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Unterwegs mit Deutschlands einziger Postillionin

nh; 7. Apr 2014, 13:50 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Bis Mitte Oktober ist die historische Postkutsche wieder an den Wochenenden und Feiertagen zwischen Nümbrecht und Wiehl unterwegs.
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Unterwegs mit Deutschlands einziger Postillionin

nh; 7. Apr 2014, 13:50 Uhr
Nümbrecht/Wiehl - Seit heute ist die zwei PS-starke Postkutsche mit Postillionin Sabine Pabusch-Utke wieder zwischen Nümbrecht und Wiehl unterwegs - Die schönste Art der „Entschleunigung“ in der buckligen Welt.
Von Nils Hühn

Mit seinen 2,07 Metern Länge hat Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius die Postkutsche bereits einen Augenblick eher gesichtet, als die anderen Teilnehmer der Eröffnungsfahrt der historischen Postkutsche. Über die Homburger Straße nähert sich das drei Tonnen schwere Gefährt, das ein Original-Nachbau der kaiserlichen Postkutsche von 1871 ist. Gezogen wird die Kutsche von den beiden Kaltblütern Neptun (elf Jahre) und seinem ein Jahr älteren Gespann-Partner David. Hoch auf dem gelben Wagen sitzt wie in den vergangenen sieben Jahren weiterhin Deutschlands einzige Postillionin Sabine Pabusch-Utke. Gekonnt steuert sie die Kutsche auf das Firmengelände von Heiner Weiß.


[Postillionin Sabine Pabusch-Utke hat die Zügel von David (rechts) und Neptun fest in der Hand.]

„Ich freue mich, dass wir nun zum 41. Mal die Postkutschensaison eröffnen können“, frohlockte Redenius. Für ihn sei die Fahrt mit der Postkutsche die schönste Art der „Entschleunigung“ und er konnte sich noch gut an seine erste Tour vor vier Jahren erinnern. Selbst der längste Bürgermeister im Oberbergischen Kreis habe keine Platzprobleme in der geräumigen Kutsche. Neben dem Dank an die Postillionin, die von der Gemeinde Nümbrecht und der Stadt Wiehl eine neue Uniformhose erhielt, bedankte er sich auch bei der Firma Heiner Weiß, die sich für die Unterhaltung der Kutsche verantwortlich zeichnet und auch die drei Zugpferde David, Neptun und Henry auf dem Hof hält. In der Winterpause wurden ein Teil der Sitzpolster und auch die Aufhängung erneuert.


„Jetzt kribbelte es wieder“, freut sich Sabine Pabusch-Utke, dass es endlich wieder los geht. Rund zweieinhalb Stunden dauert die Fahrt von Nümbrecht nach Wiehl, die nun auch wieder über den Hübender verläuft. Für die Postillionin ist das Stück zwischen Abbenroth und Stockheim der schönste Abschnitt. „Der Blick von den Höhen auf Schloss Homburg ist einfach herrlich“, schwärmt Pabusch-Utke, die ebenfalls einen neuen Sitz erhielt und nun etwas erhöht sitzt, was für ihre langen Beine ganz angenehm sei.


[Im vorderen Teil der Kutsche wurden die Polster erneuert.]

Mit neun Personen und rund drei Stundenkilometern kann man durch das Homburger Ländchen reisen. Das erste Wochenende ist schon fast ausgebucht und auch um Ostern gibt es nur noch vereinzelt Plätze. Mit rund 1.000 Fahrgästen rechnet Redenius auch in diesem Jahr. Bis Mitte Oktober fährt die Postkutsche jeweils von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen. Bei der Tourist Information Nümbrecht und Wiehl-Touristik kann man reservieren und buchen. Alle Informationen zu den Fahrten auf der historischen Postkutschenlinie zwischen Nümbrecht und Wiehl gibt es unter www.nuembrecht.de oder www.wiehl.de.
  

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