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Kulinarisches mit Comedy gewürzt

vma; 11. Apr 2014, 07:52 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Die Bühne des Gummersbacher Theaters verwandelte sich in eine riesige Küche in der Steffen Henssler so einige leckere Gerichte zauberte.
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Kulinarisches mit Comedy gewürzt

vma; 11. Apr 2014, 07:52 Uhr
Gummersbach – Wohlriechende Düfte zogen durchs Stadttheater in Gummersbach, als Steffen Henssler mit seiner Koch-Show „Hamburg, New York, Tokio – Meine kulinarische Weltreise” gastierte und behauptete: „Jeder kann kochen“.
Station Nummer zwei seiner neuen Koch-Show-Tour war für Steffen Henssler, bekannt durch diverse TV-Koch-Shows, Gummersbach. Über 600 Gäste im Stadttheater verfolgten nicht nur seine Kochkünste. Er zeigte sich zudem als hervorragender Stand-up-Comedian. Spätestens bei seiner Erzählung vom Flug, bei dem er direkt hinter Oscar-Preisträger Christoph Waltz saß und nicht wusste, wie und ob er ihn ansprechen sollte, erkannte jeder im Zuschauerraum diese Qualitäten des Hamburgers. Auch seine Ausführungen zum Thailand-Besuch inklusive Massage-Termin sorgte für viele Lacher im Saal.



Hamburg, New York, Tokio – eine kulinarische Reise mit Rezepten, die sehr abwechslungsreich waren. Aus Peking brachte Henssler sogar eins für Hühnerfüße mit. Das kochte beziehungsweise brutzelte er dann auch mal vor. Manuel aus Bergneustadt, der sich als in der Küche eher unbegabt outete – „ein Spiegelei oder Rührei bekomme ich noch hin“ – durfte unter Hensslers Anleitung „Marinierte Hühnerbrust mit gebratenem Gemüse“ zubereiten. Dazu zog Henssler eine Schlafmaske auf und gab mündliche Anweisungen. Ganz ohne die Hilfe von Hensslers Sous-Chef Clemens kam der Oberberger nicht zurecht. Fand er doch das Zitronengras und die SchiitakePilze nicht. Davon nahm er auch nur einen fürs Gericht, das doch tatsächlich gelang – und bestätigte damit: „Jeder kann kochen“, laut Henssler. Gleich anschließend durfte er die Spezialität aus Peking probieren: gebratene Hühnerfüße. „In China völlig normal – andere Länder, andere Esskulturen“, so Henssler. Auch das gehöre zu einer kulinarischen Weltreise.


[Er weiß, wie er sich in Szene setzt und damit konnte Steffen Henssler zweieinhalb Stunden das Publikum begeistern – mit Rezepten und vielen Anekdoten.]

Zwischendurch servierte der Star-Koch die „Top 10 der meistgeklauten Dinge in Restaurants“. Angefangen vom Regenschirm über die roten Gläser in seinem Restaurant, Klopapier (Platz vier) bis zu Kleiderhaken in den Toiletten. „Wir haben deshalb die Taschen- und Personenkontrolle eingeführt“, scherzte er. Rastlos und immer mit einem Scherz auf den Lippen, nahm Henssler die Bühne für sich ein, machte gerne Werbung für seine Restaurants und die „Teriyaki Sauce“, die es mit seinem Konterfei am Merchandising-Stand im Foyer des Theaters gab. Ganz begeistert war er auch von seinem „Surf-and-Turf-Burger mit hausgemachten Pommes“. Die hatte er kürzlich bei Stefan Raabs „TV total“ zubereitet und vehement versucht, Raab den Burger mit panierter und frittierter Garnele schmackhaft zu machen. Doch der blieb standhaft und aß ihn ohne die Meeresfrucht. In Gummersbach freuten sich die Gäste sichtlich über ein Probehäppchen. So auch Carmen, die „gebratenes Lachs-Sashimi“ mit einer Wasabi-Pfefferkruste probieren durfte und anschließend ihre Tochter an den Mann bringen wollte.    


[Melanie kam mit ihrem Mann Jörg auf die Bühne, der bisher nur auf Anweisung schnippelte und bei Henssler beim „Sashimi von der Loup de Mer“ mithalf].]
   
Zwei Restaurants betreibt Henssler. im Jahr 2001 eröffnete er zusammen mit seinem Vater das Restaurant „Henssler & Henssler“. Anfang 2009 kam das zweite in Hamburg dazu, das „ONO by Steffen Henssler“. Bei "Grill den Henssler – die neue Kocharena" zeigt er im Fernsehen prominenten Herausforderern, wer am Herd die Hosen anhat und in seiner Freizeit boxt und klettert er mal eben so auf den Kilimandscharo. Nachdem er seine Vorliebe für Suschi entdeckte, besuchte er die von japanischen Meistern geführten Sushi-Akademie in Los Angeles und machte als erster Deutscher den Abschluss als „Professional Sushi Chef“ mit Bestnote.

Sushi zauberte er nicht auf seiner riesigen Küchenzeile in Gummersbach für die Gäste. Aber in atemberaubendem Tempo ein frischer Burger, ein saftiges Steak und ein asiatisches Gericht sowie zum Schluss eine Dessert-Pizza. Schnelligkeit ist eben Hensslers Stärke. Verschiedene kleine Einspielfilme und ein Gedichtvortrag über die Koch-Profis in der deutschen Fernsehlandschaft kamen noch hinzu. Das alles zusammen ergab einen sehr launigen Abend, der etwa zweieinhalb Stunden dauerte und wie im Flug verging. Eben von Hamburg über Tokio nach New York.
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