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Remmel: „Es wird Belastungen geben!“

nh; 12. Jun 2014, 11:15 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Rüdiger Hagelstein von der Bürgerinitiative Gegenwind Homburger Ländchen überreichte vor dem Landschaftshaus NRW-Umweltminister Johannes Remmel (links) den offenen Brief.
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Remmel: „Es wird Belastungen geben!“

nh; 12. Jun 2014, 11:15 Uhr
Nümbrecht - Den Besuch von NRW-Umweltminister Johannes Remmel nutzte die Bürgerinitiative Gegenwind, um ihm einen offenen Brief zu übergeben, in dem sie zum Schutz der Kulturlandschaft Homburger Ländchen aufruft.
Von Nils Hühn

In Nümbrecht wird seit längerer Zeit überlegt und geplant, ob an verschiedenen Standorten große Windkraftanlagen aufgestellt werden können. Seit diese Pläne in die Öffentlichkeit getragen wurden, gibt es Widerstand aus der Bevölkerung. Die Bürgerinitiative Gegenwind Homburger Ländchen hat sich den Erhalt der Vielfältigkeit der hiesigen Heimat auf die Fahne geschrieben. Ihre Vertreter fürchten, dass der Landschaftsschutz und der Artenschutz durch die Windkraftanlagen massiv gefährdet werden. Daher überreichten Helga Schugardt-Lohaus, Rüdiger Hagelstein und Rainer Galunder einen offenen Brief an NRW-Umweltminister Johannes Remmel, in dem sie ihn auffordern, sich für den Schutz des Homburger Ländchens einzusetzen und baten um eine kurze Stellungnahme.


Remmel hatte Verständnis für die Sorgen der Bürgerinitiative und gab zu: „Es wird Belastungen geben!“ Doch ohne eine flächendeckende Windenergie sei eine Energiewende nicht erreichbar. Der Minister versuchte das Trio der Bürgerinitiative von den Vorzügen der Windkraftanlagen zu überzeugen und nannte Vorteile. Aber zu dem Projekt in Nümbrecht konnte und wollte er nichts sagen: „Zu diesem Einzelprojekt kann ich nichts Konkretes sagen.“

Im Planungsverfahren werde genügend auf den Natur- und Artenschutz geachtet, erklärte der Minister, der die Landschaft durch große Windkraftanlagen nicht beeinträchtigt sieht. Dies sei subjektives Empfinden und für ihn seien es schöne Landschaften, wo sich Windräder drehen würden. „Natürlich dürfen Windräder nicht vor Postkartenformaten stehen“, wie zum Beispiel Schloss Homburg, in dessen Schatten das Treffen stattfand. Die Vertreter der Bürgerinitiative forderten derweil, dass mehr getan werden müsse, um die Energie zu speichern, worauf hin Remmel entgegnete, dass in viele Richtungen gearbeitet werde.


[Die Bürgerinitiative Oberberg Süd für den Atomausstieg überreichte Johannes Remmel nach dem Treffen mit den anderen Bürgerinitiative einen Brief, in dem sie die Windkraftanlagen im Oberbergischen Kreis begrüßen.]

Der Minister erklärte weiter, dass man eine Windkraftanlage innerhalb eines Tages wieder abbauen könne, falls die Errichtung doch ein Fehler gewesen sei. Dies sei ein weiterer entscheidender Vorteil der Windkraft. Bei der Braunkohle oder Atomkraft ginge dies niemals so schnell. Am Ende des kurzen Gesprächs versprach Johannes Remmel, den Brief genauestens zu studieren.
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