jul 2014, 09:37 Uhr
Oberberg – 430 Kinder und Jugendliche nehmen am diesjährigen Sommerlager des Forums Wiedenest teil – Die Freizeit startete an der Bevertalsperre, bevor die Wikinger heute ins Zeltlager nach Wipperfürth-Ommerborn vorrücken.
Rund 430 Kinder und Jugendliche haben in diesem Jahr ihren Rucksack gepackt, um am Sommerlager (SOLA) des Forums Wiedenest teilzunehmen. Seit Anfang der 1990er Jahre bietet das christliche Werk ein Ferienprogramm mit wechselndem Themenschwerpunkt an. Diesmal dreht sich alles um die Wikingerwelt. Eine Woche lang tauschen die Teilnehmer ihr gewohntes Leben mit Computer und Co. gegen Freiheit und Lagerfeuer. In Wipperfürth-Ommerborn kampieren sie in 50 Zelten und Holzbauten und eifern dem Leben der Nordmänner nach.


[Die Flöße werden nur für einen kleinen Teil der Reise genutzt. Den Großteil des Weges legen die Teilnehmer zu Fuß zurück. Sie werden morgen im Zeltlager erwartet.]
  
Die Gruppe der Teens hat den Ausflug in die Wikingerwelt bereits absolviert. Gestern machten sich auch die Neun- bis 13-Jährigen auf den Weg. Wie bei „Wickie und die starken Männer“ hieß es Nachdenken, Tüfteln und auf zum Schiffbau. Die Schiffe fielen dann doch etwas kleiner aus und wurden mithilfe eines Bausatzes konstruiert. Die selbst gebauten Flöße konnten sich dennoch sehen lassen.

Bevor der Wikingernachwuchs in See stechen konnte, mussten er sich noch von seinem alten Anführer verabschieden. „Earl Sven“, im wahren Leben auch als Tobias Wegener bekannt, wurde die letzte Ehre erwiesen. Der gefallene Krieger wurde vom Fährmann nach Walhalla gebracht und durch seinen Sohn Gunnar (Ruben Turbanisch) ersetzt. Gemeinsam mit seiner Braut (Luisa Spelthann) wird er während der Freizeit für Spannung, Intrigen und jede Menge Aufregung sorgen.


Die heidnischen Traditionen der Wikinger werden zwar während des SOLA thematisiert, das christliche Gedankengut steht aber im Mittelpunkt. Die nordischen Seeleute dienen vielmehr als Leitmotiv und Angriffspunkt. Die Stärke und Macht der Wikinger werden hinterfragt und für Diskussionen genutzt. „Wir vermitteln die christliche Botschaft, dass uns der Glaube an Gott stark macht. Es gibt aber keinen Zwang, wir wollen nur die Alltagsrelevanz aufzeigen“, erklärt SOLA-Leiter Viktor Klassen.


[Neele Scholz, Ruben Turbanisch und Luisa Spelthann begleiten die Lagerspiele mit schauspielerischem Talent.]

Gemeinsam mit Jungschar-Mitarbeitern des Forum Wiedenest haben die SOLA-Leiter Viktor Klassen und Christine Hüther ein umfangreiches Erlebnisprogramm mit Lager- und Aktionspielen ausgearbeitet. Bei der Umsetzung werden sie von etwa 260 ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. Eine Woche Freizeit bedeutet nicht nur einen enormen logistischen Aufwand, sondern auch viel Verantwortung. Für Klassen, der seit 2007 dabei ist, lohnt sich das Mammutprojekt aber jedes Mal: „SOLA ist vom Aufwand her eigentlich unvernünftig. Es ist aber jedes Mal etwas ganz Besonderes und es macht Spaß. Mich begeistert, dass die jungen Leute, die sich als Betreuer beteiligen, Verantwortung übernehmen und nicht nur Aufgaben übertragen bekommen.“


Die Sommerlager des Forum Wiedenest gelten deutschlandweit als Modell für erlebnisorientierte Kinder- und Jugendarbeit. Nach diesem Vorbild finden bundesweit mittlerweile 45 weitere Lager statt.
  
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