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Regionalität im Fokus

js; 4. Apr 2014, 15:20 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Über 50 Teilnehmer aus Landwirtschaft und Umweltschutz treffen sich heute auf Schloss Homburg, um das Thema „Regionalvermarktung und Umweltschutz“ von allen Seiten zu beleuchten.
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Regionalität im Fokus

js; 4. Apr 2014, 15:20 Uhr
Nümbrecht - Bei einer Tagung auf Schloss Homburg geht es heute um das Thema „Regionalvermarktung und Umweltschutz“ - Die Initiatoren setzten auf die konstruktive Zusammenarbeit aller Seiten.
Regionale Produkte rücken immer mehr ins Bewusstsein von Verbrauchern und Erzeugern. Eine Umfrage zum Umweltbewusstsein der Deutschen spricht eine deutliche Sprache. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fand heraus, dass die Herkunft der Produkte beim Lebensmittelkauf eine immer wichtigere Rolle spielt. 45 Prozent der Befragten finden regionale Produkte interessant, 24 Prozent kaufen diese bereits. Weitere 25 Prozent geben sogar gerne mehr aus, wenn Bio-Qualität geliefert wird. Ein klarer Gegentrend zur Möglichst-billig-Mentalität. Das haben auch die Initiatoren der heutigen Tagung auf Schloss Homburg erkannt und setzten auf neue Perspektiven der Regionalvermarktung.


[Das Landschaftshaus auf Schloss Homburg ist heutiger Tagungsort, rechts angrenzend die Biologische Station.]

Im eigentlich noch nicht eröffneten Landschaftshaus drehte sich heute alles um „Regionalvermarktung und Kulturlandschaft – bewährte und gute neue Wege“. Nach einem Dreivierteljahr Vorbereitungszeit konnten die Initiatoren von den Biologischen Stationen Oberberg und Rheinberg, der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (nua), „bergisch pur“ und weiteren Unterstützern, heute Morgen über 50 Teilnehmer aus Landwirtschaft, Umweltschutz und von diversen Institutionen begrüßen.



Gemeinsam soll das Thema aus verschiedenen Blickwinkel beleuchtet werden, in sieben Vorträgen wird ein Überblick gegeben. „Wir hoffen, dass wir mit diesem Programm interessante Impulse setzten und auch Anregungen erhalten werden“, erklärte Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station Oberberg, seine Intention. Andrea Donth von der nua freut sich vor allem über eine konstruktive Zusammenarbeit aller Parteien: „Regionale Erzeugung und Vermarktung sind wichtige Themen. Landwirtschaft und Naturschutz sind sonst eher Gegenspieler. Das Projekt vereint durch Diskussion, Kommunikation und führt zu einem Miteinander.“


[Frank Herhaus und Andrea Donth gehören zum Initiatorenkreis.]


Die stellvertretende Landrätin Monika Hüttenmeister begrüßte die Anwesenden mit den passenden Worten: „Am besten schmeckt, was man zu Hause anbaut und erntet.“ Sie freut sich vor allem über die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: „Die Wertschöpfung bleibt in der Region, das schafft Arbeitsplätze vor Ort.“

Damit möglichst alle Seiten davon profitieren, müssen neue Vermarktungsstrategien entwickelt werden. Im Oberbergischen ist das bereist gelungen. Seit 1998 vertreibt „bergisch pur“ regionale Produkte. Der Verbund von Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern setzt auf Hochwertigkeit und naturschutzorientierte Landwirtschaft. Die biologischen Stationen haben den Weg der Marke begleitet. Herhaus sieht darin eine sinnvolle Kooperation von Naturschutz, Kulturlandschaft und Landwirtschaft und erklärte wieso: „Mit dem Kauf der Produkte erhält man ein Stück Naturlandschaft. Naturschutz geht also auch durch den Magen."
  
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