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Bei der Energiepolitik an einem Strang ziehen

db; 2. Apr 2014, 19:25 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- AggerEnergie-Chef Frank Röttger (2 v.l.) konnte viele Gäste zur 3. Kommunalkonferenz begrüßen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Journalistin Susanne Lang-Hardt.
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Bei der Energiepolitik an einem Strang ziehen

db; 2. Apr 2014, 19:25 Uhr
Gummersbach – Versorger AggerEnergie diskutierte mit Gästen aus Politik und Wirtschaft die Energiewende.
Nur gemeinsam kann es gehen. Für eine erfolgreiche Energiewende wird gerne der Zusammenhalt beschworen. So auch auf der 3. Kommunalkonferenz der AggerEnergie, zur der Gäste aus Oberbergs Politik und Wirtschaft gestern in die Halle 32 kamen. Dass eben dieses Miteinander sowohl auf kommunaler als auch europäischer Ebene stattfinden sollte, erklärten die Vortragenden, darunter Europa-Abgeordneter Herbert Reul, Energieexperte Professor Marc Oliver Bettzüge von der Uni Köln und Reimar Molitor, Geschäftsführer des Vereins Region Köln/Bonn.




[Spricht gerne Klartext: Europa-Abgeordneter Herbert Reul.]  

Reul, der im Europäischen Parlament im Ausschuss für Energiepolitik sitzt, sprach sich für mehr Europa bei der Energiewende aus. Deutschland habe es versäumt, die anderen Länder in Europa auf den Weg mitzunehmen. Nur wenn die Staaten einen gemeinsamen Plan verfolgen, könnten die Fördermittel sinnvoll und effizient eingesetzt werden. Denn, so Reul, nicht alle erneuerbaren Energien sind auch in jedem Land wirtschaftlich einsetzbar. Dass die Europäische Union von vielen Bürgern als Bürokratie-Krake gesehen wird, die sich gerne überall in das Leben der Menschen einmischt, kann Reul verstehen. Er sagt aber: „Wir sollten dort europäisieren, wo es Kostenvorteile und eine sichere Versorgung bringt.“

Der These, dass ein Alleingang der Bundesrepublik langfristig keinen Sinn macht, schloss sich auch Professor Bettzüge an. Selbst wenn Deutschland ab morgen keine umweltschädlichen Emissionen mehr ausstieße, hätte dies global gesehen keinen großen Einfluss auf das Klima, so Bettzüge. Die Fragestellung müsse daher sein: „Was kann Deutschland tun, damit es zu weltweiten Anstrengungen kommt?“   


[Unter den Gästen in der Halle 32 waren auch einige Bürgermeister.] 

Die ersten Schritte auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung müssen aber vor der eigenen Haustür beginnen, wie AggerEnergie-Chef Frank Röttger zu Beginn der Veranstaltung sagte: „Wir müssen hier vor Ort die PS auf die Straße bringen.“ Energie müsse aber bezahlbar sein und auch bleiben, fügte Röttger hinzu. AggerEnergie-Aufsichtsratschef Dr. Dieter Steinkamp hoffte deshalb auch, dass die Kommunalkonferenz als Entscheidungshilfe für die Beteiligten in den Kommunen dient. Und dass es in den Rathäusern und Chefetagen der Region durchaus viele Ideen und Vorschläge gibt, zeigte sich in der abschließenden Podiumsdiskussion.
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